Kreis Germersheim Kita „Zauberwald“ wird gebaut

Bei sechs Nein-Stimmen der CDU-Fraktion beschloss der Gemeinderat, dem Bauausschuss zu folgen und den Bebauungsplan für den Neubau des Kindergartens „Villa Zauberwald“ auf den Weg zu bringen.

Die CDU blieb auch diesmal bei ihrer ablehnenden Haltung, weil sie nach wie vor den Standort als „den schlechtesten überhaupt“ ansieht. Zudem sei das Verkehrsproblem an dieser Stelle, an der die Verkehrsströme der Integrierten Gesamtschule sowie der Förderschule zusammenfließen, auch weiterhin vorhanden. „Das ist und bleibt ein Nadelöhr“, so Claus Kupper. Für die Aktiven Bürger ist nach Angaben von deren Sprecher Michael Braun der vom Bauausschuss und vom Gemeinderat mehrheitlich beschlossene Standort „der beste“. Mit der neuen Planung sei auch der Verkehr „entzerrt“. Als Ausgleichsfläche für die 4000 Quadratmeter zu versiegelnde Fläche ist eine etwa gleich große Fläche in der Gemarkung Wolfsstöcken hinter dem Schwimmbad vorgesehen. Eventuell kann dafür auch eine der beantragten BAT-Fläche herangezogen werden. BAT-Flächen stellen ein Konzept zum Umgang mit Biotopbäumen, Altbäumen und Totholz (BAT) dar, sie sollen dem Erhalt der biologischen Vielfalt im Wald dienen. Die Gemeinde hat im Rülzheimer Wald einige Flächen dafür angemeldet (wir berichteten). Die CDU sieht es aber als fraglich an, ob BAT-Flächen als Ausgleichsmaßnahmen genehmigt würden. Zudem seien die beantragten BAT-Flächen nicht in einem Stück, sondern weit auseinander liegend, sodass die Tiere dort keinen geeigneten Lebensraum vorfänden. Die Prüfung, ob BAT-Flächen als Ausgleichsfläche herangezogen werden dürfen, laufe derzeit, so Bauamtsleiter Sascha Schäffner. Für eine Zustimmung gebe es „positive Signale“. Für den Artenschutz und somit als Ersatz für den mit der Fällung des Waldbestandes verbundenen Wegfall eines Habitats für Fledermäuse und „einige wenige Nistmöglichkeiten für Vögel“ soll westlich an das Baufenster eine Stilllegungsfläche von vier Hektar für die Anbringung von Fledermaus- und Vogelnistkästen ausgewiesen werden. Die Gemeinde geht mit diesen Vorschlägen in die erste Beteiligungsrunde, so Schäffner, nun müsse man sehen, ob die Fachbehörden diesen Plänen zustimmen. Gegen die Stimmen der CDU beschloss der Rat, den Bebauungsplan aufzustellen und die Verwaltung zu beauftragen, dessen Entwurf freizugeben sowie die Beteiligung durchzuführen.

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