Ludwigshafen 70 Mehrkämpfer trotzen dem miesen Wetter

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LIMBURGERHOF. Prominenter Besuch hatte sich für die 26. Auflage der Pfingst-Mehrkämpfe der TG Limburgerhof angekündigt. Kai Kazmirek, der letztjährige WM-Sechste im Zehnkampf, wollte am Montag, dem zweiten Veranstaltungstag, seine Form im Hürdensprint, Stabhochsprung und Diskuswurf testen. Doch offensichtlich entschied er sich beim Blick aufs Thermometer und gen Himmel doch noch anders.

Mit Jan Felix Knobel, dem Junioren-Weltmeister von 2008 im Zehnkampf und Olympiateilnehmer von 2012, hatte die TG Limburgerhof am ersten Tag dennoch einen Prominenten am Start. Der Hesse nahm die 100 Meter in Angriff und sprintete 11,31 Sekunden. Im Weitsprung blieb er ohne gültigen Versuch. Er testete für das Mehrkampfmeeting im österreichischen Götzis. Die Pfingst-Mehrkämpfe sind aus dem Kalender der Leichtathleten seit vielen Jahren nicht wegzudenken. Ein guter Ruf eilt dem Meeting voraus. „Da wir national ausgeschrieben sind, kommen die Sportler auch von überall her“, berichtete Cheforganisator Michael Weber. Vor allem aus Hessen fanden in diesem Jahre zahlreiche Athleten den Weg in die Vorderpfalz, was wohl auch daran lag, dass der Landestrainer vor Ort war, um seine Sportler unter die Lupe zu nehmen. Nur wenige Athleten dagegen kamen aus der näheren Umgebung, obwohl im Nachwuchsbereich (U16) die neuen Pfalzmeister im Neun- und Siebenkampf ermittelt wurden. Einer der aus Limburgerhof stammt, den es aber studienbedingt nach Mainz verschlagen hat, war am Wochenende ebenfalls vor Ort: Andreas Niedenbrück. Vor zwei Jahren stellte er den Stadionrekord mit 7169 Punkten auf, heuer war er als Trainer vor Ort, um eine Athletin des USC zu betreuen. Nachdem im vergangenen Jahr die Veranstaltung aufgrund der Reparaturarbeiten im Waldstadion abgesagt werden musste, fanden in diesem Jahr rund 70 Mehrkämpfer den Weg in das in neuem Glanz erstrahlende Schmuckkästchen. Aber offensichtlich war es nicht nur Kazmirek am Wochenende zu kalt, auch beim gleichzeitig stattfindenden Pfingst-Senioren-Sportfest waren die Teilnehmerzahlen rückläufig. Oliver Seibel vom ABC Ludwigshafen feierte hier einen Doppelsieg über die beiden Sprintdistanzen: In 12,05 Sekunden über 100 Meter setzte er sich gegen die Konkurrenz ebenso durch wie über 200 Meter (24,94 Sekunden). „Wir können uns nicht erinnern, dass es an Pfingsten so kalt war wie in diesem Jahr“, sagte Weber. Während die rund 40 Helfer an beiden Tagen mit Kniestrümpfen und Winterjacke dem kühlen Wetter mit einstelligen Plusgraden, Regen und Wind trotzten, bissen die Athleten auf die Zähne. Apropos Wind: Dieser sorgte am ersten Tag dafür, dass so manche Hoffnung auf eine Qualifikation für die Deutschen Meisterschaften auf der Strecke blieb, denn er blies teilweise so stark, dass die erlaubten zwei Meter pro Sekunde überschritten wurden. Ihre Feuerprobe bestand die neue Zeitmessanlage der TG Limburgerhof, die sich der rührige Verein dank seiner Mitglieder und Spenden leistete. Den konstantesten Zehnkampf lieferte der Lahrer Matthias Laube im Trikot der LG Neckar Enz ab. Im vergangenen Jahr wurde er baden-württembergischer Meister und knackte erstmals die 7000-Punkte-Marke. In Limburgerhof setzte er sich mit 6710 Punkten durch. Platz zwei ging an den Haßlocher Raphael Tremmel (6329 Punkte). Bei den Frauen sicherte sich Siebenkämpferin Jacqueline Heim (LG Nagoldtal) den Sieg mit 4473 Punkten. Sie hatte rund 900 Punkte Vorsprung auf die Zweitplatzierte. Qualitativ und quantitativ gut besetzt waren die U18-Klassen. Bei der männlichen Jugend überzeugte Andreas Bechmann (LG Eintracht Frankfurt) mit 6685 Punkten. Bei der weiblichen Jugend setzte sich Maren Wilms (LG Rhein-Weid) mit 4842 Punkten im Siebenkampf durch.

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