Kreis Kusel Ruhekissen geschaffen

THALLICHTENBERG. Eine recht fröhliche Weihnachtsfeier dürfte den „Dälern“ damit garantiert sein: Mit einem 3:0 (0:0) gegen die SG Erdesbach-Dennweiler-Oberalben hat die TSG Burglichtenberg ihre Spitzenposition in der B-Klasse Nord über den Jahreswechsel hinaus zementiert. Sieben Zähler Distanz zu den Verfolgern SV Ulmet und VfB Reichenbach II sind ein sanftes Winterpausen-Ruhekissen.

Kaum aber war der Jubel über den Derby-Sieg im Spitzenspiel verklungen, hob TSG-Coach Sebastian Strauß auch schon wieder den Zeigefinger, um eindringlich vor Selbstgefälligkeit und Überheblichkeit zu warnen: „Jetzt bloß bescheiden bleiben“, lautet des Trainers Forderung an seine Mannschaft. Das seien drei Punkte, mehr nicht, der Weg noch weit. „Und man hat ja in Ulmet gesehen, dass die vorherigen acht Erfolge in Serie schon dazu führen können, dass wir meinen, es geht alles von selbst.“ Tut es nicht, wie sich auch am Freitag gezeigt hat. „Da hat man jetzt mal wieder gesehen: Wir sind nicht immer besser als die anderen. Aber wir haben halt Leute, die können aus Sch... Tore machen“, formulierte TSG-Sport-Chef Bernd Voigt den Unterschied. Gemünzt war dies in erster Linie auf Torjäger Fabian Schmidt, der in der wichtigsten Szene die Hauptrolle spielte. Wiederanpfiff, Anstoß der „Edos“, Ball vertändelt. Jusufu Boikai Barclay fällt der Ball vor der Füße, der Stürmer spielt Schmidt an. Der rennt ein paar Schritte und zieht von der Strafraum-Linie ab. Exakt 28 Sekunden sind gespielt, als der Ball im Netz zappelt. „Wenn wir vor der Pause in Führung gehen, läuft das Spiel wahrscheinlich anders“, sah auch „Edo“-Spielleiter Rüdiger Latterner in der TSG-Führung die Schlüsselszene. Denn in Halbzeit eins waren die Gäste die überlegen, die besser organisierte und technisch sauberer agierende Mannschaft. Beispiel 16. Minute. Max Kappus spielt hinüber auf links in den Lauf von Kadrija, der serviert auf Rico Schröck, der direkt abzieht. Das Leder flutscht knapp am Tor vorbei. Zwei Minuten später versucht es Steven Hess, Pascal Kühn aber ist auf dem Pfosten. Das waren keine 100-prozentigen Chancen, nichts echt Zwingendes, aber immerhin: „Das zieht sich schon durch die ganze Runde. Wie spielen gut, oft besser als der Gegner, belohnen uns aber nicht“, sah Spielleiter Latterner, wie sich das Dilemma fortsetzte. Effektiver waren da die Hausherren bei ihren vorm Wechsel seltenen erfolgversprechenden Angriffen: Da ließ Strauß – bedient von Barclay, der das Leder auf den schussbereiten Spielertrainer tropfen ließ – in Minute 26 Aluminium zittern, jagte Schmidt den Nachschuss vorbei. „In der ersten Halbzeit waren die besser, aber wir haben uns dann gefangen und, wie ich denke, auch verdient gewonnen“, meinte Strauß, der vier Minuten vorm Abpfiff selbst das letzte Ausrufezeichen setze. Zwischenzeitlich hatte Co-Trainer Philip Steuer die Weichen auf Sieg gestellt. Vorangegangen war ein sehenswerter Zug, eingeleitet von Kevin Stannik, der auf rechts Strauß geschickt hatte, der die Hereingabe leistete. Den wackeren Gästen, die unter Wert geschlagen wurden, blieb an jenem tristen Abend sogar der Ehrentreffer versagt – bezeichnend für die unglückliche Vorstellung. Den Schuss von „Edos“ stärkstem Akteur, Max Kappus, kratzte TSG-Abwehr-Kampfmaschine Johannes Sorg vor der Linie noch aus der Gefahrenzone. Kurz vorm Spiel war den ohnehin durch Ausfälle von Leistungsträgern geschwächten Gästen auch noch Keeper Markus Liesenfeld ausgefallen, der aus wichtigen familiären Gründen hatte passen müssen. Ohne sechs potenzielle Stammkräfte mangelte es den Gästen vor allem im Offensivspiel an Durchschlagsvermögen. Zwar war es erst die dritte Niederlage, sieben Unentschieden aber lassen die „Edos“ die Spitze derzeit nur noch mit dem Fernglas erkennen.

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