Kaiserslautern Künstlerwerkgemeinschaft bereitet internationales Symposium vor

Das Symposium findet im sogenannten Kunstlager 22 statt, dem Leerstand in der Eisenbahnstraße, den die Künstlerwerkgemeinschaft
Das Symposium findet im sogenannten Kunstlager 22 statt, dem Leerstand in der Eisenbahnstraße, den die Künstlerwerkgemeinschaft bereits seit Längerem für Ausstellungen nutzen darf.

Nach längerer pandemiebedingter Pause richtet die Künstlerwerkgemeinschaft (KWG) Kaiserslautern wieder ein Symposium aus. Der künstlerische Austausch und Schaffensprozess beginnt am 3. Juni.

Kaum ein Sommer ohne ein größeres KWG-Projekt. Und diesen Juni kann die Künstlerwerkgemeinschaft nach den Jahren der Einschränkung durch die Pandemie sogar wieder international planen und zu einem ausgewachsenen Symposium laden. Das Thema lautet „Westwärts – Neuer Kontext“ – angelehnt an den Zyklus „Kompass Europa“ des Kultursommers Rheinland-Pfalz.

Noch steht der KWG die temporäre Nutzung des Leerstandes im Fuchsbau (Ecke Karl-Marx-Straße/Eisenbahnstraße) zur Verfügung, bekannt geworden als Kunstlager 22, und damit eine weitaus komfortablere Räumlichkeit für das achttägige Symposium als es das Atelier- und Vereinshaus Waldschlösschen bieten würde. Denn es werden insgesamt 25 Akteure teilnehmen.

Gäste aus den Niederlanden, Frankreich und USA

Neben Mitgliedern des ausführenden Vereins nehmen vier Gäste der bildenden Kunst westlicher Länder teil: AB Marthe und Peter Schudde kommen aus den Niederlanden. Der Franzose Luc Demissy, Jahrgang 1957 und geboren in Nancy, lebt in Straßburg und Offenburg. Und Cristina Beard aus Chile/USA ist derzeit Stipendiatin der Alexander-von-Humboldt-Stiftung, sie gab am Museum Pfalzgalerie bereits Keramik-Workshops. Des Weiteren beteiligen sich zwei Pfalztheater-Tänzer – Emelie Anna Söderström und Teade Abma – sowie Matthias Hassel, Toningenieur und spezieller Sound-Komponist als dritter Stipendiat in der Vereinsgeschichte.

Wieder soll auch Tanz auf Kunst treffen, hier Pfalztheatertänzer Salvatore Nicolosi anno 2017 mit einer eigenen Choreographie un
Wieder soll auch Tanz auf Kunst treffen, hier Pfalztheatertänzer Salvatore Nicolosi anno 2017 mit einer eigenen Choreographie unter dem Titel »MaterMonster« bei einer KWG-Ausstellung im Fuchsbau.

Diese Auswahl an Künstlern und Kunstpositionen lag im „Westwärts-Blick“ der KWG, so deren Schriftführerin Silva Rudolf. Zum Titelzusatz „Neuer Kontext“ erklärte sie, dass dieser auf Arbeitsweisen, Materialien und einen Nachhaltigkeits- sowie Wiederverwertungsgedanken verweise. „Das Thema bietet vielfältige Ansätze für die künstlerische Umsetzung, wie Nachhaltigkeit, Wertschätzung, Umorientierung, Wandel oder auch kritische Betrachtungen unseres Konsumverhaltens“, kündigt sie an.

Die Grundidee laute: „Raus aus dem vorhandenen Kontext“. Daraus könne sich beispielsweise Gebrauchtes ableiten, das neu verwertet wird. Oder ein Material wird durch ungewohnt neue Objekte entfunktionalisiert. Oder es ließe sich bei gleichbleibenden Formen das gewohnte Material durch ungewohntes austauschen. Etwa Papierblätter für Drucke, die aus Papierabfällen durch die Methode des Schöpfens entstanden.

Gemeinschaftliches Arbeiten vor Ort

Ein Beispiel im literarischen Sinn sei eine Sammlung an Worten, die wir plötzlich in einem neuem Kontext wiederfinden. Neben dem Musizieren, Schreiben, Schauspielern oder Tanzen sind im Bereich Kunst vor allem Malerei, Grafikdrucke, Zeichnung, Videos, Objekte, Plastiken, Installation und Fotografie geplant. Die Arbeiten entstehen unter Symposiumsbedingungen. Gemeinschaftliches Arbeiten und gemeinsame Alltagsabläufe stehen im Zentrum.

Diese Aktion der KWG ist eine von über 200 Projekten, die zum diesjährigen Kultursommer Rheinland-Pfalz gehören. Das Programm des Kultursommers begann am 12. Mai in Trier und dauert bis in den Oktober. Jedes Jahr wird ein Kultursommer-Motto ausgeschrieben, das, so das Anliegen der Initiatoren vor über 30 Jahren, „Impulse setzt für eine lebendige Kulturszene“ im Land. Der erste Kultursommer 1992 entstand als Bündelung verschiedener, in den Regionen bereits vorhandener Projekte und wurde in Kaiserslautern eröffnet.

Termine

Symposium „Westwärts – Neuer Kontext“ von Samstag, 3. Juni, bis Samstag, 10. Juni, im Kunstlager 22 (Eisenbahnstraße 25), täglich offene Tür für interessierte Beobachter, Begleitprogramm wie Tanz und Musik ab 5. Juni, Vernissage der fertigen Arbeiten am 10. Juni, 18 Uhr, im Kunstlager.

x