schulsport Fußballer gewinnen Handballturnier

Als Schiedsrichter hat Josef Lerch das erste Mal ein 0:0 gesehen.
Als Schiedsrichter hat Josef Lerch das erste Mal ein 0:0 gesehen.

96 Jahre geballte Schiedsrichtererfahrung bei den Handball-Kreismeisterschaften der Grundschulen des Kreises Germersheim in Kuhardt – und ein überraschendes Siegerteam.

Als der 18. Handballcup am Mittwoch in der Rheinberghalle angepfiffen wird, ist eins klar: Mit Volker Pfister vom TV Wörth (seit 50 Jahren) und Josef Lerch vom TV Offenbach (seit 46 Jahren) sind die dienstältesten Schiedsrichter in der Region wieder aktiv. Während der 68-jährige Pfister sogar noch in der Oberliga der Frauen und in der Pfalzliga Spiele pfeift, ist der 72-jährige Lerch bei unterklassigen Männer- und Frauenspielen und hauptsächlich bei Jugendspielen in der Offenbacher Halle an der Pfeife.

„Welches mein erstes Spiel 1976 war, daran kann ich mich nicht mehr erinnern“, sagt Lerch. „Zuletzt habe ich im Gespann mit Clemens Forler aus Landau gepfiffen. Er war beim letzten Grundschulturnier 2019 noch aktiv. Vorher war ich mit Volker Pfister und die längste Zeit mit Wolfgang Bayer aus Dudenhofen zusammen.“ Beruflich war Lerch bei der AOK in Landau tätig, mit 55 Jahren ging er in den vorzeitigen Ruhestand. „Um mehr Zeit für meinen Handballsport zu haben“, sagt er und lächelt. Sohn Christian, der beim TV Offenbach in der erfolgreichen B-Jugend spielte, praktiziert in Hannover als Arzt. Sohn und Vater sehen sich dort öfter ein Bundesligaspiel an. Auch Tochter Susanne war Handballerin. Lerch freut sich über sechs Enkel.

Noch nie so ein Spiel erlebt

Im TV Offenbach ist Lerch seit 48 Jahren Vorstand Finanzen. Er hatte auch schon andere Funktionen wie die des Jugendleiters. 22 Jahre, bis 2021, war er Vizepräsident Spieltechnik im Pfälzer Handball-Verband. Seit 2002 ist er Klassenleiter der Männer-Oberliga.

„Ich habe als Schiedsrichter schon viel erlebt, aber noch nie ein Spiel, das 0:0 endete“, sagt er und schmunzelt. Mit diesem Ergebnis haben sich die Grundschulen von Hatzenbühl und Kuhardt getrennt. Allerdings dauern Hin- und Rückspiel jeweils auch nur sechs Minuten.

Alle Hatzenbühler kicken

Am Schluss ist die Überraschung groß, als bei der Siegerehrung der Pokal an die Grundschule Hatzenbühl geht. Eigentlich war sie als Außenseiter ins Turnier gegangen, da nur sie keine Handballer in ihren Reihen hatte. Alle Akteure spielen Fußball. Ihr Betreuer, Schulleiter Dominique Hartmann, ist der Schulfachberater Sport im Kreis und organisiert alle sportlichen Schulveranstaltungen, ist aber ebenfalls kein Handballer.

Die Hatzenbühler setzten sich zweimal gegen Hagenbach mit Betreuer Jochen Hoffmann (früher Kuhardt) und Ottersheim mit Betreuer und Spielervater Frank Kern durch, die den zweiten und dritten Platz belegten. Gastgeber Kuhardt (Betreuerin Sabine Horn und Stefan Keiber als Papa), Rheinzabern mit Horst Fleischer (Niederbühl) und die Dammschule Wörth (Betreuer Helmut Wesper) belegten die nächsten Plätze. Die Dammschule konnte den Sieger einmal besiegen. Da Hartmann seine Mannschaft coachte, assistierte ihm Werner Schmalz.

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