Waldmohr Rund 160 Teilnehmer bei Friedensdemo

Mit Bannern und einer Trommelgruppe vorweg zog der Demo-Zug am Montagabend durch das Waldmohrer Stadtzentrum.
Mit Bannern und einer Trommelgruppe vorweg zog der Demo-Zug am Montagabend durch das Waldmohrer Stadtzentrum.

Rund 160 Menschen sind am Montagabend mit Trommeln Pfeifen oder kleinen Kerzen durch Waldmohr gezogen. Die Forderung der Demonstranten: eine friedliche Lösung im Ukraine-Konflikt. Die Polizei registrierte keine Zwischenfällen, ein Bundestagsabgeordneter distanzierte sich mit Blick auf die Teilnahme von Menschen mit rechter Gesinnung an Friedensdemonstrationen.

Die Temperaturen lagen um 18 Uhr nur knapp über dem Gefrierpunkt. Zudem wehte ein leichter, eisiger Wind. Das hielt die Teilnehmer jedoch nicht davon ab, um mit dem von der Initiative „Wir stehen für Frieden“, der Katholischen Arbeiterbewegung und den Naturfreunden Steinbach organisierten Demo-Zug eine friedliche Lösung im Ukraine-Konflikt zu fordern. Angeführt von einer Gruppe von Trommlern bewegte sich der Zug eine Stunde lang durch mehrere Straßen des Stadtzentrums. In den Händen der Teilnehmer: Fahnen mit Friedenssymbolen, Plakate, Trillerpfeifen, Kerzen.

Eine Seniorin läutete während der Demo eine kleine Marktglocke. „Ich laufe mit, weil ich für den Frieden bin.“ Obwohl sie über 80 Jahre alt sei, nehme sie zum ersten Mal an einer Demo teil, betonte die Waldmohrerin. Ob der Kälte wechselten sich Teilnehmer einige Meter weiter wiederholt beim Hochhalten der Plakate ab. „Frieden schaffen ohne Waffen“, „Ja zu Frieden, Nein zu Krieg“ war darauf zu lesen. „Nach den Erfahrungen aus dem Zweiten Weltkrieg sollte sich Deutschland nicht so in den Krieg reinhängen“, sagte ein Waldmohrer. Einer von vier Männern aus Russland, zwischen 15 und 48 Jahre alt, betonte: „Deutschland sollte lieber arme Länder unterstützen als den Krieg in der Ukraine.“

Polizei: Keine Zwischenfälle

Begleitet wurde der Demonstrationszug von Mitarbeitern des Ordnungsamts sowie mehreren Fahrzeugen der Polizei. Gerd Zimmer, der Leiter der Polizeiwache in Schönenberg-Kübelberg, sprach am Dienstag von einem ruhigen und friedlichen Verlauf. Ähnlich sei es auch bei den Friedensdemos in den Wochen zuvor in Breitenbach und Schönenberg-Kübelberg gewesen. In Waldmohr sei „ein normales Spektrum der Bevölkerung“ unterwegs gewesen, weder beim Umzug noch bei der anschließenden Kundgebung habe es Zwischenfälle gegeben.

Bei der Kundgebung auf dem Marktplatz trat der Linken-Bundestagsabgeordnete Alexander Ulrich als Redner auf. „Wir müssten hier nicht stehen, wenn Putin die Ukraine nicht angegriffen hätte“, sagte er. Allerdings sei dieser Krieg mit militärischen Mitteln nicht zu gewinnen, sondern nur durch einen Waffenstillstand und Diplomatie. Ulrich bekannte, er sei Unterstützer von Alice Schwarzer und Sahra Wagenknecht. Beide Frauen hatten Anfang Februar ein „Manifest für Frieden“ verfasst und eine Online-Petition gestartet, zudem für vergangenen Samstag zu einer Friedensdemo in Berlin aufgerufen, bei der auch Rechte mitmarschiert sind. Auch darauf ging Ulrich ein, der sich klar von rechter Gesinnung distanzierte. „Das ist ein öffentlicher Platz und das da jemand dabei ist, der vielleicht anderes im Sinn hat, lässt sich nicht vermeiden.“ Deshalb eine Demo abzusagen, sei auch kein Weg. „Wir lassen uns nicht von der AfD und anderen die Straße streitig machen, wenn wir für die richtige Sache kämpfen.“ Nächste Woche findet eine weitere Demo in Brücken statt.

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