Kreis Südwestpfalz Große Koalition, kleine Dramen

«Pirmasens.»Bis gegen Mittag dauerte es gestern, bis die Ergebnisse für die Kreistagswahl in den 147 Stimmbezirken vorläufig feststanden. Es hing letztlich an einem Briefwahlbezirk in der Verbandsgemeinde Hauenstein, der zwar als 148. angekündigt war, den es dann aber gar nicht gab. Das führte zu technischen Problemen bei der Zusammenführung der Daten, so die Kreisverwaltung. Die CDU hat zwar drei ihrer 17 Sitze und sieben Prozentpunkte an Stimmen verloren, aber mit 33 Prozent immer noch das beste Ergebnis in allen pfälzischen Kreisen erzielt. Die SPD verlor zwei Sitze und sechs Prozentpunkte, doch eine Koalition hätte immer noch satte 24 der 42 Sitze im Kreistag. Landrätin Susanne Ganster (CDU) verwies gestern auf die bisherige „stabile Zusammenarbeit“ und ließ durchblicken, dass diese durchaus fortgesetzt werden könnte. Die Grünen konnten, trotz des bundesweiten Trends, lediglich einen Sitz hinzugewinnen, ebenso wie die FDP. Die FWG verlor einen Sitz. Die NPD, die bislang einen Sitz im Kreistag hatte, war nicht mehr angetreten. Ihr Vertreter war schon nach wenigen Sitzungen nicht mehr im Kreistag erschienen. Mit elf Prozent der Stimmen hat die AfD am meisten gewonnen und zieht mit fünf Sitzen erstmals in den Kreistag ein. Inwieweit die Präsenz der Rechtspopulisten die bislang recht sachliche Stimmung und den zumeist freundlichen Umgang im Kreistag verändert, bleibt abzuwarten. Wahlen schreiben immer auch kleine Dramen, etwa wenn weit vorne gelistete Kandidaten abstürzen, oder führen zu Freudentänzen, wenn jemand von weit hinten ins Parlament katapultiert wird. Hier ein paar Beispiele: Hart traf es Peter Sammel, der nicht nur als Bürgermeisterkandidat in Höhfröschen scheiterte, sondern als bisheriger Fraktionssprecher der FWG von Listenplatz eins aus den Kreistagsrängen fiel. Von weit vorne rausgeflogen sind auch Joachim Burkhart (SPD) aus Schindhard, auf Platz vier gesetzt, Klaus Hüther (CDU) aus Bobenthal, ebenfalls auf Platz vier, Manfred Hellmann (CDU), Platz sechs, der trotz Listenplatz eins auch nicht in den VG-Rat Pirmasens-Land einzog und zudem als Ortsvorsteher-Kandidat scheiterte, sowie der ehemalige CDU-Verbandsbürgermeister und Fraktionschef der CDU im Kreistag, Werner Becker, der sich mit seiner Partei ordentlich das Bett verstrampelt hatte und deshalb auf dem Ticket der FDP in den Kreistag einziehen wollte. Großartig dagegen verlief es für die Bürgermeisterkandidaten Diana Matheis (CDU, Rodalben, 17 Plätze auf Rang sechs vorgerückt), Torsten Striehl (SPD, Rodalben, 17 Plätze auf Rang acht), Ansgar Uelhoff (CDU, Dahn, 15 Plätze auf Rang drei) und Jens Kissel (SPD, Dahn, 13 Plätze auf Rang fünf) sowie für Thomas Zwick (CDU, Bruchweiler, 17 Plätze auf Rang sieben).

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