Contwig/Zweibrücken Grüne: Amazon-Befürworter diskreditiert Bürgerinitiave

Der Schlagabtausch zwischen Gegnern und Befürwortern der geplanten Amazon-Ansiedlung am Steitzhof geht weiter.
Der Schlagabtausch zwischen Gegnern und Befürwortern der geplanten Amazon-Ansiedlung am Steitzhof geht weiter.

Neue Arbeitsplätze seien gut. Aber dass Amazon, nun wieder die Arbeitsplätze schaffen soll, die es in der Innenstadt zerstört hat, darin stecke eine gewisse Ironie. Das antworten die Grünen einem Contwiger Kommunalpolitiker.

Der Schlagabtausch zwischen Gegnern und Befürwortern der geplanten Amazon-Ansiedlung am Steitzhof geht weiter. Dass der Contwiger Peter Stauch, Mitglied der CDU-Fraktion im Gemeinderat, Aussagen der Bürgerinitiative als „unverschämt“ bezeichnet, ruft den Grünen-Kreisverband auf den Plan: „Die Art und Weise, wie Stauch versucht, ein legitimes Unterfangen von Bürgern zu diskreditieren, finden wir unmöglich.“

Stauch wirft der Bürgerinitiative vor, „ohne belastbare Zahlen mit den Ängsten der Bevölkerung zu spielen“ und Amazon-Befürworter als ungebildet abzustempeln. Das will Tim Scherer, Vorstandssprecher der Kreis-Grünen, so nicht hinnehmen. Er schreibt: „Mit einem bunten Jahrmarkt an Ausreden wird versucht zu verstecken, dass es sich bei Amazon um ein Unternehmen handelt, das in den letzten Jahrzehnten eine Art des Konsumierens und Wirtschaftens etabliert hat, die im Grundsatz niemals nachhaltig sein kann, weder ökologisch noch sozial.“ Die Fakten seien eindeutig: „Diese Ansiedlung wäre ein ökologisch selbstmörderisches Verhalten mitten in der Klimakrise.“

„Treibt den Teufel mit dem Beelzebub aus“

Die Verantwortung für eine soziale Tarifpolitik auf die vom Arbeitsplatz abhängigen Beschäftigten abwälzen zu wollen „zeigt, dass Stauch offenbar ein Gespür für soziale Belange fehlt“, so Scherer. Neue Arbeitsplätze seien gut. Es entbehre aber nicht einer gewissen Ironie, dass ein Unternehmen, das maßgeblich für die Auszehrung der Innenstädte verantwortlich sei, nun dabei helfen solle, die Arbeitsplätze, die dadurch verloren gingen, wieder zu gewinnen. Scherer: „Man treibt den Teufel mit dem Beelzebub aus.“

Zudem sei durch das überfallartige Verhalten des Investors eine ausführliche politische und öffentliche Beteiligung nicht möglich gewesen. Deswegen sei die Bürgerinitiative nötig. „Es ist legitim, sich für das Projekt auszusprechen. Die meisten Befürworter wissen jedoch um die negativen Folgen und ignorieren diese mit dem Totschlagargument Arbeitsplätze“, so die Grünen. Das sei, „eine unterkomplexe Art, das Projekt zu bewerten“. Eine differenziertere Betrachtung „wäre auch Peter Stauch angeraten“, so Scherer.

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