Kusel Lauterecken erhält Bürgerbus

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Dritte Verbandsgemeinde erhält einen Bürgerbus.

„So langsam geht’s ans Eingemachte“, sagt Bürgermeister Andreas Müller. Rund 50 potenzielle Ehrenamtliche haben sich am Dienstagabend in der Verbandsgemeindeverwaltung Lauterecken getroffen, um am Betriebskonzept des Bürgerbusses Lauterecken-Wolfstein zu arbeiten. Gesamtkoordinator und Hauptansprechpartner wird Rolf Suffel. Der Bus startet eventuell bereits nach Ostern, bis dahin sollen die beiden Fahrzeuge angeschafft sein.

Ziel des Bürgerbusses ist es, die Mobilität aller, erfahrungsgemäß mehrheitlich älterer Menschen in der Region zu verbessern, erklärte Holger Jansen von der Agentur Landmobil zu Beginn der Planungsveranstaltung. 22 Punkte umfasste die Liste der Agentur, um Eckpfeiler des Projektes abzustecken. Aus der Praxis berichtete Ralph Hintz, der den Bürgerbus Langenlonsheim koordiniert.

Ehrenamtliches Team

In den zentralen Punkten waren sich die Teilnehmer, die sich auf die Erfahrungen der Agentur stützen konnten, schnell einig. So soll der Bürgerbus von den Nutzern telefonisch am Vortag bestellt werden. Montags und mittwochs wird das zweiköpfige Telefonteam zwischen 15 und 17 Uhr Wünsche annehmen. Zu Beginn soll der Bürgerbus dienstags und donnerstags zwischen 8 und 18 Uhr innerhalb der Grenzen der Verbandsgemeinde fahren, auch „um die Wirtschaftskraft in der VG zu halten“, erklärte Müller. Diese Eckpfeiler sind jedoch, auch da herrschte schnell Einigkeit, nicht in Stein gemeißelt, sondern können flexibel den realen Gegebenheiten angepasst werden. Sofern deutlich wird, dass der Bedarf groß ist, kann eventuell auch an einem dritten Tag gefahren oder es könnten bestimmte Ziele außerhalb der Verbandsgemeinde angesteuert werden. Das soll jedoch im Team der Ehrenamtlichen demokratisch beschlossen werden. Müller betonte mehrfach, dass es „keinen Befehlsgeber“ geben wird, auch wenn die Verbandsgemeinde Träger des Projektes ist, sondern gemeinsam entschieden werden soll und die freiwillige Arbeit „Hand in Hand“ gehe. Mitfahren dürfen alle Bürger kostenlos, eine Spendenbox wird sich im Bus befinden. Die Nutzer werden an der Haustür abgeholt. Mehrfach wurde erklärt, dass der Bürgerbus keine Konkurrenz für Taxen oder den Öffentlichen Personennahverkehr darstelle und nicht alle Wünsche erfüllt werden könnten oder müssten.

Rechtlich ein Personenwagen

Ein Dreierteam wird die strategische Richtung vorgeben. Als Gesamtkoordinator schlug Müller den Lauterecker Rolf Suffel vor. Dieser hatte bei der Bundesbahn beispielsweise die Leitung des Bahnhofs Kaiserslautern inne, so dass ein Erfahrungsschatz vorhanden sei, der dem Projekt guttue. Entsprechend positiv nahmen die Anwesenden den Vorschlag auf. Die Koordinatoren des Telefon- und Fahrerteams sollen sich dann noch finden. Fahrer benötigen nur einen Führerschein der Klasse 3 oder B, da der Bürgerbus rechtlich ein Personenwagen ist. Außerdem müssen sie eine Erklärung abgeben, beispielsweise nur nüchtern und gesund zu fahren, sowie einmalig eine Gesundheitsprüfung ablegen, die von der Verbandsgemeinde gezahlt und organisiert wird. Zu Beginn des Projekts werden monatliche Treffen der Ehrenamtlichen stattfinden, bei denen nicht nur Dienstpläne erstellt, sondern auch Erfahrungen ausgetauscht werden. Müller erklärte, dass noch weitere Ehrenamtliche willkommen sind, denn je mehr Schultern das Projekt mittrügen, desto weniger habe der Einzelne zu tun und niemand werde überlastet.

Standort-Alternative möglich

Cornelia Linn von der Verwaltung, die das Projekt federführend begleitet, berichtete, dass bereits 39 Meldungen Ehrenamtlicher eingegangen seien. Vorrangig hätten sich die Interessierten als Fahrer registriert, aber auch für den Telefondienst lägen Anmeldungen vor. „Ehrenamtliche müssen gehegt und gepflegt werden“, daher versprach Müller, sich auch um diese zu kümmern. „Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass sich so viele gemeldet haben und aktiv werden wollen.“ Wo genau die Bürgerbusse und Büros untergebracht werden, ist noch nicht klar. Als Standort sei die Lösung an der Kläranlage definitiv möglich (wir berichteten), aber eventuell biete sich auch eine Alternative dazu, die Müller jedoch noch nicht näher benennen konnte. Info —Am Dienstag, 29. Januar, findet um 18 Uhr im Sitzungssaal der Verbandsgemeinde am Standort Lauterecken ein Treffen der Ehrenamtlichen zum Kennenlernen und zur Detailklärung statt. Die Telefonschulung, die nur diejenigen betrifft, die den Telefondienst übernehmen werden, bietet die Agentur Landmobil am Mittwoch, 6. Februar, um 18 Uhr ebenfalls im Sitzungssaal Lauterecken an. — Für Fragen steht Cornelia Linn von der Verwaltung unter 06382 791206 montags bis donnerstags vormittags oder per Mail unter cornelia.linn@vg-lw.de zur Verfügung.

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