Karlsruhe Postgalerie sucht neue Mieter

91-74658843.jpg

2013 hat die Firma Orangefield das Centermanagement von Aufbauhelfer Koprian übernommen, im Februar 2015 folgte Acrest nach. Die damals neue Managerin Caroline Fischer kündigte ein „schnelles Weiterentwicklungskonzept“ für die Galerie an. Davon hat man seither wenig gehört. Das hat auch damit zu tun, dass Fischer seit Monaten erkrankt und inzwischen durch Jochen Czub ersetzt worden ist. Andererseits sind viele Verhandlungen hinter den Kulissen gelaufen: Bevor größer in die Galerie investiert wird, müssen die Investoren der norddeutschen Betreibergesellschaft Market 12 zustimmen. „Keiner von uns, inklusive der Stadt, kann mit dem aktuellen Zustand zufrieden sein“, betont Oliver Nobel. Der Rechtsanwalt aus Frankfurt ist einer der beiden Market-12-Geschäftsführer und führt momentan viele Gespräche über sein „Sorgenkind“. Im Rathaus war er zuletzt vorstellig mit seiner Bitte um bessere Werbemöglichkeiten. Die Stadtverwaltung hatte betont, die Postgalerie schöpfe derzeit ihre Werbemöglichkeiten nicht aus. Nobel betont dagegen: „Die Werbesatzung für die Innenstadt ist sehr restriktiv. Leider.“ Er hoffe auf künftig bessere Hinweise auf die Läden, ohne in die Fassade der altehrwürdigen, 1901 gebauten und 1925 erweiterten Postdirektion eingreifen zu müssen. Die Vorstellungen, welche Branchen gesucht werden, sind klar, insofern ist das angekündigte Konzept weit gediehen: Es sollen zwei bis drei größere Geschäfte werden, „die das Center prägen“. Mit ihren kleineren Läden sei die Galerie nicht schlecht aufgestellt, aber es fehlten noch große Filialisten. Sie sollten die „extreme Junge-Mode-Lastigkeit“ der Galerie aufbrechen, breitere Besucherschichten in die Räume locken und zum Verweilen einladen. Am liebsten wäre Nobel ein Lebensmittel- oder Drogeriemarkt, der für eine „Grundfrequenz“ in der Galerie sorge, dazu ein Großer aus dem „Nonfood“-Bereich, möglicherweise ein Elektronikfachhandel. „Wir führen Gespräche mit zwei bis vier Unternehmen aus jedem Bereich“, so der Market-12-Geschäftsführer. Es gebe „Interesse, trotz der bekannten Defizite ins Objekt zu ziehen“ – jedoch noch keinen unterschriebenen Mietvertrag. Vor Weihnachten werde sich dabei auch nichts mehr tun, aber er hoffe, „im ersten Quartal 2016 etwas präsentieren zu können“, betont Nobel. Auf rund 15.000 Quadratmetern gibt es noch Platz: Am liebsten wäre Nobel eine „Kombilösung“ mit gleichzeitig mehreren neuen Mietern, für die auch bauliche Veränderungen denkbar seien. Vor allem das erste Obergeschoss benötige Belebung. Falls ein neuer Bauantrag dafür nötig wäre, könnte sich ein Einzug allerdings noch etwas hinauszögern. „Die Zeiträume sind den Interessenten bewusst.“ (pse)

x