Handball Neues Land, neue Sprache und eine andere Kultur

Ist dabei, sich einzugewöhnen: TuS-Neuzugang Mihael Ivanov.
Ist dabei, sich einzugewöhnen: TuS-Neuzugang Mihael Ivanov.

Wenn der TuS Dansenberg am Samstag (19.30 Uhr) beim wechselhaften TV Kirchzell antritt, hat Trainer Frank Müller mit Neuzugang Mihael Krasimirov Ivanov wieder einen Pfeil mehr im nicht gerade prall gefüllten Köcher. Ob der junge Bulgare zum Soforthelfer taugt, muss sich erst noch zeigen.

Ivanov, der bereits seit Mitte Oktober mit der Mannschaft trainiert, aber mangels Spielberechtigung bislang noch nicht zum Einsatz kam, bringt zumindest körperlich alle Voraussetzungen mit, um sich in der Dritten Bundesliga behaupten zu können. Gesegnet mit dem Gardemaß von 1,95 Meter, stellt der U20-Nationalspieler für seine Gegenspieler allein schon körperlich ein Hindernis dar. Ivanov spielte zuletzt in der ersten portugiesischen Liga bei Boa Hora FC und wurde mit einem Vertrag bis zum Saisonende ausgestattet. „Es ist für Mihael ein neues Land, eine neue Sprache und eine andere Kultur. Er macht sich gut im Training und hilft uns aufgrund der vielen Verletzten, wieder die nötige Breite im Kader zu haben. Wir wollen ihn jetzt Stück für Stück aufbauen und werden ihm die nötige Zeit geben“, stellt TuS-Coach Frank Müller klar.

Nach den Ausfällen der Rückraumspieler Robin Egelhof, Torben Waldgenbach und Jonas Dambach, von denen keiner so schnell zurückerwartet wird, sah man sich beim TuS Dansenberg dazu gezwungen, zu reagieren. Da Dambach gar bis zum Ende der Saison auszufallen droht, wird der Transfermarkt weiterhin intensiv beobachtet.

Leistungsträger Serwinski

Auch ohne ihr Rückraum-Trio schlugen sich die Schwarz-Weißen zuletzt wacker und gingen seit Anfang Oktober nur einmal als Verlierer vom Platz. Der knappen 27:28-Niederlage bei der HG Saarlouis folgte ein 29:24-Arbeitssieg im Derby gegen die VTV Mundenheim. Neben Torwart Michel Fiedler, der in der Schlussphase überragend hielt, stach Fabian Serwinski hervor. Der Flügelflitzer, der seinen Vertrag vor Saisonbeginn um weitere zwei Jahre verlängert hat, erzielte insgesamt acht Treffer, darunter sechs nervenstark verwandelte Siebenmeter.

Serwinski kam zur Saison 2018/19 von der A-Jugend der Rhein-Neckar Löwen zum TuS und entwickelte sich in kürzester Zeit zum Leistungsträger. Mittlerweile zählt der Rechtsaußen zu den dienstältesten Spielern beim Tabellenachten, der es am Samstag in Kirchzell mit einem offensivstarken Gegner zu tun bekommt.

Löchrige Abwehr

Die Hessen stellen nach Spitzenreiter TuS Ferndorf den zweitbesten Angriff in der Südwest-Staffel. Dass sie trotzdem im unteren Tabellendrittel verortet sind, liegt an der nicht immer sattelfesten Abwehr. Knapp über 30 Gegentore im Schnitt sprechen da eine deutliche Sprache, nur das bislang noch punkt- und sieglose Schlusslicht DJK Waldbüttelbrunn hat bislang mehr Treffer kassiert. Nach nur einem Sieg aus den letzten vier Spielen ist der TVK auf Rang elf zurückgefallen, der Vorsprung auf die Abstiegszone beträgt nur zwei Punkte. Die jüngste Niederlage gegen Friesenheim-Hochdorf II, die mit 26:37 überaus deutlich ausfiel, vergrößerte die Abstiegssorgen der formschwachen Hessen. „Es gibt nichts schön zu reden. Wir haben uns absolut nicht gewehrt“, stellte TVK-Trainer Alex Hauptmann im Anschluss an die sechste Saisonniederlage dar.

Sollte Dansenberg das Spiel für sich entscheiden, wäre der TuS endgültig aus dem Gröbsten raus und könnte den Blick allmählich wieder zaghaft nach oben richten.

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