Kaiserslautern Kommentar: Strahlende Genossen

Alle drei Wahlkreise in Stadt und Landkreis sind wieder rot. Der SPD-Erfolg im Land findet seinen Widerhall auch in der Region.

Die SPD in Stadt und Landkreis hat allen Grund zu strahlen. Ihre Direktkandidaten haben es wieder geschafft, alle drei Wahlkreise für sich zu entscheiden. Sie hat Konstanz bewiesen. Ihr engagierter Wahlkampf ist bei den Wählern angekommen, der Malu-Trend hat sein Übriges getan. Erwartet war, dass Andreas Rahm im Wahlkreis 43 den CDU-Bewerber Sebastian Rupp hinter sich lässt. Und einkalkuliert war auch, dass Thomas Wansch dem CDU-Bewerber Michael Gasiorek im Wahlkreis 44 keine Chance lässt. Hinter dem Wahlkreis 45 hatte man im Vorfeld indes ein Fragezeichen gesetzt, ob der SPD-Direktkandidat Daniel Schäffner, der erst Anfang 2014 in den Landtag nachgerückt ist, in der Lage sein würde, den jungen, ehrgeizigen und kompetenten CDU-Landtagsabgeordneten Marcus Klein hinter sich zu lassen. Der Abstand von SPD- zu CDU-Kandidat schmolz zwar gegenüber der Landtagswahl 2011 dahin, 1,5 Prozentpunkte lagen schließlich aber doch noch zwischen Schäffner und Klein. Über noch etwas konnten sich die Sozialdemokraten freuen: Die Anteile der SPD-Landesstimmen lagen zwar in allen drei Wahlkreisen unter denen der Landtagswahl von 2011, aber deutlich über den Ergebnissen der Christdemokraten. Die Christdemokraten in der Region sind doppelte Verlierer der Landtagswahl: Nicht allein, dass sie in allen drei Wahlkreisen den Genossen bei der Direktwahl der Wahlkreisabgeordneten den Vortritt lassen mussten, sie verloren auch mit Marcus Klein ihren Landtagsabgeordneten. Er schaffte es nicht über die Landesliste in den Landtag. Eine herbe Enttäuschung für Klein, für die CDU. Und: Ein Mandat weniger für die Region. Eine harte Landung erlebten die Grünen in Stadt und Landkreis. Sie stürzten in allen drei Wahlkreisen von ihren Traumwerten 2011 ab. Der Landestrend schlug hier gnadenlos durch. Als Problemfall für die etablierten Parteien hat sich auch in Stadt und Kreis Kaiserslautern die AfD herausgestellt. In Kaiserslautern und im Landkreis kam sie auf 14,8 beziehungsweise 14,7 Prozent. Der einzige AfD-Direktkandidat, der im Wahlkreis 44 antrat, schnellte auf Anhieb auf 12,3 Prozent hoch. Die etablierten Parteien müssen eine Antwort auf die strammen Ergebnisse der AfD finden, mit deren Protestwählern ins Gespräch kommen − auch in der Region.

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