Was bürger ärgert FCK-Fan darf in der letzten S-Bahn am Freitag nach dem Spiel nicht mehr mitfahren

Am Freitag war das Fritz-Walter-Stadion – im Bild die Westtribüne – rappelvoll. Das sorgte für Probleme bei der Heimfahrt mit de
Am Freitag war das Fritz-Walter-Stadion – im Bild die Westtribüne – rappelvoll. Das sorgte für Probleme bei der Heimfahrt mit der S-Bahn.

Für einige FCK-Fans aus der Vorderpfalz ging der Fußball-Abend am Freitag in eine unfreiwillige Verlängerung: Mehreren Dutzend Fans fuhr die letzte S-Bahn in Richtung Osten vor der Nase weg. Die restlos überfüllte Bahn konnte um kurz nach Mitternacht nicht alle Menschen mitnehmen, einige mussten bis 4 Uhr in der Frühe auf die nächste Bahn warten.

Die letzte S-Bahn um 0.09 Uhr war restlos überfüllt, nicht alle Fahrgäste auf dem Bahnsteig konnten ihre Fahrt nach Hause antreten. So schildert es RHEINPFALZ-Leser Jan Oldenbürger. Der 30-Jährige war einer der Menschen, denen von Bundespolizisten der Einlass in die Bahn verwehrt wurde.

„In diesem Fall erfolgte ein Verwehren des Zutritts aus Sicherheitsgründen. Die S-Bahn war komplett ausgelastet“, teilt die Bundespolizei in Kaiserslautern dazu auf RHEINPFALZ-Anfrage mit. Dass die Bahn voll war, bestreitet Oldenbürger nicht. Vielleicht hätten „noch zwei oder drei irgendwo dazwischen gequetscht“ werden können. Insgesamt sei die S-Bahn aber gut gefüllt gewesen. Was ihn vielmehr ärgert, ist die Tatsache, dass die letzte Bahn nur aus einem Teil bestand und nicht, wie das auch möglich gewesen wäre, aus zweien. „Das hätte womöglich ausgereicht“, so Oldenbürger, der schätzt, dass bestimmt mehr als 100 Menschen nicht mehr mitfahren durften. Die Beamten hätten die Menschen, die auf den Bahnsteigen zurückbleiben mussten, darüber informiert, dass die nächste Bahn erst wieder um 4 Uhr im Einsatz sei. „Wer diese Erfahrung gemacht hat, riskiert das beim nächsten Abendspiel bestimmt nicht mehr“, sagt Oldenbürger.

Bahn: Sonderzüge nicht voll ausgelastet

Wie eine Bahn-Sprecherin mitteilte, war am Freitag „ein umfangreiches Zusatzangebot durch mehr Platzkapazität in Regelzügen als auch den Einsatz von Sonderzügen geplant“ – was auch fast ausnahmslos zum Einsatz gekommen sei, etwa zwei Zusatzzüge nach dem Spiel in Richtung Ludwigshafen. Dem Angebot zugrunde lagen „Erfahrungen aus Abendspielen vor der Corona-Pandemie“ – es sei sogar mehr Platz im Angebot gewesen im Vergleich „zu Abendspielen 2019“. Kurzfristig habe sogar ein Reservezug zur Verfügung gestanden, der „in Absprache mit der Bundespolizei gegen 23.14 Uhr in Richtung Lauterecken zum Einsatz“ kam.

Die besagte S-Bahn um 0.09 Uhr ab Kaiserslautern „verkehrte planmäßig mit einer Einheit und war nicht für eine Verstärkung vorgesehen“, schreibt die Bahn. „Entgegen unseren Erfahrungen aus der Zeit vor Corona haben sich leider deutlich mehr Fans für die letzte Verbindung entschieden“, teilte die Sprecherin weiter mit: eine verstärkte S-Bahn (um 23.01 Uhr) sowie die eingesetzten Sonderzüge seien „nicht voll besetzt“ gewesen. „Dies führen wir auf die Sondersituation (lange Durststrecke und Relegation) zurück“, heißt es vonseiten der Bahn: „Die daraus resultierenden Folgen bedauern wir sehr.“

Keine Nacht auf dem Bahnsteig verbracht

Die Nacht auf dem Bahnsteig musste Oldenbürger allerdings nicht verbringen. Ein Anruf bei seinen Eltern, die in der Nähe von Kaiserslautern leben, sicherte ihm eine Übernachtungsmöglichkeit. Mit Blick auf seinen nächsten Besuch im Stadion und der damit verbundenen An- und Abreise mit der Bahn hält er es sportlich. „Beim nächsten Mal kann es ja besser gemacht werden.“ Die Bahn will in Zukunft bei späten Abendspielen „Verstärkungsmöglichkeiten prüfen“.

Ihre News direkt zur Hand
Greifen Sie auf all unsere Artikel direkt über unsere neue App zu.
Via WhatsApp aktuell bleiben
x