Lohnweiler Wenig Begeisterung für Orts-App

Über die Orts-App könnten wichtige Informationen geteilt werden.
Über die Orts-App könnten wichtige Informationen geteilt werden.

Bekommt Lohnweiler bald eine eigne Orts-App für das Smartphone und den Computer? Mit dieser Frage beschäftigte sich der Rat der knapp 380 Einwohner zählenden Gemeinde am Dienstagabend. Angesichts der prekären Finanzlage des Dorfes hielt sich die Begeisterung der Ratsmitglieder für dieses Projekt in Grenzen.

Wie Ortsbürgermeister Thomas Knecht erläuterte, ist die Apicodo GmbH an ihn herangetreten mit der Bitte, die von dem Mainzer Software-Entwickler programmierte Orts-App im Rat vorstellen zu dürfen. Während der Ratssitzung schaltete sich Maximilian Jung, bei Apicodo zuständig für die Kundenbetreuung, per Videokonferenz zu und stellte das Unternehmen sowie die von ihm Entwickelte Software vor.

Auch Warnungen bei Katastrophen möglich

Laut Jung gibt es die Orts-App als mobile Variante für Smartphones mit dem Betriebssystem Android oder IOS sowie als Online-Plattform für den PC. Grundsätzlich sei die Orts-App so etwas wie ein virtueller Platz für das Dorf. Dort können von allen Menschen in Lohnweiler unter anderem Neuigkeiten, Berichte, Bilder, Videos und andere Inhalte geteilt und angesehen werden.

Für die Gemeinde könne eine eigene App entwickelt und nach individuellen Wünschen gestaltet werden. Zudem sei es möglich, Vereine, Schulen, Kindergärten und die Feuerwehr in die App zu integrieren. Auch sogenannte Push-Nachrichten könnten über die App auf die mobilen Endgeräte ihrer Nutzer gesendet werden, was auch bei Benachrichtigungen im Falle einer Katastrophe sinnvoll wäre.

Förderung halbiert monatliche Kosten

Mit der Orts-App verfüge die Gemeinde über ein zeitgemäßes und exklusives Medium zum Austausch mit den Menschen im Dorf, warb Jung für das Produkt. Normalerweise koste die Entwicklung der Orts-App die Gemeinde einmalig 4800 Euro, nach Inbetriebnahme müssten pro Monat 200 Euro für die Betreuung der App gezahlt werden.

Durch eine Förderung aus dem Programm „Digitale Dörfer“ könnten die einmaligen Kosten auf 450 Euro und die laufenden Kosten auf 100 Euro pro Monat gesenkt werden. Die Gemeinde müsse dazu einen Vertrag für ein oder zwei Jahre abschließen, sagte Jung.

App könnte für Gemeindefeiern sinnvoll sein

In der anschließenden Diskussionsrunde äußerten sich die Ratsmitglieder eher skeptisch. Sie sahen nicht nur die Finanzierung als problematisch an. Schließlich müsse die App regelmäßig mit neuen Inhalten gespickt und kontinuierlich betreut werden.

Lediglich Beigeordneter Markus Müller schien von der Idee angetan zu sein. Insbesondere im Hinblick auf die 700-Jahrfeier der Gemeinde in drei Jahren sei so eine App das ideale Instrument, um beispielsweise Bilder oder Geschichten aus dem Dorf zusammenzutragen, sagte er. Eine Entscheidung über das Projekt wird in einer der nächsten Sitzung des Gemeinderats getroffen.

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