Kreis Kaiserslautern Kerosinablass: Anita Schäfer reagiert auf Kritik

Anita Schäfer
Anita Schäfer

Die Bundestagsabgeordnete Anita Schäfer (CDU) hat zu den Kommentaren und Erwiderungen zu ihrer Position zum Thema Kerosinablass über der Westpfalz Stellung genommen. Sie verweist noch einmal auf die wissenschaftlichen Ergebnisse, die sie bei ihren Entscheidungsprozessen als Politikerin nicht außer Acht lassen dürfe.

„Zunächst einmal möchte ich klarstellen, dass der Schutz der Umwelt und unserer Heimat mir wichtige Anliegen sind“, betont Anita Schäfer. Sie sei bei ihrer Arbeit auf „die Beratung und Expertise von Wissenschaftlern angewiesen, um fundierte Entscheidungen treffen zu können“. Und wenn diese in Bezug auf den Treibstoffablass weltweit und seit vielen Jahrzehnten immer zu dem gleichen Ergebnis kämen, dass die Kerosintröpfchen nämlich „aufgrund des geringen Gewichts größtenteils in der Luft“ blieben, „vom Wind unter Umständen weit außerhalb des ursprünglichen Gebietes verweht und schließlich durch die UV-Strahlung des Sonnenlichts in ihre Grundbestandteile – vor allem Wasser und Kohlendioxid – zerlegt“ würden und daher nicht den Boden kontaminierten, müsse sie dies anerkennen.

„Bodenmessstationen nicht so einfach einzurichten“

Dennoch sei sie dafür offen, „die bisherigen Erkenntnisse auf eine breitere Basis zu stellen“. Die von vielen geforderten Bodenmessstationen seien allerdings nicht so einfach einzurichten. „Um aussagekräftige Szenarien zu entwickeln, müsste man (...) eine gigantische Fläche dicht abdecken“, gibt sie zu bedenken, da der Treibstoff in zwei bis über vier Kilometern Höhe und bei hoher Fluggeschwindigkeit abgelassen werde und sich dadurch weit verteile. „Bei einem Vorfall im September 2017 betraf dies eine Fläche von 3000 Quadratkilometern zwischen Mainz, Spangdahlem, Saarbrücken und Neustadt“, nennt sie ein Beispiel. „Ich sehe Schwierigkeiten dabei, eine solche Fläche lückenlos mit Messstationen abzudecken, um belastbare Zahlen zu erhalten.“ Darauf verweise auch das Umweltbundesamt.

Aus ihrer Sicht spreche nichts dagegen, die Vorschläge des Umweltbundesamtes umzusetzen, die Mindestablasshöhe aus dem Vorsorgeprinzip heraus zu erhöhen. Schäfer verweist allerdings darauf, „dass bereits jetzt die überwältigende Mehrheit der Ablässe in deutlich größeren Höhen als der vorgeschriebenen Mindesthöhe von 1800 Metern“ vorgenommen würden.

Zu einer bürgernahen Politik gehöre es für sie, einen „ehrlichen Dialog mit den Bürgern“ zu führen. Das könne auch bedeuten, „dass man auf Umstände hinweist, die vielleicht auch mal nicht populär sind“. Dass sie sich dabei an wissenschaftlichen Analysen orientiere, sei ihr wichtig. Gerade die Corona-Pandemie zeige, wohin es führe, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse negiert würden. Die um sich greifende Skepsis gegenüber Forschungsergebnissen hält sie für bedenklich. „Die bisherigen Debattenbeiträge lassen mich fürchten, dass wissenschaftliche Studien nur dann akzeptiert würden, wenn sie das ,richtige‘ Ergebnis produzieren.“

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