Kaiserslautern Unterschiede in den Färbungen

Die Pfaff-Initiative „Pfaff erhalten − Stadt gestalten!“ hat ihre Gespräche mit den politischen Gruppierungen des Stadtrats abgeschlossen und ein Resümee gezogen. Die Initiative, die fünf Kulturinstitutionen zusammenfasst, traf sich mit den Fraktionen von CDU, Linken und FDP und zuletzt diese Woche mit der Koalition aus SPD, Grünen, Freien Wählern und FBU.

Peter Spitzley von der Architekturgalerie und Thomas Fischer von den Raumpiraten stellten gestern im RHEINPFALZ-Gespräch unterschiedliche Färbungen in den Gesprächen mit den politischen Gruppierungen fest. Auf durchweg positive Reaktionen seien sie gestoßen in den Gesprächen mit den oppositionellen Gruppierungen im Stadtrat, CDU, Linken, FDP. Ihre Arbeit sei hier als konstruktive Begleitung eines Prozesses zur Entwicklung des früheren Pfaff-Geländes angesehen worden. Die Fraktionen hätten sich dankbar darüber gezeigt, dass es hier ein Engagement aus der Bürgerschaft gebe. Das Engagement der Initiative sei als belebend, als positiv eingestuft worden. Die Oppositionsgruppierungen nähmen die Entwicklung des früheren Pfaff-Geländes sehr ernst, hätten eigene Arbeitskreise dazu gebildet, schilderten Spitzley und Fischer die Situation. Sie hätten damit eine Struktur geschaffen, die sich längerfristig mit der Entwicklung des Areals beschäftigen könne. Sie würden damit der Bedeutung der Maßnahme gerecht werden als herausragendes Projekt der Stadtentwicklung. Die Oppositionsgruppierungen sähen noch reichlich Arbeitsbedarf. Nicht ganz glücklich fanden es Spitzley und Fischer, dass ihr Wunsch, mit den Fraktionen der Koalition unabhängig zu sprechen, nicht erfüllt worden war, sondern ein Gespräch nur mit der Koalition insgesamt möglich war. Die Initiative hätte sich gerne ein differenziertes Meinungsbild der politischen Gruppierungen im Stadtrat gemacht. Verwundert nahmen Spitzley und Fischer die Aufforderung an die Initiative im Gespräch mit der Koalition auf, ihre Forderungen schriftlich darzulegen. Beide verwiesen darauf, dass sie ihre Positionen sehr detailliert im Zusammenhang mit der Online-Petition zur Entwicklung des früheren Pfaff-Geländes dargestellt hätten. Sie hätten im Gespräch den Eindruck gehabt, dass dies ausgeblendet worden sei. Die Vertreter der Pfaff-Initiative betonten ausdrücklich, dass sie es nicht als ihre Aufgabe ansehen, eine Gegenplanung zu der städtischen Rahmenplanung für das frühere Pfaff-Gelände zu unterbreiten und damit zwei Planungen aufeinanderprallen zu lassen. Es gelte, sich gemeinsam auf den Weg zu machen. Das bedeute, allen, die sich für die Entwicklung des Industrieareals interessieren, die Möglichkeit zu eröffnen, sich inhaltlich auszutauschen. Spitzley und Fischer stellten in den Gesprächen noch immensen Informationsbedarf fest. Beispielhaft verwiesen sie auf die Verwunderung, die der SPD-Vertreter im Bauausschuss und Wortführer im Gespräch mit der Koalition, Franz Schermer, gezeigt habe, dass das Umweltgutachten zum früheren Pfaff-Gelände nicht öffentlich ist. Spitzley und Fischer kündigten für den 19. April eine weitere Pfaff.Werk.Stadt in der Alten Eintracht an, die Stadtratsmitglieder und Experten zusammenführen soll. Die Pfaff-Initiative wolle damit mitnichten in Konkurrenz treten zu dem Bürgerdialog, der von der städtischen Pfaff-Areal-Entwicklungsgesellschaft (PEG) am 16. April in der Burgherrenhalle gestartet wird. Spitzley und Fischer erklärten, der Dialog müsse auf verschiedenen Ebenen weitergeführt werden. Es brauche einen weiteren Baustein zu dem Bürgerdialog. Sie verstünden ihre Pfaff.Werk.Stadt als sinnvolle Ergänzung zu dem städtischen Bürgerdialog. Beide warfen die Frage auf, ob die Pfaff-Areal-Entwicklungsgesellschaft mit ausreichend Expertise für die Entwicklung des früheren Pfaff-Areals ausgestattet ist. (rdz)

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