Karlsruhe Messe wird Moschee

Die Karlsruher Messehallen werden während der Zusammenkunft zum heiligen Ort.
Die Karlsruher Messehallen werden während der Zusammenkunft zum heiligen Ort.

Ab Freitag ist wieder für drei Tage lang Spiritualität angesagt in der „größten Moschee Deutschlands“. Dann startet das Jahrestreffen der Ahmadiyya-Muslime, die so genannte „Jalsa Salana“. Das Treffen dient in erster Linie der spirituellen Erbauung der Gemeindemitglieder. Das Jahrestreffen findet, nach 2011, zum inzwischen siebten Mal in den Karlsruher Messehallen statt.

Nach Angaben der muslimischen Gemeinschaft der „Ahmadiyya Muslim Jamaat“, die den zentralen Sitz in Frankfurt und Berlin haben, handelt es sich bei dem Jahrestreffen mit über 40.000 Delegierten und Gästen, die erwartetet werden, um die regelmäßig größte Zusammenkunft von Muslimen in Europa. Die Veranstalter selbst vergleichen dies auch immer wieder mit „einem Kirchentag“. Auch der Kalif der Gemeinschaft, Mirza Masroor Ahmad, wird erneut in Karlsruhe erwartet. Bereits seit 1976 veranstaltet die deutsche Muslimen-Gemeinde regelmäßig ihre „Jalsa Salana“. Die gemeinsamen Gebete mit Kalif Mirza Masroor, der aus London anreist, gelten für die Teilnehmer als der regelmäßige Höhepunkt der dreitägigen Veranstaltung. Als Auftakt wird der Kalif am Freitag, so die Ankündigung, seine „richtungsweisende Predigt“ halten – und diese soll wieder, simultan übersetzt in zahlreiche Sprache, mit Bild und Ton live in andere Länder übertragen werden. Vergangenes Jahr hatte sich der Kalif in Karlsruhe auch erstmals den Fragen von Journalisten gestellt. Mirza Masroor ist der 5. Kalif der Glaubensgemeinschaft, der studierte Agrarökonom - der als „seine Heiligkeit“ angesprochen wird, wurde 2003 in sein Amt gewählt. Am Samstag gebe es eine zweite „besondere Ansprache des Kalifen“, so die Ankündigung. Das Treffen in den Messehallen in Forchheim birgt jedes Jahr aus Neue besondere logistische Herausforderungen: Die Baustellen an den Zufahrten von der Autobahn A 5, dürften dabei nur ein Problem darstellen. Regelmäßig bauen die Gemeindemitglieder eine eigene Zeltstadt östlich der Messehallen auf, auf Teilen des Parkplatzareals. In den Handreichungen für die Teilnehmer der Glaubensgemeinschaft wird auch darauf hingewiesen, dass es unstattlich sei für Mitglieder der „Ahmadiyya Muslim Jamaat“ bei Mitfahrgelegenheiten mit dem Auto Geld zu verlangen. Das widerspreche „dem Gebot der Freundschaft“. Im Vordergrund stehe „Opferbereitschaft in aufrichtiger Liebe“. Die „dm-arena“ als Haupthalle der Veranstaltungstage, so wird mitgeteilt, gelte es als eine Moschee zu achten. Diese diene während der „Jalsa“ als ein „heiliger Ort“. Gerechnet wird auch wieder mit erhöhten Sicherheitsvorkehrungen und Einlasskontrollen. Im Netz Deutsches Portal der Gemeinschaft unter www.ahmadiyya.de.

x