Enkenbach-Alsenborn Neue Frankensteiner Feuerwache in Holzbauweise

Das neu Feuerwehrauto passt nicht ins Frankensteiner Feuerwehrgerätehaus. Eine neue Feuerwache soll errichtet werden – in Holzba
Das neu Feuerwehrauto passt nicht ins Frankensteiner Feuerwehrgerätehaus. Eine neue Feuerwache soll errichtet werden – in Holzbauweise.

Der Verbandsgemeinderat Enkenbach-Alsenborn hat sich für den Neubau der Feuerwache in Frankenstein in Holzbauweise entschieden. Den Dringlichkeitsantrag dazu hatte die Koalition aus CDU, FWG und FDP eingebracht. Die SPD wollte sich nicht auf die Holzbauweise versteifen. Sie bemängelte, dass keine Alternativen dazu vorgelegt worden seien.

Nachdem der Haupt- und Finanzausschuss dem Dringlichkeitsantrag am 18. März einhellig zugestimmt hatte, gab es in der Sitzung des Verbandsgemeinderates am Donnerstagabend Diskussionen mit der SPD-Fraktion. Am Ende beschloss das Gremium den Neubau auf der Grundlage des Koalitionsantrags mit 15 Ja-, acht Neinstimmen und einer Enthaltung.

FWG: Holzbau passt zu Frankenstein

„Mit diesem Leuchtturmprojekt setzt die Verbandsgemeinde Enkenbach-Alsenborn ein sichtbares Zeichen zur Umsetzung ihrer politischen Zielsetzungen zu mehr Nachhaltigkeit und zu mehr Umwelt und Naturschutz“, sagte Manfred Petry, Vorsitzender der FWG-Fraktion, zur Begründung des Antrags. Die Ortsgemeinde Frankenstein setze schon seit Jahren auf soziale, ökologische und umweltschonende Wirtschaftsweisen. In diesem Zusammenhang würde sich der Neubau der Feuerwache in Holzbauweise beispielhaft in die umweltpolitischen Bestrebungen der Ortsgemeinde einfügen. Die Verwaltung solle deshalb beauftragt werden, in Zusammenarbeit mit dem Holzbaucluster Rheinland-Pfalz eine Vorkonzeption zu entwickeln. Dabei müssten natürlich auch die fachlichen Erfahrungen und Überlegungen der Wehrleute bei der Gebäudeplanung mit einbezogen werden.

Die Bemühungen der Ortsgemeinde um eine nachhaltige Nutzung des Geländes der ehemaligen Evangelischen Kinderheime trügen bereits Früchte. Für die TU Kaiserslautern errichte deren Stiftung in diesem Jahr den zweiten Modellbau innerhalb des Holzcampus. Dieses im Bau befindliche Holzgebäude solle künftig als Forschungshalle im Holzbau dienen.

SPD fühlt sich „regelrecht überfahren“

„Wir sind mit dem Verfahren und dem Dringlichkeitsantrag im Haupt-und Finanzausschuss regelrecht überfahren worden“, schimpfte Hartwig Pulver (SPD). An diesem Abend seien sie im Rahmen der Videokonferenz zum ersten Mal mit diesen Plänen konfrontiert worden. Schlecht lesbar seien die Ausführungen überdies gewesen. „Wir haben nur zugestimmt, weil uns der Bürgermeister Alternativen zu dieser Art des Projekts versprochen hat.“ Diese müssten im Vorfeld auf dem Tisch liegen. Das sei nicht geschehen. Aus Sicht der SPD könne nicht nach Gefühl entschieden werden, sondern es müssten Fakten her. Ohne eine ausreichende Datenlage könne seine Fraktion diesem Antrag nicht zustimmen.

„Welcher Privatmann würde sich denn ein neues Haus bauen, nur weil sein nächstes Auto nicht in die Garage passt“, fragte Thomas Wansch (SPD) angesichts der Tatsache, dass das neu anzuschaffende Feuerwehr-Fahrzeug nicht in die alte Frankensteiner Feuerwache passe. Es müssten die Spielregeln der Gemeindeordnung beachtet werden. Der Beschluss dürfe nicht auf die Holzbauweise verengt werden. Es würden Alternativen benötigt und ein Vergabeverfahren, das auch die Wirtschaftlichkeit im Blick habe. Dabei dürften andere Werkstoffe beim Bau nicht ausgeblendet werden. „Wir machen hier den zweiten vor dem ersten Schritt.“ Für den Neubau der Feuerwache sollten natürlich die fachlichen Erfahrungen und Überlegungen der Wehrleute bei der Gebäudeplanung mit einbezogen werden.

Holzbauweise soll konkurrenzfähig sein

Um einen geeigneten Architekten- oder ein geeignetes Ingenieurbüro nach dem Vergaberecht zu finden, könne eventuell ein Vergabeverfahren erforderlich sein. Dazu gebe es Vergabe-Vorschriften, die zu beachten seien. Stelle sich heraus, dass eines erforderlich gewesen wäre, aber keines durchgeführt worden sei, dann sei keine Förderung mehr möglich. So sehe die Haltung des Landesrechnungshofes aus.

Zur Eröffnung dieses Tagesordnungspunktes hatte Hansjörg Pohlmeyer vom Holzbaucluster Rheinland-Pfalz eine große Anzahl von Feuerwache-Gebäuden hierzulande wie auch im europäischen Ausland im Bild vorgestellt. Er betonte dabei, dass die Holzbauweise mit der Verwendung anderer Baustoffe auf Augenhöhe konkurrenzfähig sei. Einerseits seien sowohl architektonisch attraktive als auch hochfunktionale Ausführungen möglich. Andererseits ermögliche eine computergestützte Vorfertigung in Spezialbetrieben eine wirtschaftliche Ausführung.

Noch im Rat

  • Als Nachfolgerin des im Dezember verstorbenen Rudi Anspach wurde Emilie Dietz (FDP) mit 15 Ja- und neun Neinstimmen zur ehrenamtlichen Beigeordneten gewählt.
  • Einstimmig votierten die Ratsmitglieder für die Anschaffung eines neuen Tanklöschfahrzeugs für die Verbandsgemeinde Enkenbach-Alsenborn.
  • Ebenfalls einstimmig wurde das Sommerferienprogramm verabschiedet. Der Beschluss zur Sommer- und Herbstferienbetreuung wurde insofern ergänzt, als diese neben den Grundschulkindern auch allen Schülern der fünften und sechsten Klassen offenstehe, die mit ihren Eltern in der Verbandsgemeinde ihren Wohnsitz haben.

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