Germersheim Stadt ist für Polizei ein ereignisreicher Dienstort

Jürgen Hirsch
Jürgen Hirsch

Als Polizist muss man häufig Dienstorte wechseln. Die Aufgaben ändern sich dabei ebenfalls recht häufig. Und mache – wie Jürgen Hirsch – enden, wo sie begonnen haben.

„Wo ich als junger Kriminalbeamter angefangen habe, soll es auch enden“, sagte Jürgen Hirsch vor fast vier Jahren, als er seine Stelle als stellvertretender Inspektionsleiter der Germersheimer Polizei angetreten hatte. Und nun ist es soweit. Zum 1. Juni ist der Polizist nach 43 Dienstjahren im Ruhestand. Von 1996 bis 2002 war er schon einmal in Germersheim, damals in der alten Inspektion in der 17er-Straße, als Kripobeamter. Später wechselte er nach Landau in viele Kriminalkommissariate, war dort stellvertretender Leiter. Und als stellvertretender Leiter der Inspektion war er wieder für die Kriminalfälle im nördlichen Landkreis verantwortlich. „Insgesamt war ich so 12 oder 13 Jahre im Bereich BTM (Betäubungsmittel) tätig“, sagt der 62-Jährige. Zwei Jahre lang war der Pfälzer auch Leiter der Todesermittlungen im K1, bevor er im Spätsommer 2020 nach Germersheim zurückkehrte.

Die Dienststelle in Germersheim hat „Hirschi“, wie er von seinen Kolleginnen und Kollegen genannt wird, gut gefallen, es hat „ein sehr freundliches, familiäres Klima“, sagt der Polizist. „Die Kollegen des Wechselschichtdienstes und des Tagdienstes schätzen sich, das ist nicht überall so.“ Aus kriminalistischer Sicht sei Germersheim interessant. Man werde in der Stadt mit vielen Geschehnissen konfrontiert. „Es ist eine durchaus ereignisreiche Dienststelle“, sagt Jürgen Hirsch und grinst. Näher möchte er darauf aber nicht eingehen.

Als Kripobeamter oder als Polizist sei man schon mal enttäuscht, wenn es in einem Fall nicht weitergeht, wenn einem Verdächtigen eine „Tat nicht nachzuweisen ist“. Es gehört aber dazu, „auch das zu akzeptieren“, sagt der Kripobeamte. Das gelte auch, wenn die Justiz, die Staatsanwaltschaft vielleicht anders agiere, wie man das gerne selbst hätte. Dafür haben wir „in Deutschland einen Rechtsstaat“, sagt Jürgen Hirsch mit Überzeugung. „Das ist gut so. “

Vermissen werde „ich meinen Beruf, das ist ein sehr schöner Beruf“, sagt der Südpfälzer. „Vermissen werde ich auch die Kollegen und die Kolleginnen.“ Zuhause warten auf den Pensionär seine Frau, ein Haus und Garten sowie Reisen. Als nächstes Reiseziel hat der scheidende stellvertretende Inspektionsleiter Kuba anvisiert. „Das hat mich schon immer interessiert“.

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