Karlsruhe Mehr Speyer für die Postgalerie

„Ein Standort mit viel Potenzial“, sagt Caroline Fischer. Die 33-jährige Wiesbadenerin ist seit gut einem Monat als Centermanagerin im Einkaufszentrum am Altpörtel. Ihr Arbeitgeber Acrest (Berlin) hat von der Eigentümergesellschaft Market 12 (Hamburg) Vorschusslorbeeren erhalten: Das Unternehmen sei „in der Positionierung von Einzelhandelsflächen führend“. Jetzt muss es liefern – und verliert keine Zeit. Vor einer Woche hat es drei Konzeptansätze vorgestellt, wie die nicht vollständig vermietete Postgalerie besser ausgelastet und die teilweise murrenden Mieter beruhigt werden könnten. Bis Mitte April soll dann feststehen, wohin die Reise geht. Die Entscheidung liege bei der Eigentümer- und Geldgeberseite, sagt Fischer. Dort werde derzeit viel gerechnet. Es gehe „um eine kleine, eine mittlere und eine große Lösung“. Bereits klar sei, dass die Aufenthaltsdauer in der Galerie erhöht werden müsse. Das könne von zusätzlichen Sitzgelegenheiten bis zu zusätzlichen Lokalen gehen. Die Acrest-Architekten in Berlin seien am Nachdenken. Derweil hätten das Centermanagement und die Werbegemeinschaft mit der ersten einheitlichen Frühjahrsdekorationen schon mal im Kleinen für Verbesserungen gesorgt. Der zweite Punkt, der schon feststehe, sei, „dass das Konzept individueller als bisher auf dem Standort zugeschnitten werden muss“. Speyer sei keine Großstadt, in der man mit einem austauschbaren Galerie-Konzept nach „Schema XY“ punkten könne. Fischer kann noch keine Details nennen, macht aber klar, dass bei allem auch die Mieterstruktur betroffen sein wird. Die heutigen Geschäfte auf drei Etagen haben längerfristige Verträge. Sie müssen also einerseits sinnvoll ergänzt werden. Darüber hinaus könne man auch „mit Bestandsmietern arbeiten und trotzdem neue Flächen schaffen“, sagt Fischer. Will heißen: Umbauten und Umzüge sind denkbar. Über allem stehe der Bedarf nach einem zweiten Ankermieter außer H&M. Market 12 träumt von einem Supermarkt. Fischer ist zuversichtlich, „noch mehr Speyer“ in die Postgalerie bringen zu können. Zum einen merke sie, dass die Einheimischen am Center sehr interessiert seien. Zum anderen sieht ihre Idee Kontakte auf möglichst vielen Ebenen des lokalen Lebens vor. Die Gespräche mit der Stadt seien angelaufen und würden noch intensiviert, eine Entscheidung zu einem Beitritt zur Leistungsgemeinschaft „Das Herz Speyers“ stehe bevor. Und Fischer sagt: Die Lage zwischen Maximilian- und Gilgenstraße sei gut, das Altpörtel sei aus ihrer Sicht keine Barriere für Kunden. Das Fehlen eines eigenen Parkhauses sei zwar eine Besonderheit für eine Galerie, im Speyer-Fall aber „kein Manko“. Als wichtige Methode, um „natürliche Frequenz zu schaffen“, sieht sie Sonderaktionen. Am 25. April sei eine Neuauflage der Party „Die Postgalerie tanzt“ geplant, bei der möglicherweise auch das erste Casting für die Wahl der „Miss Postgalerie“ stattfinden werde. Insgesamt seien mit Begleitung einer Modelagentur drei Vorrunden und ein Finale geplant. Die schönste Frau – Anmeldungen sind nicht nur aus Speyer möglich – werde schließlich beim Brezelfest präsentiert. (pse/ell)

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