HOHENECKEN Kirche St. Rochus feiert 125-jähriges Bestehen – Fest am Wochenende

Die Kirche St. Rochus prägt das Ortsbild von Hohenecken.
Die Kirche St. Rochus prägt das Ortsbild von Hohenecken.

Den Katholiken in Hohenecken steht ein Kirchenjubiläum ins Haus. Vor 125 Jahren wurde am Fuß des Burgbergs die Kirche St. Rochus eingeweiht. Anlass für die Kirchengemeinde, das Jubiläum am kommenden Sonntag mit einem Festgottesdienst und einem Festbetrieb zu feiern.

Die Kirche St. Rochus prägt das Ortsbild von Hohenecken. Zwischen Rochuskapelle und Burgruine am bewaldeten Burgberg gelegen, ist die Kirche mit ihrem rötlichen Sandsteinbau und schwarz gedecktem Schieferdach ein Hingucker für Einheimische und Fremde. Eine Turmuhr zeigt in drei Himmelsrichtungen die Zeit an. Wie der Gasthof „Burgschänke“ hat die Kirche ihren Platz mitten im Ort des Lauterer Stadtteils.

Einst war es die aus dem 18. Jahrhundert stammende Rochuskapelle, nur wenige Meter unterhalb der Kirche St. Rochus, die den Katholiken in Hohenecken über viele Jahre als Gottesdienstraum diente.

Pläne stammen von einem Kölner Architekten

Nachdem die Rochuskapelle mit nur „elf Bänken und 66 Sitzplätzen“ für das pfarrliche Leben der damaligen Gemeinde Hohenecken nicht mehr ausreichend war, entschied sich die Diözese Speyer für den Bau einer neuen Pfarrkirche. Das Pfarrdorf Hohenecken zählte laut Urkunde bei der Grundsteinlegung 932 Katholiken und 227 Protestanten. Zum Pfarrdorf zählten die Filiale Dansenberg, die Höfe Hoheneckermühle, Espensteig Jagdhaus und Breitenau.

Die Kirche St. Rochus wurde in den Jahren 1896/97 nach den Plänen von Ludwig Becker, einem Architekten aus Köln, oberhalb der Rochuskapelle errichtet. Die Bausteine der Kirche stammen aus dem hinter der Schlossruine gelegenen Gemeindesteinbruch. Sie wurden der Kirche kostenlos überlassen.

Besonderer Charme

Die Kirche St. Rochus hat sich mit ihrem neugotischen Baustil, ihren Deckengewölben im dreigliedrigen Kirchenraum, ihren farbigen und reich an biblischen Motiven ausgemalten Kirchenfenstern einen besonderen Charme bewahrt. Dazu tragen auch die kunstvoll gestalteten Verzierungen von Hochaltar, Marien- und Josefsaltar bei.

Nicht spurlos ging der Zahn der Zeit an der Rochuskirche vorüber. Schäden an Turm, Dach, Verglasung, Außenfassaden und Treppenaufgängen der Rochuskirche erforderten 2014/15 eine gründliche Sanierung. Die Kosten hierzu beliefen sich auf 1,4 Millionen Euro. Nach Angaben des Bischöflichen Bauamts der Diözese Speyer ist die Rochuskirche ein Paradebeispiel für die Architektur des Historismus. Eine Zeit, die vom Ende des 19. Jahrhunderts ins 20. Jahrhundert hineinreicht und in der Architektur auf ältere Stilrichtungen, in diesem Fall die Neugotik, zurückreicht. Die Rochuskirche steht unter Denkmalschutz.

Orgel aus St. Norbert eingebaut

Ende 2021 wurde die alte Orgel der Rochuskirche durch die Orgel der rückgebauten Kirche St. Norbert ersetzt. Harmonisch hat sich das neue Instrument aus der Werkstatt des Lauterer Orgelbauers Zimnol unter das gotische Gewölbe der Rochuskirche gefügt. Mit dem Tausch der Orgel ging für den 2018 gegründeten Orgelbauverein St. Rochus ein großer Wunsch in Erfüllung.

Seit der Pastoralreform des Bistums Speyer 2016 gehört St. Rochus als Gemeinde zur Pfarrei Heilig Geist, einer der drei Stadtpfarreien. Deren Hauptkirche ist die Marienkirche in der Stadtmitte Kaiserslautern. Die Kirchengemeinde Hohenecken zählt aktuell 1070 Mitglieder.

Feier am Wochenende

Für Elisabeth Merkert, stellvertretende Vorsitzende des Gemeindeausschusses von St. Rochus und seit fast 40 Jahren in Hohenecken zu Hause, ist die Kirche zur „Heimatkirche“ geworden. Mit ihr verbindet sie alltägliche und besonders festliche Gottesdienste sowie ein reges Gemeindeleben. „Das Gemeindeleben war früher breiter aufgestellt. Die Aktiven sind weniger geworden und rücken mehr zusammen, sind offen für Neues und bereit, neue Ideen auszuprobieren“, hat Merkert beobachtet. Ein Problem sei es, die mittlere Generation und die Jungen anzusprechen. „Ich spüre in diesen Generationen keine Ablehnung von Kirche, eher Gleichgültigkeit.“ Im Sinne der Ökumene ist es Elisabeth Merkert wichtig, wie in der Vergangenheit praktiziert, kirchliches Leben in Hohenecken zusammen mit den evangelischen Mitchristen zu gestalten.

Info

Rochuskirche: Sonntag, 11. September, 11 Uhr, Festgottesdienst. In Anlehnung an frühere Rochuswallfahrten lädt die Gemeinde bereits um 9 Uhr ab der Rochuskirche zu einer Wanderung mit Stationen durch den Hohenecker Wald ein. Nach dem Gottesdienst Festprogramm um die Kirche mit Verköstigung, Kirchenführung und Kinderprogramm.

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