Idar-Oberstein „Hamlet“ eröffnet den Theatersommer
Regisseur Paul Stebbings verstärkt die Theatralik des Stücks, indem er lebensgroße Puppen sowie dramatische Geister einsetzt und Komödie mit Tragödie verwebt, so wie es Shakespeare beabsichtigte. Unterstützt wird die Aufführung durch Thomas Johnsons kraftvolle Musik, die von den Schauspielern gesungen und gespielt wird.
In der preisgekrönten Inszenierung zeigt sich Hamlet als verstörter junger Mann, der niemandem trauen kann, nicht einmal dem Geist seines Vaters. Seine Versuche, eine sinnvolle Antwort auf den Mord an seinem Vater und die Wiederverheiratung seiner Mutter mit dem Hauptverdächtigen zu finden, enden in einer Tragödie.
Stebbings konzentriert sich auf Hamlet als Schauspiel, denn die meisten Figuren führen eine Lüge auf: alte Freunde sind Spione, Claudius spielt die Rolle eines guten Stiefvaters, seine Mutter die eines fürsorglichen Elternteils, Polonius die eines ehrlichen Maklers, und selbst die arme, domestizierte Ophelia gibt vor, mit ihrem einstigen Geliebten allein zu sein. Der größte Schauspieler von allen ist Hamlet, der seinen eigenen illusorischen Wahnsinn vorführt. Nichts ist, wie es scheint, und es gibt keine festen Bedeutungen. Die Welt treibt diejenigen, die versuchen, ihren Rätseln einen Sinn zu geben, ziemlich in den Wahnsinn.
„Hamlet“ ist am Dienstag, 22. Juni, um 19 Uhr an der historischen Weiherschleife zu sehen. Weitere Aufführungen gibt es im August.
Info
Karten gibt es im Vorverkauf ab sofort bei www.ticketregional.de und bei den bekannten Vorverkaufsstellen. Infos unter www.kultur.io. Die Veranstaltung findet auch bei schlechtem Wetter statt, Karten werden nicht zurückerstattet.