Kaiserslautern Weniger Abiturienten als im Vorjahr

Wie hier die Abiturienten des Rittersberg-Gymnasiums in der Fruchthalle feierten fast 500 Schüler das erfolgreiche Ende ihrer Sc
Wie hier die Abiturienten des Rittersberg-Gymnasiums in der Fruchthalle feierten fast 500 Schüler das erfolgreiche Ende ihrer Schulzeit.

Mit dem Erreichen der allgemeinen Hochschulreife endete für 490 Abiturientinnen und Abiturienten an Lauterer Gymnasien und an der Gesamtschule ihre Schulzeit. Bei stilvollen Abschlussfeiern Ende März ließen sie es noch einmal krachen. Ein Überblick über Jahrgangsmottos, Abireden und Jahrgangsbeste.

Mit 490 Abiturienten lag der Jahrgang 2023 zahlenmäßig unter dem des Vorjahres mit 507 Schülern. Wie 2022 fällt auf, dass das weibliche Geschlecht mit 259 jungen Frauen (Vorjahr 289) vor dem männlichen mit 231 Absolventen (Vorjahr 218) rangiert. Für die Abschlussfeiern wurden neben der schuleigenen Aula beliebte Veranstaltungsorte in der Stadt und im Landkreis gewählt.

Auffallend ist die steigende Zahl von Schülern mit der Durchschnittsnote eins vor dem Komma. Am Albert-Schweitzer-Gymnasium waren es insgesamt 38 Abiturienten mit einer solch herausragenden Note. Ebenso zahlreich waren die Auszeichnungen, die Absolventen für besondere Leistungen und ehrenamtliches Engagement entgegennehmen konnten. Wir nennen jeweils die drei Abiturienten mit den besten Durchschnittsnoten. Den Absolventen oder die Absolventin mit der höchsten Punktzahl einer jeden Schule – maximal 900 Punkten sind möglich – werden wir in den kommenden Tagen in einem kleinen Porträt vorstellen.

„Abiós Amigos“, so das Motto, mit dem 39 Abiturientinnen und 34 Abiturienten des Albert-Schweitzer-Gymnasiums bei einer Feier in der Fruchthalle ihrer Schule Adieu sagten. Schulleiterin Eva Wenzel-Staudt hat in einer Liveperformance eine Abiturrede per Chat-GPT, einem textbasierten Dialogsystems, schreiben lassen und auf die Herausforderungen der neuen Werkzeuge der Künstlichen Intelligenz hingewiesen. An die Abiturienten appellierte sie, verantwortungsvoll mit diesen Werkzeugen umzugehen und diese sinnvoll einzusetzen, so dass sie eine Bereicherung und eine Erleichterung für den Menschen darstellen. „Die Trennschärfe zwischen Maschine und Mensch dürfen wir nicht aus den Augen verlieren“, so die Schulleiterin. Die Besten: Hannah Bächle (1,0), Leonard Rüth (1,0) und Amelie Zickermann (1,0).

20 junge Frauen und 33 junge Männer haben ihr Abitur am Burggymnasium gemacht. Unter dem Motto „ABItendo – 13 Jahre gespielt und nichts gespeichert“ ging die Abifeier mit Zeugnisausgabe im Congress Centrum Ramstein über die Bühne. Studiendirektorin Simone Busch und Oberstudienrat Frank Busch griffen in ihrer Abiturrede, „wie das Sprachlehrer gerne tun“, Gedanken des Abimottos auf, analysierten, interpretierten, ergänzten und kommentierten diese. „Ihr habt euer erstes wirklich großes Ziel erreicht und das bleibt. Das ist gespeichert, dafür bekommt ihr sogar ein Zeugnis.“ Auch wenn das Spiel am Burggymnasium beendet sei, heiße es jetzt nicht „Game over“. Ganz im Gegenteil. Jetzt fange es erst richtig an. „Das nächste Level wartet bereits auf euch.“ Die Besten: Anne Jung (1,0), Julia Bergdolt (1,0) und Felix Griasch (1,2).

Nach einem Gottesdienst in der Apostelkirche und einer offiziellen Feier erhielten 72 Abiturientinnen des St.-Franziskus-Gymnasiums ihre Zeugnisse der allgemeinen Hochschulreife. Ihr Abimotto: „Mamma Mia, here we go.“ In Anlehnung an den Abba-Song „I have a dream“ empfahl Franziska Barlet den Abiturientinnen, in allem etwas Gutes zu sehen. „Es gibt viel Ungutes in unserer Welt und wir brauchen junge Menschen wie euch, die das Gute sehen. Glaubt an Engel, die euch begleiten, die euch mit Hilfe eures Glaubens in die Welt tragen und durch die Dunkelheit pushen.“ Weiter erinnerte sie an die Herausforderungen, vor die das Virus Schülerinnen, Schule und Gesellschaft gestellt hat. „Das Virus hat uns gelehrt, was soziales Miteinander, Solidarität und Nächstenliebe bedeutet.“ Die Besten: Leonie Kozieja (1,0), Zoe Keesee (1,0), Laura Hartmann (1,1) und Anne-Sophie Huf (1,1).

32 Schülerinnen und 47 Schüler haben ihr Abitur am Heinrich-Heine-Gymnasium erfolgreich abgelegt. In Anlehnung, daran dass der Schulleiter mit Ende des Schuljahres in Pension geht, lautete das Abimotto: „Kidnabi – Wir nehmen den Chef mit“. Gefeiert wurde im Foyer des Pfalztheaters. Schulleiter Ulrich Becker ermunterte die Abiturienten, sich den Wind um die Nase wehen zu lassen und nicht provinziell zu bleiben. „Wer die Welt kennengelernt hat, weiß besser, was er an Familie und Heimat hat.“ Er empfahl, Konsum nicht mit Leben zu verwechseln. Das Leben könne auch schön sein, wenn es nichts koste. Sich für andere Menschen, für eine Sache und sich für die Gemeinschaft zu engagieren, sei die Grundlage dafür, dass es auch Jahrzehnte später noch eine lebenswerte Gesellschaft gebe. „Wenn jeder nur sich selbst denkt, wird es kalt in unserem Land.“ Die Besten: Caitlin Howard (1,0), Yara Kiefer (1,0) und Nik Werle (1,0).

In der Aula des Hohenstaufen-Gymnasiums sagten 41 Abiturientinnen und 55 Abiturienten ihrer Schule Ade. Ihr Abimotto: „Abinopoly“. Für ihren späteren Lebensweg empfahl Schulleiter Roland Frölich den Abiturienten, aufeinander zuzugehen, einander zuzuhören, Argumente und Ansichten des anderen wahrzunehmen und zu durchdenken. Denn viele Ideen und Ansätze werden durch den Austausch verschiedener Standpunkte, durch das konstruktiv miteinander Reflektieren und durch das aufeinander Abstimmen noch besser. Zugleich finden sich mehr Menschen in einer Entscheidung wieder und vertreten diese mit mehr Überzeugung. In der Folge werden das Miteinander und der Zusammenhalt einer Gemeinschaft gestärkt. „Das gemeinsame Ringen um richtige Entscheidungen im täglichen Miteinander ist Voraussetzung für ein funktionierendes Ganzes, für eine Schulgemeinschaft und für einen Staat.“ Die Besten: Laura Seeling (1,0), Raphael Gaedtke (1,0) und Elisa Kolesnikov (1,0).

25 Absolventinnen und 26 Absolventen erhielten bei einer Feier in der Aula der Integrierten Gesamtschule Bertha von Suttner ihre Abiturzeugnisse. Ihr Abimotto: „Abi 2023 – Die Schule war öfter dicht als wir!“ Schulleiterin Sandra Bankowsky zog in ihrer Rede einen Vergleich zwischen den bewegten 80er Jahren und der Jugend der Abiturienten. Die vergangenen Jahre seien nicht langweilig und ereignisarm gewesen, verwies sie auf Fridays for Future, die Corona-Pandemie und den Krieg in der Ukraine, die die Schulzeit der Abiturienten geprägt habe. „Insbesondere die Zeiten der Schulschließung mit allen Einschränkungen, die damit einhergegangen sind, bleiben in Erinnerung, geben aber auch die Zuversicht, zukünftige Herausforderungen meistern zu können.“ Die Besten: Lilli Marie Litterst (1,2), Jessica Scheck (1,4) und Félix Pe Kammerer (1,4).

In der Fruchthalle ging die Verabschiedung von 30 Abiturientinnen und 36 Abiturienten des Rittersberg-Gymnasiums über die Bühne. „Westminster Abi – Nach der Queen gehen auch wir“ lautete das Motto. Corona habe gezeigt, wie schnell sich alles ändern kann, so Thorben Muth in seiner Rede. „Es hat gezeigt, wie nötig es ist, kompetent und flexibel zu sein, um sich immer wieder mit neuen Situationen auseinanderzusetzen.“ Von den Abiturienten werde Großes erwartet, verwies Muth auf Bereiche des gesellschaftlichen Lebens, wo kluge Köpfe gebraucht werden. „Unsere Gesellschaft ist in Zeiten von Social Media und Fake News gespalten wie lange nicht, der Klimawandel setzt sich unbarmherzig fort, wir haben wieder Krieg in Europa, die Inflation stellt Menschen vor finanzielle Probleme. All diese Probleme können lähmen, sie können aber auch zu einem trotzigen ,Dann müssen wir es jetzt regeln!’ einer nachwachsenden jungen Generation wie der euren führen.“ Die Besten: Wiebke Ruppert (1,1), Jona Steiner (1,2) und Sinah Müller (1,2).

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