Kreis Südliche Weinstraße Erst mal sacken lassen

Ab Januar 2019 dürfen die Gemeinden ihr Holz nicht mehr wie bisher über die Forstämter vermarkten. Die Köpfe qualmten in der jüngsten Gemeinderatssitzung zur Frage, wer die Aufgabe künftig vermarkten soll. Erst mal sacken lassen, war dann der Wunsch der Ratsmitglieder nach einer ausführlichen Diskussion. Die Entscheidung wurde vertagt.

Über das Thema informiert haben der Forstamtsleiter des Forstamtes Annweiler, Stefan Asam, und der Geschäftsführer der Forstwirtschaftlichen Vereinigung Pfalz (FVP) in Schindhard, Andreas Eichenlaub. „Wir alle haben das so nicht gewollt, die Welt wird dadurch nicht besser“, so der Kommentar von Asam dazu, dass die Forstämter das Holz der Gemeinden und Städte nicht mehr vermarkten dürfen. Die Entscheidung, die zunächst das Bundeskartellamt getroffen hatte, wurde zwar vom Bundesgerichtshof wieder aufgehoben, entschieden hat dann die neue Regelung die Landesregierung. Vorderweidenthal bieten sich drei Alternativen, die jährlich rund 900 Festmeter Holz zu verkaufen: Die Gemeinde nimmt den Verkauf selbst in die Hand oder sie schließt sich entweder einer Gesellschaft in Schindhard oder der in Gründung befindlichen neuen Holzvermarktungsgesellschaft mit Sitz in Maikammer an. Über den Sitz in Maikammer sei er etwas „erbost“ gewesen, er hätte sich den Standort in Thaleischweiler-Fröschen gewünscht, einer strukturschwachen Region, in der viel Holz anfalle, sagte Ortsbürgermeister Volker Christmann. Es seien nur drei Gemeinden bereit gewesen, als Standort für die neue Gesellschaft zur Verfügung zu stehen, gegen Thaleischweiler-Fröschen sei das Argument gefallen, dort bekomme man kein Personal hin, informierte der Forstamtsleiter. Rund 30.000 Festmeter Holz wird in Schindhard bisher jährlich vermarkte, informierte deren Geschäftsführer Eichenlaub. Die Gesellschaft sei 2013 als eines von fünf Pilotprojekten im Land gegründet worden, der Umsatz betrage rund zwei Millionen jährlich. „Der Wald unterliegt Notlagen, in diesem Jahr driften wir auf eine Borkenkäfer-Katastrophe zu“, nannte der Forstamtsleiter einen von vielen Faktoren, die den Preis und die Menge des Holzes bestimmen. Nicht weniger kompliziert war das Thema wiederkehrende Straßenausbaubeiträge, für deren Einführung die Gemeinde einen Beschluss gefasst hat. Zu klären waren unter anderem die Art der Abrechnung, das Abrechnungsgebiet und der Gemeindeanteil, der für jede einzelne Straße festgelegt werden muss und im Schnitt zwischen 30 und 40 Prozent beträgt. Einstimmig begrüßte der Gemeinderat eine Initiative von Seniorenreferent Rainer Brunck, in den Gemeinden der Verbandsgemeinde Bad Bergzabern Mitfahrerbänke aufzustellen. Angenommen wurde eine Spende von 200 Euro für den Mehrgenerationenplatz.

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