Landau Lerch warnt vor drohendem Ärztemangel

 Die Corona-Aufnahme im Vinzentius-Krankenhaus in Landau.
Die Corona-Aufnahme im Vinzentius-Krankenhaus in Landau.

Der CDU-Landtagsabgeordnete Peter Lerch macht sich Sorgen um die hausärztliche Versorgung in seinem Wahlkreis. Eigentlich hatte Lerch mit einer Kleinen Anfrage erfahren wollen, ob die Mediziner vor Ort mit der zweiten Welle der Corona-Pandemie zurechtkommen, aber jetzt sieht er ein grundsätzlicheres Problem.

Denn Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD) hat ihm mitgeteilt, dass es nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung zwar derzeit in Landau, Maikammer und Edenkoben mit 89 Hausärzten noch eine Überversorgung in Höhe von 106 Prozent gebe, dass aber 41 Prozent dieser Ärzte 60 Jahre oder älter sind. Das heißt, sie gehen auf den Ruhestand zu. Bei den Fachärzten sind 30 Prozent in dieser Altersgruppe.

Die Werte im einzelnen: In Landau sind von 31 Hausärzten die Hälfte 60 oder älter, in der Verbandsgemeinde Edenkoben sind es fünf von zehn. Nur in Maikammer sind 8,8 von zehn Hausärzten jünger als 60 Jahre. Lerch fürchtet, dass die medizinische Versorgung beeinträchtigt wird, wenn zu viele Mediziner annähernd zeitgleich altersbedingt ausscheiden. Lerch hält daher Anreizsysteme für nötig, um junge Ärzte für die Region zu gewinnen. Zudem müsse das Land mehr Medizinstudienplätze schaffen. Der Abgeordnete nennt 200 als Größenordnung.

Lerch weist auch darauf hin, dass die älteren Mediziner selbst zu einer Corona-Risikogruppe gehören. Nach Ansicht der Ministerin droht in der zweiten Corona-Welle keine Unterversorgung, da jetzt ausreichend Schutzausrüstung vorhanden sei und es eine Liste von Medizinern im Ruhestand gebe, die bei Bedarf bereit wären, ihre aktiven Kollegen bei der Bekämpfung der Pandemie zu unterstützen.

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