Ludwigshafen Bismarckstraße bleibt vorerst autofrei

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50.000 Euro – mit diesem relativ überschaubaren finanziellen Aufwand für einen belastbareren Belag wäre der Umbau der Bismarckstraße zu stemmen, um sie im Abschnitt zwischen Bahnhof- und Kaiser-Wilhelmstraße für den Individualverkehr, also Autos und Fahrräder, fit zu machen. Sinnvoll wäre ein Einbahnstraßenregelung, in der dann Schritttempo vorgeschrieben wäre. 30 Parkplätze könnten in diesem Bereich entstehen. Das geht ebenfalls aus der Antwort aus dem Rathaus auf die ähnlich lautenden Anträge von CDU, SPD und den Grünen hervor, die in einem Aufwasch abgearbeitet wurden. Allerdings, schränkte die Stadtverwaltung ein, sei ein Umbau aktuell nicht möglich. Als Grund werden zwei Großbaustellen genannt, die in den nächsten zwei Jahren in der mittleren Bismarckstraße über die Bühne gehen: der Umbau des ehemaligen Kaufhofs an der Ecke Bahnhofstraße, in den bis 2018 das Kundenzentrum der Technischen Werke einzieht, sowie der Umbau des Bürgerhof-Entreés durch die Immobiliengesellschaft GAG. Den Gebäudekomplex am Knödelbrunnen (Hausnummer 70 bis 74) möchte die GAG durch zwei Wohn- und Geschäftshäuser ersetzen und so einen besseren Zugang zum Bürgerhof schaffen. Zehn Millionen Euro soll das Projekt kosten. Mitte dieses Jahres soll ein Teilabriss starten. Bis zur Fertigstellung beider Vorhaben sei nicht mit einer Öffnung der Bismarckstraße für den Autoverkehr zu rechnen, so die Verwaltung. „Es geht nicht darum, das Ganze mit der Brechstange durchzusetzen, sondern darum, gemeinsam Vor- und Nachteile abzuwägen“, sagte Ortsvorsteher Christoph Heller (CDU). Anwohner müssten unbedingt in den Prozess einbezogen werden, Auto- und Radfahrer in einem dann möglicherweise verkehrsberuhigten Bereich gleichberechtigt sein. Bernd Laubisch (SPD) forderte dazu auf, „ein schlüssiges Konzept abzuwarten“, bevor konkrete Schritte eingeleitet werden. Für Raik Dreher (Grüne) ist die aktuell aufflammende Debatte „dem Wahlkampf geschuldet“. Der Rat einigte sich schließlich darauf, dass die Verwaltung für eine ausgewogene Meinungsbildung konkrete Vorschläge vorlegen und davor Gespräche mit Anliegern sowie Gewerbetreibenden führen müsse. Für die Verkehrsanbindung der geplanten GAG-Häuser werden drei Varianten geprüft: das Bürgerhof-Parkhaus (Dauerparkplätze für die GAG-Mitarbeiter), die Anfahrt über Kaiser-Wilhelm- oder Bahnhofstraße oder eine Anfahrt über die Amtsstraße. Mit einer abschließenden Entscheidung ist kurzfristig nicht zu rechnen. Die Ortsbeirat legt Wert darauf, rechtzeitig informiert zu werden, sobald die Pläne ausgereifter sind.

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