Landau/SÜW CDU will sich nach Wahlschlappe neu erfinden

Thomas Gebhart bei einem Besuch in der RHEINPFALZ-Redaktion.
Thomas Gebhart bei einem Besuch in der RHEINPFALZ-Redaktion.

„Aus dem ernüchternden Wahlergebnis das Beste machen“ – das will die CDU Südliche Weinstraße mit einer jetzt gestarteten Wahl- und Strukturanalyse. An ihrem Spitzenkandidaten Thomas Gebhart hält sie fest.

Die CDU hatte im Wahlkreis 211/Südpfalz 11,6 Prozentpunkte gegenüber 2017 verloren, und ihr Direktkandidat Thomas Gebhart hatte sich mit minus 12,1 Prozentpunkten denkbar knapp dem SPD-Kandidaten Thomas Hitschler geschlagen geben müssen, der den Wahlkreis mit nur 41 Stimmen Vorsprung gewonnen hatte.

Die Partei hat nach eigenen Angaben mit einer Klausurtagung des Kreisvorstandes sowie der Gemeinde- und Ortsverbandsvorsitzenden den Aufarbeitungsprozess der Bundestagswahl gestartet. Die Christdemokraten hätten es nicht geschafft, „mit unseren Inhalten zu überzeugen“, stellte die Kreisvorsitzende Lena Hirschinger fest. Sie zog daraus den Schluss: „Uns steht eine umfassende strukturelle und inhaltliche Neuausrichtung in der Partei bevor, und wir sind zu dieser umfassenden und für die Partei nicht immer angenehmen Arbeit bereit.“

Gebhart unumstritten

Große Einigkeit herrsche darüber, dass sich künftig einiges ändern müsse. Die Wahlergebnisse hätten sowohl auf Bundes- als auch auf Wahlkreisebene einige Versäumnisse und Schwächen aufgezeigt, die nicht allein auf die letzten Monate zurückzuführen seien. Trotz des hohen Engagements und der großen Regierungsverantwortung „des im Kreisverband unumstrittenen Kandidaten“ Thomas Gebhart (Anmerkung der Redaktion: Er war Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesgesundheitsministerium) habe man auch in der Südpfalz Stimmenverluste verkraften müssen. Diese Tatsache gelte es in einem offenen Prozess zu analysieren, zu bewerten und anschließend Weichen für die Zukunft zu stellen. Das Wahlergebnis sei ernüchternd. Wichtig sei, „was wir jetzt daraus machen“, so die Kreisvorsitzende. „Der CDU steht auf allen Ebenen ein großer und umfassender Erneuerungsprozess bevor.

Neue Angebote für Erstwähler

Es gelte nun, auch Bewährtes auf den Prüfstand zu stellen und unter Einbindung Gebharts Perspektiven und konkrete Handlungsoptionen für die Zukunft in den Fokus zu rücken. Man wolle für Stammwähler interessant bleiben und gleichzeitig ein attraktives Angebot für Neu- und Erstwähler bieten, so der Kreisvorstand. „Gemeinsam mit unseren Gemeinde- und Ortsverbänden werden wir die innerparteilichen Strukturen genau beleuchten, kommunale Themenschwerpunkte setzen, unsere Kommunikationswege ausbauen und auch in Zukunft stets ein offenes Ohr für die Belange der Bürgerinnen und Bürger an der Südlichen Weinstraße haben.“ Dabei will die Partei allen Interessierten die Möglichkeit zur Mitarbeit bieten.

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