Kreis Südliche Weinstraße Bei Catem wird es wieder hitzig

Beim Automobilzulieferer Eberspächer Catem in Herxheim, der auf Zusatzheizungen spezialisiert ist, ist der Streit über einen neuen Tarifvertrag noch nicht beendet. Arbeitgeber und Gewerkschaft treffen sich am 20. Dezember zu Gesprächen.

Anfang Juli hatte es in Herxheim einen Warnstreik gegeben, weil Beschäftigte und IG Metall bis dahin vergebens die Anwendung des Flächentarifvertrags der Metall- und Elektroindustrie Pfalz gefordert hatten. Wenig später hatten sich Unternehmen und Arbeitnehmer geeinigt. Allerdings: Anders als die Gewerkschaft hatte Eberspächer nur von einem Haustarif gesprochen, weil der Flächentarifvertrag den Standort gefährden würde (Bericht vom 20. Juli). Nun beklagt die IG Metall in Neustadt, dass das Verhandlungsergebnis für die gut 400 Mitarbeiter, das im Januar in Kraft treten soll, noch immer nicht in Vertragsform gegossen sei. Ziel der Gewerkschaft war es, das Einkommensminus jener rund 200 gewerblichen Beschäftigten abzubauen, die bis zu 25 Prozent weniger verdienten als nach dem Flächentarif. Das sollte schrittweise bis 2024 passieren. Nach Einschätzung von Ralf Köhler, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Neustadt und Verhandlungsführer, drängt die Zeit, weil zusätzlich zum Vertrag noch Vereinbarungen zur Umsetzung zwischen Betriebsrat und Werksleitung geschlossen werden müssten. Köhler fürchtet, dass das Unternehmen versuchen könnte, zu Lasten der gewerblichen Mitarbeiter zu sparen. Knackpunkt ist offenbar die Ersteingruppierung der Arbeitskräfte. Zudem fordert er von der Firmenleitung, dass diese auch gewinnträchtige Aufträge nach Herxheim gibt. Nur dann könne die Belegschaft auch beweisen, dass sie wirtschaftlich arbeiten könne. Das Unternehmen teilte gestern auf Anfrage mit, dass der größte Teil der einzugruppierenden Stellen mit dem Betriebsrat besprochen worden sei. Die vereinbarten Inhalte des Haustarifvertrages seien komplex, weshalb man eine rückwirkende Einführung vereinbart habe. „Wir gehen davon aus, dass wir den Vertrag in den kommenden Wochen finalisieren können“, so eine Sprecherin. Beide Seiten kommen am Donnerstag vor Weihnachten zusammen.

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