Kaiserslautern Videobeweis nicht zugelassen
Nach zwei Niederlagen in Folge steht der TuS Dansenberg in der Handball-Oberliga heute (19.30 Uhr) bei der punktgleichen TSG Haßloch vor einem richtungsweisenden Spiel im Kampf um einen Platz im oberen Tabellendrittel.
„Beide Mannschaften müssen punkten, wenn sie nicht im Niemandsland der Tabelle verharren wollen“, schildert TuS-Coach Kai Christmann die Ausgangslage. Beide Teams sind punktgleich Siebter, wobei die TSG ein Spiel weniger bestritten hat. Hinter den Lauterern liegt eine Trainingswoche zum Vergessen. Die Grippewelle hat Alexey Wetz und Christopher Seitz voll erwischt, und Jochen Zirkel konnte berufsbedingt nur eingeschränkt trainieren. Wieder voll belastbar ist dafür Benjamin Lanz, der nach wochenlanger Verletzungspause vor seinem Comeback steht. Weiterhin fehlen wird Ivan Vukas, der aufgrund einer angeblichen Tätlichkeit im Spiel gegen Illtal für fünf Spiele gesperrt wurde. „Wenn Ivan seinem Gegenspieler wirklich gegen den Kopf getreten hätte, hätten wir keinen Protest eingelegt. Auf dem Video ist aber deutlich zu erkennen, dass es keine Tätlichkeit war. Die Sperre ist daher ein absoluter Witz. Unter Sportsmännern sollte man in der Lage sein, Fehler einzuräumen. Daher bin ich schon sehr auf den Ausgang der mündlichen Verhandlung gespannt. Ivans Ausfall ist sportlich gesehen für uns ein herber Verlust“, sieht Christmann die Fünf-Spiele-Sperre als Wettbewerbsnachteil. Fakt ist: Der Videobeweis ist bei der Verhandlung am 31. Oktober nicht zugelassen. Sollte Vukas aufgrund von Zeugenaussagen dennoch freigesprochen werden, müssten sämtliche Spiele, in denen der Ex-Profi gesperrt fehlte, wiederholt werden. Sollte die Strafe lediglich reduziert werden, wäre Vukas zwar früher als geplant wieder spielberechtigt, ergebnistechnisch bliebe aber alles wie gehabt. Da Dansenberg ohne den Kroaten bislang zweimal als Verlierer vom Platz ging, wären die Wiederholungsspiele aus Sicht der Westpfälzer mehr als gerecht. Für Christmann, der viele Jahre in Lohn und Brot bei der TSG stand, ist das Spiel gegen Haßloch eine Reise in die Vergangenheit. Viel verbindet ihn allerdings nicht mehr mit dem ehemaligen Drittligisten. „Mittlerweile ist das für mich ein Spiel wie jedes andere. Den ein oder anderen kennt man natürlich noch, aber im Lauf der Jahre hat sich das Gesicht von Mannschaft und Umfeld natürlich extrem verändert.“ Die Freundschaft mit TSG-Coach Ralf Schmitt wird heute für 60 Minuten ruhen, denn für beide Mannschaften geht es darum, mit einem Sieg den Anschluss an das obere Tabellendrittel zu halten. Dass die vor der Saison neben Zweibrücken als Topfavorit auf den Aufstieg gehandelten Haßlocher der Musik momentan hinterherlaufen, ist kein Grund für Christmann, die Truppe zu unterschätzen: „Der knapp verpasste Aufstieg im letzten Jahr hat mit Sicherheit Spuren hinterlassen, die aktuelle Platzierung ist aber auch dem großen Verletzungspech geschuldet. Haßloch ist und bleibt in dieser Liga eine Hausnummer. Wir sind daher gut beraten, nur auf uns zu schauen und uns nicht zu sehr mit dem Gegner zu beschäftigen. Wir brauchen jetzt ein Erfolgserlebnis und müssen alle zehn Prozent mehr in die Waagschale werfen, wenn wir dort etwas mitnehmen wollen.“