Landstuhl Burgspiele bringen „Wirtshaus im Specktal“ auf die Bühne

Die Bühne ist bereitet: Schon die Proben auf Burg Nanstein versprechen jede Menge Spaß beim „Wirtshaus im Specktal“.
Die Bühne ist bereitet: Schon die Proben auf Burg Nanstein versprechen jede Menge Spaß beim »Wirtshaus im Specktal«.

„Das Wirtshaus im Spessart“ zählt zu den Lieblingsstücken des deutschen Unterhaltungstheaters. In Anlehnung an diese Komödie haben die Burgspiele Landstuhl daraus „Das Wirtshaus im Specktal“ gemacht. Die RHEINPFALZ spielte bei einer Probe schon mal Mäuschen.

Der amüsante, musikalische Schwank unter der Regie von Frank Zimmer feiert am Samstag auf Burg Nanstein um 20 Uhr Premiere. Zur Geschichte: Das Specktal ist ein gefährliches Pflaster, das man tunlichst vermeiden sollte. Denn dort gerät man leicht in die Fänge von ruchlosen Räubern. Dennoch verirren sich die burschikose Comtesse Franziska von Sandau (Gina Vollmer), ihre Zofe Charlotte (Hanna Noll) und ihr Verlobter, der steinreiche Baron Sperling (Wolfgang Sutter), mitten im Wald. Sogar ein Pfarrer ist dabei, der der bevorstehenden Hochzeit seinen Segen geben soll. Im Gegensatz zu dem ängstlichen Sperling zeigt sich die Comtesse nicht sonderlich beeindruckt, sondern folgt arglos dem Rat der beiden Galgenvögel Knoll (Frank Zimmer) und Funsel (Andreas Franz), in einem nahegelegenen Wirtshaus Quartier zu nehmen. Das ist allerdings eine berüchtigte Räuberhöhle, und das Gesinde hat es auf die Comtesse abgesehen. Noch vor dem Morgengrauen erklärt der „Reiwerhauptmann“ (Philip Nicolai) die beiden Damen zu seinen Geiseln, mit dem Ziel, bei der wohlhabenden Gräfin von Sandau (Heike Nicolai) 20.000 Gulden Lösegeld für ihr Töchterchen zu erpressen. Die Gräfin schickt stattdessen das Militär los. Eine rasante Räuberpistole mit Entführung, Intrigen, Verwechslungen und einer Liebesgeschichte beginnt.

Kurioses Bühnenspiel

Die berühmte unterfränkische Geschichte über die berüchtigte Spessartbande hat Frank Zimmer in Westpfälzer Mundart übertragen und mit Landstuhler Lokalkolorit angereichert. Dass er sich dabei nicht genau an das Drehbuch des Films gehalten hat, tut dem Stück keinen Abbruch. Im Gegenteil: Es macht die Story noch abwechslungsreicher. Die herrliche musikalische Komödie garantiert ein reizend buntes, genussvoll gruseliges und heiter beschwingtes Spektakel mit zahlreichen musikalischen Einsprengseln und humorvollem Gesang. Spätestens, wenn die Räuber Knoll und Funsel ihren Gassenhauer „Ach, das könnte schön sein“ intonieren und sich ein bürgerliches Häuschen mit Garten erträumen, schwelgt man in seligem Walzerglück und erfreut sich am kuriosen Bühnenspiel.

23 Schauspielerinnen und Schauspieler, darunter viele Jugendliche, sorgen für viel Unterhaltung auf der Bühne. Da wird auch schon mal über die „Bännjer“ gelästert oder über die „Lautrer Attcher“, die alles besser wissen und große Töne spucken. Schon der Prolog mit dem Auftritt der Räuber in „Reiwerzivil“ bringt Leben auf die Bühne, wenn sie sich über die Rollenbesetzung des Stückes streiten. Ein Moritatensänger (Michael Fischer) führt mit gekonnter Stimme nicht nur in die Handlung ein, bei Szenen-Übergängen erläutert er, wie sich das Stück fortsetzt. Seit Januar probt die Spielgemeinschaft an dieser Abenteuerkomödie, inzwischen läuft alles wie geschmiert.

Voller Witz und Esprit

Ein amüsanter, musikalischer Schwank nach der Novelle von Wilhelm Hauff, garniert mit genussvoller Musik und fantastischen Kostümen, sorgt in der traumhaften, unvergleichlich schönen Kulisse der Burg des Franz von Sickingen für einen stimmungsvollen Theaterabend voller Witz und Esprit. Sehr empfehlenswert!

Info

Weitere Infos und die Möglichkeit, Karten zu kaufen, gibt es im Internet auf https://heimatfreunde-landstuhl.de/burgspiele/.

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