Ramstein-Miesenbach Coca-Cola weist Vorwürfe des Betriebsrats zurück

52 Mitarbeiter sind von der Schließung des Logistikstandorts von Coca-Cola in Ramstein-Miesenbach betroffen.
52 Mitarbeiter sind von der Schließung des Logistikstandorts von Coca-Cola in Ramstein-Miesenbach betroffen.

Sie habe zu jedem Zeitpunkt deutlich gemacht, dass 52 von 90 Arbeitsplätzen am Standort Ramstein-Miesenbach von der Schließung betroffen seien, schreibt die Coca-Cola European Partners GmbH (CCEP) in einer Stellungnahme zu dem Artikel „Betriebsrat übt scharfe Kritik“ in der Mittwochsausgabe.

Wie mehrfach berichtet, schließt der Coca-Cola-Logistikstandort in Ramstein-Miesenbach bis Ende August. In dem Artikel hatte der Betriebsratsvorsitzende von Coca-Cola in Ramstein, Joachim Reidenbach, auch kritisiert, dass das Unternehmen die derzeitige Situation in der Corona-Pandemie ausnutze, um Kurzarbeit anzumelden, obwohl viele, jetzt stärker zutage tretende Probleme hausgemacht seien. Auch um Schutzausrüstung für die Mitarbeiter habe sich Coca-Cola nicht im ausreichenden Maß gekümmert.

Ausgleich für längere Arbeitswege und Umzugskosten

Ziel sei es, betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden und alternative Stellen an anderen Standorten für betroffene Mitarbeiter zu suchen. „Dabei ist klar, dass Strukturen und Prozesse an einem kleineren Vertriebsstandort wie Ramstein-Miesenbach andere sind als an einem größeren, wie beispielsweise im nahe gelegenen Mannheim“, schreibt die CCEP GmbH. Den Vorwurf des Betriebsrats, dass die Mitarbeiter durch einen Wechsel nach Mannheim schlechter gestellt wären, weist Coca-Cola zurück: Im Falle eines Arbeitsplatzwechsels innerhalb des Unternehmens griffen auch die Regelungen aus dem Rahmensozialplan: Fahrtkostenzuschüsse als Ausgleich für längere Arbeitswege oder ein finanzieller Ausgleich von Aufwendungen für Umzüge. Auch Gehaltseinbußen seien nicht zu befürchten: „Sollte sich im Zusammenhang mit einem Arbeitsplatzwechsel die Eingruppierung in eine geringere Entgeltgruppe ergeben, wird die Differenz ermittelt und über eine Zulage zeitlich unbefristet ausgeglichen“, schreibt die CCEP GmbH.

Die Kunden von Coca-Cola bezögen einen immer größeren Teil der produzierten Ware direkt von den Coca-Cola- Produktionsstandorten, deswegen sei der Standort in Ramstein-Miesenbach aufgrund der dadurch immer geringer werdenden Auslastung nicht mehr betriebswirtschaftlich zu betreiben, begründet die CCEP GmbH, warum der Standort bis Ende August geschlossen wird.

„Zur Zeit der Maskenpflicht genügend Masken für Außendienstmitarbeiter vorhanden“

Zum Vorwurf des Betriebsrats, das Unternehmen habe sich in Sachen Corona-Schutz nicht stark genug engagiert, teilt die CCEP GmbH mit, dass zum Zeitpunkt der Maskenpflicht in Deutschland auch am Standort Ramstein-Miesenbach für alle Mitarbeiter im Außendienst Masken in ausreichender Zahl vorhanden gewesen seien.

Die Auswirkungen des Corona-Virus’ beträfen besonders das Geschäft des Außer-Haus-Marktes durch geschlossene Cafés, Restaurants, Kinos, Freizeitparks oder der Betriebsgastronomie. Das führe zu einer deutlich geringeren Auslastung in den Bereichen Produktion, Logistik, Werkstätten für die Reparatur von Schankanlagen und Automaten sowie im Verkauf und Kundenservice. Aus diesem Grund habe Coca-Cola wie viele Betriebe in Deutschland teilweise Kurzarbeit anmelden müssen, schreibt die CCEP GmbH zum Vorwurf des Betriebsrats, das Unternehmen nutze die derzeitige Krise aus.

CCEP habe mit der Gewerkschaft für Nahrung-Genuss-Gaststätten einen Tarifvertrag zur Kurzarbeit geschlossen. CCEP: „Im Falle von Kurzarbeit stocken wir das pauschalierte Nettoentgelt deutlich über den gesetzlich festgelegten Prozentsatz auf: von 60 beziehungsweise 67 Prozent (kinderlos/mit Kind) auf 85 Prozent.“

x