Kreis Germersheim Germersheim: In Asklepios-Klinik zum letzten Mal ein Kind geboren

Miriam Lücke und Tochter Ariana Nya. Foto: Iversen
Miriam Lücke und Tochter Ariana Nya.

Bei ihrer Geburt am Freitagmorgen um 8.34 Uhr war Ariana Nya 53 Zentimeter groß und wog 2990 Gramm. Sie ist das letzte Baby, das auf der Geburtsstation der Asklepiosklinik in Germersheim das Licht der Welt erblickte. Seit zwei Tagen gehören Geburten dort der Vergangenheit an. Ihre Mutter, Miriam Lücke aus Haßloch wollte unbedingt in Germersheim entbinden, weil sie viel Gutes von der Station gehört hatte. Ariana kam per Kaiserschnitt zur Welt. Da Komplikationen zu befürchten waren, entschloss man sich zu diesem Schritt. Beide haben den Eingriff gut überstanden und dürfen am Neujahrstag bereits das Krankenhaus verlassen. „Ich fühle mich hier gut aufgehoben“, sagt Lücke, die bereits einen siebenjährigen Sohn hat.

Station nach Weggang der Hebammen geschlossen



Stefan Pastor, Chefarzt der Gynäkologie, stimmt die Schließung der Geburtsabteilung traurig. „Es ist wirklich sehr schade“, sagt der Mediziner. „Wir haben über die Jahre viel investiert und uns einen guten Ruf erarbeitet.“ Zur Entbindung seien auch viele Frauen aus Baden-Württemberg und sogar aus Hessen nach Germersheim gekommen. Die Verschlechterungen der Arbeitsbedingungen von Hebammen mit der Vorgabe, nur noch zwei Patientinnen gleichzeitig betreuen zu dürfen, sowie die enormen Belastungen durch die Versicherungen hätten letztlich dazu geführt, dass es fortan keine Geburten in seinem Haus mehr geben wird. Sollte sich daran nicht schnell etwas ändern, würden weitere, vor allem kleinere Stationen bald folgen, vermutet Pastor und sieht die Politik in der Pflicht.

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