Contwig Ein Schandfleck in der Ortsmitte verschwindet

Der große Brunnen soll bleiben, aber ohne Becken.
Der große Brunnen soll bleiben, aber ohne Becken.

Der Dorfplatz an der Contwiger Ampelkreuzung steht vor einer Generalsanierung. Gemeinderatsmitglied David Betz sagt zu den Plänen: „Damit verschwindet ein Schandfleck.“

„Es ist hier eine verfahrene Situation“, sagt Planer Stefan Laport zum derzeitigen Dorfplatz. Und das meint er wörtlich. Der Contwiger Dorfplatz ist aufgeteilt in zwei kleinere Areale, vis-à-vis zueinander, getrennt durch Ortsdurchfahrt und Ampelkreuzung – also dem Contwiger Verkehrsknoten schlechthin. Doch Laport hat große Pläne, um den Platz künftig ruhiger und einladender zu gestalten. Die stellte er dem Gemeinderat am Donnerstagabend vor.

Der etwas größere Platz in Richtung Bahnhofstraße soll vor allem mit Sandsteinen und Muschelkalk gestaltet werden. Beide Ressourcen spiegeln den Contwiger Charakter perfekt wider, findet Laport. Der große Brunnen, auf dem soll abgebaut werden. Zu teuer wäre es, ihn zu restaurieren. Dafür soll in eine Mauer ein größerer Wandbrunnen eingelassen werden. Das Wasser soll über drei gerade Flächen – Laport vergleicht diese optisch mit überdimensionierten Klaviertasten – vertikal an der Mauer hinablaufen. Ein Becken wird es nicht mehr geben, weil es schnell verdreckt und viel Pflege braucht. Stattdessen soll das Wasser am Boden in einer Rinne ablaufen und wieder hochgepumpt werden. Vor den Wandbrunnen sollen Ruhebänke aufgestellt werden, ebenso sollen neue Pflanzen und Rostelemente in den neuen Platz eingepflegt werden. Ein Hingucker auf der Mauer könnte nebst Wandbrunnen zudem das große Contwig-Wappen sein.

Wie in den Palastgärten in Andalusien

Auch der kleinere Platz auf der gegenüberliegenden Straßenseite soll aufgehübscht werden. Das Design soll dem des größeren Platzes angeglichen werden, um ein einheitliches Bild in der Ortsmitte zu kreieren. Auch hier soll eine Mauer gebaut werden, durchbrochen mit lichtspendenden Fenstern. Ebenso sollen neue Sitzmöglichkeiten errichtet werden, eine sogar mit einem kleineren Wandbrunnen. Das Einbringen von Wasser ist laut Laport aber nicht nur optisch etwas Tolles: Im Sommer sorgt das sprudelnde Nass für Abkühlung. Der Planer vergleicht das Prinzip mit den Palastgärten in Andalusien.

Bis 2025 muss die Brunnensanierung abgeschlossen sein, bis dahin gibt es noch die städtebauliche Förderung. Bürgermeisterin Nadine Brinette sagt, dass noch genügend Geld vorhanden sei. „Deshalb dürfen wir auch großzügig planen“, so die Bürgermeisterin. 1,2 Millionen Euro sind für die Dorfplatzsanierung in den Haushalt eingestellt, Contwig müsste laut Brinette einen Eigenanteil von 230.000 Euro beisteuern.

Spielplatz soll auch erneuert werden

Nebst Dorfplatz soll auch der Spielplatz am Contwiger Rathaus modernisiert werden. Planer Stefan Laport will die Bäume erhalten, wenn möglich sogar neue hinzufügen. Zentral auf den Spielplatz soll ein großes Kletter-Spielgerät aufgestellt werden. Ebenso gibt es eine Wippe, Schaukel sowie zahlreiche Bänke samt Tischen für kleine Verschnaufspausen.

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