Thaleischweiler-Fröschen Abschied von Markus Bold: „Zur richtigen Zeit der richtige Mann am richtigen Ort“

Der ehemalige Verbandsbürgermeister Thomas Peifer, Gerhard Müller (Leiter der Bauabteilung der Verbandsgemeinde) (von links) und
Der ehemalige Verbandsbürgermeister Thomas Peifer, Gerhard Müller (Leiter der Bauabteilung der Verbandsgemeinde) (von links) und Verbandsbürgermeister Patrick Sema (rechts) verabschieden sich von Markus Bold.

Wie eine Straße aufgebaut ist, wie eine Straße oder ein Wirtschaftsweg am besten zu sanieren sind, das waren Themen, bei denen Markus Bold (CDU) gefragt war. Und gefragt bleibt. Wenn auch nicht mehr offiziell.

Das Amt als Beigeordneter, das ihn dazu verpflichtete, sich mit Baufragen in der Verbandsgemeinde Thaleischweiler-Wallhalben auseinanderzusetzen, hat er zum 1. August abgegeben. Jetzt ist Bold offiziell verabschiedet worden.

„Wenn ich gefragt werde und helfen kann, helfe ich auch in Zukunft gerne“, sagte Bold. Sein Expertenwissen war seither schon gefragt. Zum Beispiel bei der derzeit laufenden Deckensanierung in der Biebermühler Straße in Thaleischweiler-Fröschen. Der Bauaufseher der Masterstraßenmeisterei Waldfischbach-Burgalben – auch beruflich ist (fast) Ruhestand angesagt – gab Hinweise, wie zum Beispiel wellig verlaufende Rinnenplatten an die neue Straßendecke angepasst werden können. Er bedauere es, aber er verstehe es, dass sich Bold entschieden habe, sein Amt abzugeben, sagte Verbandsbürgermeister Patrick Sema (SPD).

In der Verbandsgemeinde geschätzt

Wie sehr Bold in der Verbandsgemeinde geschätzt wurde und wird, zeigte sich bei der Feierstunde zum Abschied. Der sollte nicht so nebenbei bei einer Ratssitzung erfolgen, „sondern im richtigen Rahmen“, sagte Sema, der Bolds politische Vita Revue passieren ließ. Von 2009 bis 2014 war er zweiter Beigeordneter der damaligen Verbandsgemeinde Thaleischweiler-Fröschen, übernahm nach der Fusion das Amt des ersten Beigeordneten in der Verbandsgemeinde Thaleischweiler-Wallhalben und war hier von 2019 bis 2022 zweiter Beigeordneter; erstmals mit eigenem Geschäftsbereich. Dass die Wahl auf den Bereich „Bauen und Natürliche Lebensgrundlagen“ fiel, wundert wohl keinen. Dafür und für Mitgliedschaft im Ortsgemeinderat Thaleischweiler-Fröschen, die nach wie vor andauert und zehn Jahre Beigeordnetentätigkeit umfasste, überreichte Sema die Ehrenurkunde des Städte- und Gemeindebundes und der Verbandsgemeinde. Ein Wegbegleiter in all diesen Jahren und längst persönlicher Freund ist der ehemalige Verbandsbürgermeister Thomas Peifer.

„Du warst einer von uns, und das wichtige Bindeglied zwischen Bauabteilung und Verbandsgemeinderat“, sagte der Leiter der Bauabteilung, Gerhard Müller. Bold sprang auch bei Arbeiten ein, die zu erledigen waren, weil Mitarbeiter schwer erkrankten und lange ausfielen. Müller erinnerte an Bauprojekte wie das Dorfgemeinschaftshaus Thaleischweiler-Fröschen, den Rathausneubau, den Bauboom, der zur Folge hatte, dass fast alle Ortsgemeinden Baugebiete ausweisen wollten. Es wurden Straßen oder Radwege wie der Mühlenwanderweg gebaut. Ohne das Fachwissen des Straßenbaufachmannes „wäre der Straßenbau im Neubaugebiet Rübenberg in die Hose gegangen“, bekannte Müller. Bold sei zur richtigen Zeit der richtige Mann am richtigen Ort gewesen, mit Fachwissen und seiner Art, die immer nach Ausgleich und einer Lösung suchte.

„Weil der Markus über den Dingen steht“

Dass er überparteilich geschätzt wird, habe er gemerkt, als mal ein Ratsmitglied einer anderen Partei gesagt habe, dass man den Bold wählen könne, weil „der Markus steht auch mal über den Dingen“, resümierte Bold schmunzelnd. Über den Dingen zu stehen, müsse man aber lernen, sagte Bold. Für ihn sei der Bau der Gruppenkläranlage bei Rieschweiler-Mühlbach ein einschneidendes Erlebnis gewesen. Der Verbandsgemeinderat habe keine Wahl gehabt, habe die Bürger finanziell stark belasten müssen. Die Frage war nur gewesen, ob durch hohe Strafzahlungen in Form der Abwasserabgabe oder durch zu finanzierende Baukosten. Das sei aber nie thematisiert worden, es habe immer nur geheißen: „Der Verbandsgemeinderat hat...“. Geärgert habe er sich auch noch mal kurz vor Ende seiner Amtszeit; über die Förderprogramme für Schulen. Die seien vollmundig angekündigt und „von vornherein mit Fertigstellungsfristen versehen, bei denen klar ist, dass diese nicht zu schaffen sind“, monierte Bold. Das sei für ihn unredlich. Und um Redlichkeit in der Politik sei er immer bemüht gewesen. Das Wichtigste seien die Begegnungen mit den Menschen, rekapitulierte er.

Seine Zeit verbringt er künftig verstärkt mit fünf Enkeln. Er hat jetzt mehr Zeit für sein Hobby, die Schreinerei. Er repariert und baut zum Beispiel Bänke. Nicht ausgeschlossen, dass mal Bänke aus der Bold’schen Werkstatt an den Wanderwegen in der Verbandsgemeinde zu finden sind. Und er hilft natürlich bei Baufragen. Wenn gewünscht.

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