Kaiserslautern „Zuhause wollen wir eine Macht sein“

Nach zwei Jahren Abstiegskampf wollen die Oberliga-Handballer des TuS Dansenberg wieder in ruhigere Fahrwasser kommen und peilen einen Platz im oberen Tabellendrittel an. Darüber, wie das gelingen, wer die Westpfälzer verstärken soll und welche Lehren aus der abgelaufenen Saison gezogen wurden, hat RHEINPFALZ-Mitarbeiter Karsten Kalbheim mit Trainer Kai Christmann und Teammanager Alexander Schmitt gesprochen.

Der TuS musste in der letzten Spielzeit lange um den Klassenerhalt zittern. Wie bewerten Sie die Saison im Rückblick?

Christmann: Es war nie unser Ziel, gegen den Abstieg zu spielen. Aber wir hatten großes Verletzungspech und mussten bereits vor Saisonbeginn viele Rückschläge einstecken. Teilweise waren nur sieben Spieler im Training, und das Team hat sich oft von alleine aufgestellt. Aber das ist jetzt Schnee von gestern. Die Horror-Saison ist abgehakt.Schmitt: Wir hatten in der Tat viel Pech. Wenn sich zwei Spieler in der Vorbereitung das Kreuzband reißen, ist das natürlich bitter. Die Mannschaft war zu Saisonbeginn nicht eingespielt und daher stark verunsichert. Dennoch wäre eine bessere Platzierung drin gewesen. Welche Lehren wurden aus der vergangenen Spielzeit gezogen? Schmitt: Wir haben uns mit Pascal Bock vom Drittligisten MTV Vorsfelde und David Gromer vom Viertligisten TV Neuthard gezielt verstärkt und konnten bis auf Martin Mokris, der unser Angebot zu reduzierten Bezügen abgelehnt hat, sämtliche Leistungsträger halten. Über Rückkehrer Christopher Seitz muss man nicht viel sagen. Er ist sehr ehrgeizig und kann ein Team mitreißen. Ich sehe in ihm einen potenziellen Führungsspieler.Christmann: Die Neuzugänge bringen gute Voraussetzungen mit, um uns auf Anhieb zu verstärken. Mit Ivan Vukas haben wir gegen Ende der Saison ja bereits einen sehr erfahrenen Spieler dazubekommen, der uns mit Sicherheit noch viel Freude bereiten wird. Wir sind jetzt in der Breite besser aufgestellt und taktisch flexibler. Werden noch weitere Spieler kommen? Christmann: Wir könnten auf Rechtsaußen noch einen Linkshänder gebrauchen. Mal schauen, ob sich da noch was tut. Mit Jugend-Nationalspieler Robin Egelhof hat ein Toptalent den Verein in Richtung SV 64 Zweibrücken verlassen. Schmitt: Der Wechsel kam für uns alle sehr überraschend, und wir haben seine Entscheidung sehr bedauert. Viel mehr möchte ich dazu eigentlich nicht sagen. Welche Ziele hat sich der TuS Dansenberg gesetzt? Christmann: Die Handball-Oberliga wird von Jahr zu Jahr zu stärker und ist eine sehr attraktive Spielklasse. Dass eine gute Platzierung ohne externe Neuzugänge kaum noch möglich ist, sieht man an den Aufsteigern, die sich unheimlich schwer tun. Wenn wir von Verletzungen verschont bleiben, können wir unter die ersten Fünf kommen, alles andere muss man abwarten. Fakt ist, dass wir mit dem besten Kader seit Jahren in die Vorbereitung gehen, alle Positionen sind doppelt besetzt. Zuhause wollen wir eine Macht sein.Schmitt: Die Liga wird immer professioneller, viele Teams rüsten auf. Unser Ziel ist es, eine charakterstarke Mannschaft aufs Feld zu schicken, die sich mit dem Verein identifiziert. Teamgeist und Zusammenhalt müssen an erster Stelle stehen. Wenn die Spieler Spaß am Handball haben, kommt alles andere von alleine. Wir haben mit Sicherheit das Potenzial, ganz vorne mitzuspielen. Zwei Jahre Abstiegskampf sind genug. Wie sieht der Sommerfahrplan aus? Schmitt: Am Dienstag, 15. Juli, ist Trainingsauftakt. Drei Wochen später, am 9. August, präsentiert sich die Mannschaft im Rahmen des Karlsberg-Cups ihren Fans. Richtig ernst wird es dann am 6. September, wenn wir beim TV Mühlheim in die neue Saison starten. Christmann: In der Vorbereitung werden die Grundlagen für eine lange Saison gelegt. Das Pensum ist hoch: 80 Einheiten in 60 Tagen. Neue Spieler brauchen Zeit, das wissen wir jetzt auch. Wichtig ist, dass wir gut eingespielt in die Saison gehen. Das war letztes Jahr nicht der Fall. Wenn wir zusammenhalten, können wir viel erreichen.

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