Hauenstein Eine Wählergruppe mischt ganz vorne mit

Die Wählergruppe Hääschde hat sechs Sitze im Verbandsgemeinderat erobert.
Die Wählergruppe Hääschde hat sechs Sitze im Verbandsgemeinderat erobert.

Die Wählergruppe Hääschde verändert die politische Landschaft im VG-Rat Hauenstein. Mit sechs Sitzen ist sie so groß wie die CDU. An ihr führt kein Weg mehr vorbei.

Die politischen Verhältnisse im Verbandsgemeinderat Hauenstein haben sich verändert. Die Wählergruppe Hääschde ist als neue Kraft hinzugekommen, mit sechs Sitzen ist die künftige Fraktion so groß wie die der CDU, die mit 24,8 Prozent der Stimmen einen kleinen Zuwachs verbuchen konnte. Zwei politische Akteure der vergangenen Wahlperiode sind verschwunden: Die FWG Hinterweidenthal (zwei Sitze) und die FDP (drei Sitze). An die Stelle der FWG Hinterweidenthal ist die Wählergruppe des Hinterweidenthalers Manfred Schary getreten, die zwei Mandate gewann. An die Stelle der FDP trat die WG Hääschde.

Die seit 2014 bestehende Koalition aus FWG VG Hauenstein, Grünen und SPD war Ende 2020 zerbrochen, seither war im Rat die Linie verloren gegangen. Jetzt bieten sich neue Chancen. Finden die CDU und die WG Hääschde zusammen? In der WG haben einige CDUler eine neue Heimat gefunden. Es gab aber auch Gründe, warum einige der CDU den Rücken kehrten. Oder finden die Freien Wähler aus dem Luger Tal und die Hääschdner zusammen? Das wäre, wenn man die zuletzt wieder aufgekommenen Animositäten betrachtet, eher schwer vorstellbar. Eine Dreierkonstellation aus WG Hääschde, WG Schary und der SPD hätte keine Mehrheit. Dazu würde es die Grünen benötigen, die von vier auf zwei Sitze geschrumpft sind. Eine Vierer-Koalition wäre aber äußerst ungewöhnlich. So weiterwursteln wie zuletzt darf der Rat aber nicht.

Pattsituation im Rat

Im Hauensteiner Gemeinderat ist eine Pattsituation entstanden. Dort arbeiteten zuletzt CDU, Grüne und SPD zusammen, die ehemalige WG Schöffel, die jetzt die WG Hääschde ist, war in der Opposition. Jetzt hat die WG Hääschde einen Sitz dazugewonnen und kommt auf zehn Mandate, eines fehlt ihr zur absoluten Mehrheit. Die Grünen haben einen Sitz verloren. Manfred Seibel, das grüne Aushängeschild im Kreis, ist auf heimischem Terrain zum Verlierer geworden. Mit seiner Ortsbürgermeisterkandidatur hat er sich keinen Gefallen getan. Er war Schlusslicht der fünf Kandidaten, blieb sogar hinter Dorfunikum Bernhard Scherthan. Den Einzug in den Gemeinderat hat er verpasst. Dort landete er auf Platz vier. Ein ernüchterndes Ergebnis für den Kreisbeigeordneten.

Mit einer Enttäuschung muss auch Manfred Schoch leben. Der Ortsbürgermeister von Wilgartswiesen unterlag im Bürgermeisterwahlkampf Markus Schöffel. Zwei Stimmen betrug der Unterschied. Er habe schon im Vorfeld nicht unbedingt mit einem Sieg gerechnet, sagte Schoch. „Es gibt immer unzufriedene Bürger.“ Nun hätten sich die Wähler eben für einen Wechsel entschieden. „Warum soll ich mich darüber ärgern. Das gehört dazu. Davon lebt die Demokratie“, findet er. Schoch ist auch nicht mehr im Ortgemeinderat Wilgartswiesen vertreten, er gehört aber weiterhin dem Verbandsgemeinderat an, wo er für die FWG auf Platz fünf landete.

Stichwahl in Hauenstein und Hinterweidenthal

In Hauenstein und Hinterweidenthal sind die Bürger am 23. Juni noch einmal zur Urne gerufen, dann stehen Stichwahlen um die Ortsbürgermeisterämter an. In Hauenstein hatte Amtsinhaber Michael Zimmermann (CDU) die Nase vorn, 829-mal wurde er gewählt (35,3 Prozent). Als Zweitplatzierter zieht Steffen Mellein (WG Hääschde) in die Stichwahl. Er erreichte 762 Stimmen (32,5 Prozent). Andreas Wilde (SPD) folgte mit 453 Stimmen (19,2 Prozent. Abgeschlagen waren Bernhard Scherthan (182 Stimmen/7,8 Prozent) und der Grüne Manfred Seibel (120 Stimmen/5,2 Prozent).

In Hinterweidenthal stehen sich Georg Eitel von der CDU und Manfred Schary von der WG Schary gegenüber. Eitel hatte im ersten Wahlgang 290 Stimmen erhalten (31,4 Prozent), Schary wurde von 253 Hinterweidenthalern (27,4 Prozent) gewählt. Um zwei Stimmen verpasste Torsten Frahry (FWG) die Stichwahl. Yvonne Sarther (SPD) erhielt 130 Stimmen (14,1 Prozent).

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