Kaiserslautern FCK II trotzt allen Problemen und kommt nach 0:2 zurück

Trier. Dank eines energischen Schlussspurts hat der 1. FC Kaiserslautern II einen Fehlstart nach der Winterpause verhindert – und hält durch das 2:2 bei Eintracht Trier einen Mitkonkurrenten im Abstiegskampf der Fußball-Regionalliga Südwest auf Distanz.

„Das ist ja gerade noch mal gut gegangen“, stellte Michael Schindele kurz nach dem Abpfiff der Partie am Freitagabend im Trierer Moselstadion erleichtert fest. Während sich der FCK-II-Kapitän und seine Mannschaftskameraden in den Armen lagen und das Remis fast wie einen Sieg feierten, verließen die Akteure des Gastgebers mit hängenden Köpfen den Platz – schließlich deutete noch Mitte der zweiten Hälfte sehr vieles auf den ersten Eintracht-Erfolg nach zuvor fünf Niederlagen in Serie hin. Dass es nach einem Doppelschlag in der 52. und 55. Minute auf einmal 2:0 hieß, schrieb Michael Schindele „einfachen Fehlern, wie sie nun mal einer U23 häufiger als erfahreneren Teams passieren“ zu: Das Foul zum Freistoß, den Christian Telch auf den einköpfenden Josef Cinar schlug, war reichlich unnötig. „So darf er an der Außenlinie einfach nicht hingehen“, monierte auch Trainer Hans Werner Moser das Verhalten von Leon Bell Bell. Den Ballverlust keine drei Minuten später von Dino Bajric bezeichnete der FCK-II-Coach gar als „fatalen Bock“: Muhamed Alawie steuerte alleine auf Torwart Jan-Ole Sievers zu und ließ die 1672 Zuschauer – abgesehen von 15 Fans der Roten Teufel in der Gästekurve – erneut jubeln. Aus kürzester Distanz verpasste der Trierer Goalgetter Alawie in der 69. Minute die Vorentscheidung. „Wenn wir das Ding machen, ist der Käse gegessen, und Lautern kommt nicht mehr zurück“, meinte Eintracht-Trainer Oscar Corrochano. Sein Gegenüber Moser lobte derweil „die Ruhe und die Moral“ seiner Mannschaft: Fast wie aus dem Nichts verwertete Tino Schmidt eine Hereingabe von Christian Kühlwetter zum Anschlusstor (73.). Das aufgrund der Pleitenserie vor der Winterpause angekratzte Trierer Nervenkostüm kam danach deutlicher zum Vorschein. Nutznießer war Nils Seufert, dessen 17-Meter-Hammer unhaltbar für Ex-FCK-II-Torwart Chris Keilmann im Trierer Netz einschlug (86.). Wenn Hans Werner Moser von „Licht und Schatten in einem mit hohem Einsatz geführten Spiel“ sprach, meinte er damit auch die erste Hälfte. Die Anfangsviertelstunde wurde aus Lauterer Sicht „absolut verpennt“, wie Kapitän Schindele einräumen musste. Mehrfach hatte Trier die Chance zur Führung. Dann biss sich der FCK II aber ins Spiel hinein, hatte seinerseits vor allem durch Sebastian Jacob mehrere erstklassige Möglichkeiten. Trotz aller personellen Schwierigkeiten in der Wintervorbereitung – Krankheiten, Verletzungen und Abstellungen an den Zweitligakader ließen Moser oft nur mit acht bis zehn Mann trainieren – zeigten die kleinen Roten Teufel in ihrem ersten Pflichtspiel des Jahres eine unterm Strich passable Vorstellung. „Wir haben nie über die Engpässe gejammert. Und in Trier hatten wir ja auch unseren Kern an Spielern zusammen. Was da an Qualität vorhanden ist, konnte man deutlich sehen. Im Endeffekt haben wir hier unser Minimalziel erreicht und Trier auf Distanz gehalten“, betonte Coach Moser abschließend.

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