Lokalsport Südpfalz Marktbeobachtungen und Nervenkostüme

Fabian König
Fabian König

«KANDEL/ZEISKAM.» Man könnte sich daran gewöhnen: Beim 2:1-Heimsieg gegen den TuS Rüssingen hat Fußball-Verbandsligist TB Jahn Zeiskam zum fünften Mal in dieser Spielzeit einen Rückstand aufgeholt. Am Sonntag spielt er in Rieschweiler (15.30 Uhr). In der Nähe tritt der VfR Kandel an, er gastiert am Sonntag beim FK Pirmasens II (15 Uhr).

Für die Zuschauer bedeuten Zeiskams Spiele höchsten Unterhaltungswert, für Trainer Sahin Pita ist es jedes Mal ein Angriff auf das Nervenkostüm. „Wir müssen auf dem Platz noch besser kommunizieren und unsere Konter besser und souveräner zu Ende spielen“, sagt der Trainer des Tabellenzweiten. Um den Platz zu halten, „müssen wir noch härter arbeiten“, so Pita. Nach zwei Niederlagen in Folge war der Dreier gegen die Nordpfälzer wichtig. Die Partie morgen ist das zwölfte Pflichtspiel in zwei Monaten, das geht an die Substanz. Leistungsträger wie Engin Koc und Eric Biedenbach absolvieren immer ein enormes Laufpensum, sie haben in dieser Woche den Trainingsumfang etwas reduziert. Marian Kolb ist angeschlagen, er wird dennoch im Kader stehen. Fabian König wurde am Kreuzband operiert, er fällt lange aus. Die SG Rieschweiler hat als Tabellensiebter nur drei Zähler weniger, daher erwartet Pita ein Duell zweier gleichwertiger Mannschaften. Die Südwestpfälzer gewannen am Sonntag mit 5:1 gegen den TuS Hohenecken, den Treffer zum 1:0 erzielte Tobias Leonhard. Der Polizist war zwei Jahre bei Jahn. Im Pokalspiel beim VfR Kandel spielte er vor der Pause im defensiven Mittelfeld. Das Lazarett hat sich gelichtet, Leonhard wird wieder in die Offensive zurückkehren. SG-Coach Björn Hüther, Arbeitskollege von Leonhard, sagt: „Ich erwarte ein spannendes Duell, wo der letzte Tick Einsatz und Wille über den Sieg entscheiden kann.“ An der „Dicken Eiche“ ist seine Elf eine Macht und in vier Partien vor heimischem Publikum noch ungeschlagen. Doch der Turnerbund konnte die letzten drei Partien dort alle für sich entscheiden. Kandels Präsident Mario Krüger ist seit seinem Amtsantritt am 25. August ständig auf Achse. Er besucht viele Ligaspiele, um sich ein Bild über Leistungsstärke und Infrastruktur der Konkurrenz zu verschaffen. Über den FK Pirmasens II sagt er: „Eine blutjunge Truppe mit extrem motivierten Spielern, die alle in die Oberliga wollen. Es wird das schwerste Spiel im bisherigen Saisonverlauf, mit einem Punkt wäre ich sehr zufrieden.“ Dem Ligaprimus Armina Ludwigshafen trotzte der FKP-Nachwuchs ein torloses Remis ab, die Mannschaft von Trainer Patrick Fischer hat als Tabellenelfter einen Zähler weniger als die Rasenspieler. Rund ums Bienwaldstadion ist man froh, dass die Negativserie beendet worden ist. Dem Pokalsieg gegen Rieschweiler folgte das 1:1 gegen Alemannia Waldalgesheim. In beiden Partien kam es nach gutem Beginn zu einem deutlichen Leistungsabfall nach der Pause. Für Spielleiter Michael Pahle ist dies auch Kopfsache. Er meint: „Die ersten Saisonspiele konnten wir alle sehr früh für uns entscheiden. Zuletzt kam der Gegner heran, darauf müssen wir uns besser einstellen.“ Krüger verweist auf die dünne Personaldecke und die besondere Belastung der Leistungsträger. Im Winter könnte der Kader um ein oder zwei Akteure aufgestockt werden: „Wir beobachten den Markt, aber es muss passen.“ Physiotherapeut Achim Bullinger soll in der Wintervorbereitung stärker in die Trainingsarbeit integriert werden. Im neunköpfigen Führungskreis hat es eine Änderung gegeben. Für den Bereich „Verwaltung“ war Walter Degitz gewählt worden, er übernimmt auf eigenen Wunsch andere Aufgaben. Seine Tätigkeit übt kommissarisch Rüdiger Kühnast aus. Info Das Verbandspokal-Achtelfinale beim SC Hauenstein wurde auf den 31. Oktober (14.30 Uhr) verlegt. Zeiskam spielt am 18. Oktober um 19 Uhr beim Landesligisten VfB Bodenheim.

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