Kreis Südliche Weinstraße Supermarkt ist vom Tisch

Verbales Gerangel zwischen den Fraktionen gab es bei der Stadtratssitzung in Bad Bergzabern bei der Frage, ob auf dem Grundstück der ehemaligen Gärtnerei Pfeiffer ein Supermarkt gebaut werden soll.

„Wir werden heute abstimmen“, kündigte der erste Beigeordnete und Baudezernent Martin Wichmann (CDU) an, nachdem er das Verkehrsgutachten vorgelesen hatte. Bei einer Wohnbebauung auf dem Gelände wurden rund 360 Autos pro Tag prognostiziert, bei einem Supermarkt mehr als 3000 Fahrzeuge. Mit der Abstimmung von 13 Ja- bei fünf Neinstimmen ist der Supermarkt vom Tisch, für das Gelände ist jetzt eine Wohnbebauung vorgesehen. Bedenken hatten die SPD- und die FWG- Fraktion. Die Nahversorgung älterer und behinderter Menschen und eine mögliche Gefährdung Bad Bergzaberns als Mittelzentrum waren unter anderem die Argumente. Die Schwächung der Geschäftswelt in der Innenstadt und der bereits vorhandene Lebensmittelladen in der Marktstraße waren die Argumente der CDU gegen den Supermarkt. „Was für eine Rumeierei, wir haben einen Ratsbeschluss, jetzt versucht man, über die Hintertür reinzukommen“, ärgerte sich Hans-Peter Geiger (SPD) über den Vorschlag der Stadtspitze, den geplanten historischen Stadtmauerrundweg nicht, wie beschlossen, in Beton-, sondern in Natursteinpflaster auszubauen. Völlig uneinig waren sich FWG, SPD und CDU darüber, wann Stadtplaner Hans Dennhardt in die Entscheidung einbezogen wurde. „Jetzt erstmals“, so Stadtbürgermeister Fred-Holger Ludwig (CDU), der ein entsprechendes Schreiben des Stadtplaners verlas, der dies bestätigte. „Das stimmt einfach nicht, beim allerersten Rundgang war er dabei“, so der sichtlich verärgerte ehemalige Baudezernent Hermann Augspurger (FWG). Beschlossen wurde, den bereits gefassten Beschluss, in Betonpflaster auszubauen, auszusetzen und den Auftrag für Natursteinpflaster zu vergeben, sollte der Kostenrahmen von 225 Euro pro Quadratmeter eingehalten werden. (pfn)

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