Rästelauflösung „Do isses“ Gesucht: Bürgerhof-Entree, Einweihung noch vor den Sommerferien

Die Türme von der Amtsstraße aus gesehen. Entworfen hat das Ensemble das Büro „Fischer Architekten“ aus Mannheim.
Die Türme von der Amtsstraße aus gesehen. Entworfen hat das Ensemble das Büro »Fischer Architekten« aus Mannheim.

Der Gebäudekomplex soll zur neuen Visitenkarte der Innenstadt werden. Einen gewissen Bekanntheitsgrad hat er bereits. Denn 59 Leser haben das Bürgerhof-Entree in unserem Bilderrätsel „Wo isses?“ richtig erkannt. Noch vor den Sommerferien ist offizielle Einweihung.

Die Passage zwischen der Fußgängerzone und dem Bürgerhof ist nach jahrelanger Sperrung seit wenigen Wochen wieder für Fußgänger geöffnet. Fast vier Jahre lang wurde am neuen Bürgerhof-Entrée gearbeitet. Über 15 Millionen Euro hat die kommunale Wohnbaugesellschaft GAG in das Projekt investiert. In der Bismarckstraße 70-74 ist ein Wohn- und Geschäftskomplex mit insgesamt 1900 Quadratmetern Wohn- und 1825 Quadratmetern Büro- und Gewerbeflächen entstanden. Spatenstich für das Bürgerhof-Entrée war Ende Januar 2020. Lange hatte ein Bretterzaun die Baustelle umgeben. Als der Innenausbau startete, folgte ein Zaun aus großen Drahtelementen.

„Bürgerhof bespielen, Platz mit Leben füllen“

Fußgänger mussten einen Umweg laufen, um zur Volkshochschule oder den Lokalen im Bürgerhof sowie zur Straßenbahnhaltestelle in der Ludwigstraße zu kommen. Vorgesehen war, dass Fußgänger während der Bauzeit die Bürgerhof-Passage in der Ludwigstraße nehmen. Doch auch das Bürgerhof-Parkhaus erfreute sich als Abkürzung einer gewissen Beliebtheit. Bereits im November war die neue Passage gepflastert und sah ziemlich fertig aus. Passanten versuchten deshalb, den noch gesperrten Weg zu benutzen.

Der gezeigte Bildausschnitt.
Der gezeigte Bildausschnitt.

Doch die Übergabe der Passage an die Stadt und die baurechtliche Freigabe zogen sich hin. Erst kurz vor Weihnachten war der Zaun verschwunden. Offiziell übergeben wird das neue Bürgerhof-Entrée mit einem großen Fest. „Die Einweihung wird vor den Sommerferien sein, der genaue Termin ist in der Abstimmung“, informiert GAG-Sprecherin Constanze Kraus auf Anfrage.

Für den Ortsvorsteher der Südlichen Innenstadt ist das Wohn- und Geschäftshaus eine Aufwertung des Zentrums – aber auch nur dann, wenn der Bürgerhof im Nachgang tatsächlich bespielt wird. „Das Entscheidende ist, dass wir den Platz in Zukunft mit Leben füllen, beispielsweise in Zusammenarbeit mit der dort angesiedelten Volkshochschule“, sagt Christoph Heller (CDU).

Der Knödelbrunnen wird in den Bürgerhof verlegt. So soll er aussehen.
Der Knödelbrunnen wird in den Bürgerhof verlegt. So soll er aussehen.

Auf ein Richtfest für das vom Mannheimer Büro „Fischer Architekten“ entworfene Ensemble musste pandemiebedingt verzichtet werden. „Aber Corona hat uns nicht aus dem Takt gebracht“, betont Wolfgang van Vliet als Vorstand der Wohnungsbaugesellschaft GAG. Soll heißen: Alles ist weitgehend im Zeitplan verlaufen. „Das ist eine sehr gute Entwicklung für die Innenstadt. Attraktive Wohnungen und moderne Gewerbeflächen verbessern die Perspektiven. Danke an die GAG für das Engagement in einem technisch und wirtschaftlich anspruchsvollen Projekt“, sagt Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck (parteilos), die zugleich Vorsitzende des GAG-Aufsichtsrats ist.

Das Objekt besteht aus drei Gebäudeteilen. Alle verfügen über Treppenhaus und Aufzug. Vom Erdgeschoss bis maximal in den dritten Stock sind Büro- und Gewerberäume vorgesehen, die komplett an die Stadt – Dezernat für Soziales und Integration – vermietet sind.

Alle Wohnungen sind vermietet

Auf die übrigen Obergeschosse verteilen sich laut GAG 22 Zwei-, Drei- und Vier-Zimmer-Appartements mit Flächen zwischen 53 und 112 Quadratmetern für insgesamt bis zu 75 Bewohner. Jede Wohnung hat entweder einen eigenen Balkon, eine eigene Loggia oder eine eigene Dachterrasse. Zwei Wohnungen sind rollstuhlgerecht, eine Wohnung ist barrierefrei. Das – von der Fußgängerzone aus betrachtet – eigentliche Tor zum Bürgerhof bilden zwei achtstöckige und maximal 25 Meter hohe „Türme“.

Das gesamte Ensemble soll die Bebauung entlang der Bismarckstraße abrunden. Haus A hat 14 Wohnungen, Haus B beherbergt Büros und Gewerbe. Im Haus C sind acht Wohnungen. „Alle Wohnungen sind vermietet und werden zeitnah bezogen“, sagt GAG-Sprecherin Kraus. Und ergänzt: Innerhalb der normalen Mängelbeseitigung seien lediglich noch Restarbeiten zu erledigen.

„Beispiel für gute Stadtentwicklung“

Der Rohbau stand Ende April 2021. Wegen des hohen Grundwasserstands mussten zunächst 90 Pfähle bis zu 20 Meter tief in die Erde eingebracht werden, um die Häuser zu stabilisieren. Vor dem Baustart musste zudem der Knödelbrunnen weichen, der in den Bürgerhof verlegt werden soll. Generalunternehmer im GAG-Auftrag ist die Ludwigshafener Firma Luma Haus GmbH. Der umbaute Raum beträgt insgesamt 20.000 Kubikmeter. Der Mietpreis für die Wohnungen liegt nach GAG-Angaben bei elf Euro pro Quadratmeter zuzüglich 1,40 Euro an Nebenkostenvorauszahlungen. „Das Projekt ist ein Beispiel für gute Stadtentwicklung in Ludwigshafen. Mit dem Mix aus Wohnen und Gewerbeflächen ist das Ensemble zukunftsfest aufgestellt. Die Gebäude bilden das neue Tor zum Bürgerhof mit dem Lutherturm in der Sichtachse. Dies ist ein städtebauliches Ausrufezeichen in der Innenstadt“, bilanziert GAG-Chef Wolfgang van Vliet. Die kommunale Wohnungsbaugesellschaft gilt als Motor der Stadtentwicklung und betreut knapp 13.000 Wohnungen.

Zwei Gewinner ausgelost

Aus den richtigen Einsendungen haben wir zwei Gewinner ausgelost, die von uns verständigt werden: Über je zwei RHEINPFALZ-Tassen freuen dürfen sich Beate Schüle aus Böhl-Iggelheim und Michael Glaß aus Ludwigshafen. Das nächste „Wo isses?“ gibt’s im März.

Noch Fragen?

Weitere Informationen im Netz unter www.gag-lu.de.

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