drei fragen Cristian Radu Stoican: „Ich bin ein absoluter Familienmensch“

Cristian Radu Stoican
Cristian Radu Stoican

Der Rumäne Cristian Radu Stoican hört im Sommer als Trainer des 1. FC Lustadt auf. Der 36-jährige Angestellte eines Forstbetriebs, früher Profi in seiner Heimat beim Zweitligisten Poli Timisoara, kam im Januar 2009 vom FC Speyer 09 zum Tabellenfünften der Fußball-Bezirksliga Vorderpfalz.

Herr Radu, Ihr Ausscheiden kommt für viele überraschend.
Ich habe drei Wochen lange mit mir gerungen, ob diese Entscheidung richtig ist. Gerade weil ich schon so lange im Verein bin. Doch ich denke, dass es jetzt genau der richtige Zeitpunkt ist. Wir können absolut im Guten auseinandergehen. Dies wäre vielleicht irgendwann später nicht mehr möglich gewesen. Denn aktuell läuft es sportlich sehr gut, ich übergebe eine völlig intakte Truppe. Wir haben uns in der Bezirksliga etabliert. In dieser Saison ist es gelungen, mehrere junge Eigengewächse in die erste Mannschaft zu integrieren. Marius Zoller und Leon Kewitz konnten mit wichtigen Toren zu dieser guten Entwicklung beitragen, das hat mich riesig gefreut. Doch vielleicht sind gerade für diese jungen Spieler frischer Wind, neuer Input und andere Ideen auch wichtig.

Was bleibt nach fast 14 Jahren am unteren Griesweg?
Wir haben gemeinsam alle sportlichen Höhen und Tiefen durchlebt. Ich kam als junger Spieler, da spielte der Verein noch in der Landesliga. Wir wurden in die A-Klasse durchgereicht. 2016 konnte ich als interner Torschützenkönig mit über 20 Treffern zu Meisterschaft und Rückkehr in die Bezirksliga beitragen. Ich erlebte drei verschiedene Spielergenerationen. Es sind viele Freundschaften entstanden. Christian Schauer war Kapitän in der Landesliga, heute ist er stellvertretender Vorsitzender und trainiert meinen Sohn. Mit ihm sitze ich oft noch lange im Clubhaus zusammen. Ich wohne und arbeite im Ort, meine beiden Jungs spielen hier in der Jugend. Auch deshalb bleibe ich dem Verein verbunden.

Wie soll Ihre Zukunft aussehen?
Ich möchte mit meiner Frau und den beiden Söhnen irgendwann wieder in meine Heimat zurückkehren. Doch das hat mit meinem Entschluss aufzuhören, nichts zu tun. Denn der genaue Zeitpunkt steht nicht fest. Ich bin ein absoluter Familienmensch und habe meine ganzen Verwandten in Rumänien, bin nun schon sehr lange getrennt von ihnen. Da stellt man sich schon Fragen wie „Wie viel gemeinsame Zeit bleibt mir noch mit meinen Eltern?“. Der Fußball bleibt ein wichtiger Teil meines Lebens. Deshalb möchte ich irgendwann wieder als Trainer arbeiten.

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