Kaiserslautern Ein Medienprofi

Monika Grütters ist seit sechs Wochen die neue Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien. Die 52-jährige Nachfolgerin von Filmfreund Bernd Neumann war seit 1990 in Berlin in der kulturellen Öffentlichkeitsarbeit tätig und dürfte als Theater- und Kunstliebhaberin neue Akzente in der Kulturpolitik des Bundes setzen.

Was hätte Monika Grütters in Berlin nicht schon alles werden können: Das Angebot, Landeschefin der damals schwer kriselnden Hauptstadt-Union zu werden, schlug sie genau so aus wie später, im Jahr 2009, den Posten der Kultursenatorin im rot-schwarzen Senat. Denn die Hoffnungsträgerin des liberalen Flügels der Landes-CDU und Bundestagsabgeordnete hat nie ein Hehl daraus gemacht, dass die Berliner Bühne nicht ihrer Kragenweite entspricht, weshalb sie auch kein wirklicher Liebling der Funktionäre wurde.

Zielstrebig hat sich die Bildungsbürgerin auf ein Amt vorbereitet, das wie maßgeschneidert für die leidenschaftliche Theater- und Ausstellungsgängerin erscheint: Seit sie 2009 den Vorsitz des Bundestagsausschusses für Kultur und Medien übernahm, war es nur noch eine Frage der Zeit, bis sie den bisherigen Kulturstaatsminister Bernd Neumann beerben würde. Nahezu geräuschlos erfolgte daher auch die Übergabe.

Die 1962 in Münster geborene Grütters hat mit dem Bremer Christdemokraten der alten Schule in der vergangenen Legislaturperiode nicht nur eng zusammengearbeitet, sie scheint auch gut vorbereitet. Das heißt aber noch lange nicht, das alles so bleibt wie es ist.

Mit der Honorarprofessorin, die Germanistik und Kunstgeschichte studiert hat, ist jemand ins Kanzleramt eingezogen, der mit Kommunikation bestens vertraut ist. Während Neumann eine Informationspolitik betrieb, die der Berliner

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