Kreis Kusel Handball: HWE Erbach-Waldmohr vergibt ersten Auswärtssieg in der Schlussphase

Der wurfstarke Nikolai Omlor konnte verletzungsbedingt nur in der Abwehr agieren.
Der wurfstarke Nikolai Omlor konnte verletzungsbedingt nur in der Abwehr agieren. Foto: Sayer

So recht zu erklären ist das nicht: Verbandsligist HWE Erbach-Waldmohr, zu Hause eine Macht, kann auswärts einfach nicht gewinnen. Beim 18:21 (11:5) zum Rückrundenauftakt bei der HSG TVA/ATSV SB II verspielte das Team von Trainer Daniel Thum in den Schlussminuten den sicher geglaubten ersten Auswärtssieg.

In der harz-freien Rastbachtalhalle in Saarbrücken erlebten die wenigen eingefleischten Handballfans quasi eine Kopie des Spiels der großen Vorbilder vom Vortag – Deutschland gegen Kroatien bei der Handball-EM. Ein Resümee der Begegnung der HSG Saarbrücken II gegen die HWE könnte wie folgt lauten: Führung für die Gastgeber, ein mittlerer Spielabschnitt, in dem die HWE überzeugte und eine Sechs-Tore-Führung herausspielte, aber clever agierende Hausherren rissen das Ruder in den Schlussminuten wieder herum.

Schlechter Start

„Wir hatten einen schlechten Einstieg in die Partie“, bekannte denn auch HWE-Trainer Daniel Thum. Dabei hatte er vor allem die erste Viertelstunde im Blick, in der sich die Gastgeber einen 4:1-Vorsprung erspielten. Thums Mannschaft zeigte sich davon allerdings nur wenig beeindruckt und antwortete furios: Fünf Tore in Folge brachten die zwischenzeitliche 6:4-Führung. „Dank einer bombastischen Abwehr und guter Torwartleistung konnten wir uns noch einmal herausziehen“, lobte der Trainer den Einsatz seiner Truppe. Der zurechtgelegte Matchplan schien vollends aufzugehen. Denn ein Lauf von weiteren fünf Toren kurz vor dem Seitenwechsel bescherte den Gästen die komfortable 11:5-Halbzeitführung.

HWE und das „Pausenloch“

Allerdings konnten die Waldmohrer es wiederum nicht verhindern, in das „bekannte Fünf-Minuten-Pausenloch“ zu fallen, wie Thum es nach der Begegnung beschrieb. Nach dem Seitenwechsel verpassten sie mehrere Chancen, den Vorsprung auf acht Tore auszubauen. Saarbrücken bestrafte dies postwendend und verkürzte bis zur 35. Minute auf 9:11. Obwohl seine Mannschaft insgesamt „hervorragend spielte“, wie Thum befand, gelang es ihr am Ende nicht, sich für die gute Leistung zu belohnen und den ersten Auswärtssieg einzufahren. Stattdessen überflügelten die Gastgeber die HWE durch eine bärenstarke Schlussphase.

Ausfälle kosten Kraft

Den Grund für die Niederlage im Zielsprint sah der Trainer darin, dass „Saarbrücken am Ende nicht nur cleverer war, sondern auch die besseren Reserven hatte“. Die HWE musste erneut auf einige Leistungsträger verzichten, wie etwa auf Patrick Richter und Janosch Kessler. Besonders übel: Kessler hatte sich unter der Woche im Training verletzt und wird voraussichtlich mindestens sechs Wochen ausfallen. Da zudem der wurfstarke Nikolai Omlor verletzungsbedingt nur in der Abwehr agieren konnte, fehlte der Mannschaft laut Thum in der Schlussphase schlicht und einfach die Frische, um die 18:21-Niederlage doch noch abwenden zu können.

Heimspiel gegen Brotdorf

Am Samstag, 15. Januar, erwartet die HWE den TuS Brotdorf II zum Verbandsliga-Duell. Der derzeit zwei Ränge hinter der HWE auf Platz neun notierte TuS reist allerdings auch mit einer Niederlage im Gepäck an: Am Wochenende musste er sich in eigener Halle dem Tabellenzweiten HC Schmelz mit 20:24 geschlagen geben.

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