Handball Dritte Liga: TuS Dansenberg hat sein Schicksal selbst in der Hand

Neuzugang beim TuS Dansenberg: Bennet Löhmar.
Neuzugang beim TuS Dansenberg: Bennet Löhmar.

Der TuS Dansenberg spielt in der Dritten Liga bislang eine Spielzeit zum Vergessen. Von dem ursprünglichen Ziel, einen Platz im vorderen Tabellendrittel zu erreichen, musste man sich frühzeitig verabschieden. Am letzten Spieltag droht nun sogar der Sturz auf Rang elf, was den Gang in die Relegation zur Folge hätte.

Die gute Nachricht für den TuS Dansenberg lautet, dass er sein Schicksal nach wie vor selbst in der Hand hat. Ein Punkt im Heimspiel am Samstag (20 Uhr) gegen das abgeschlagene Schlusslicht DJK Waldbüttelbrunn würde der Mannschaft von Trainer Thomas Weber reichen, um über dem Strich zu bleiben.

Dass die Partie gegen den krassen Außenseiter kein Selbstläufer wird, liegt nach den jüngsten Auftritten auf der Hand. In den Duellen gegen direkte Konkurrenten im Kampf um den Klassenverbleib machten die Schwarz-Weißen keine gute Figur. Der 34:39-Blamage in eigener Halle gegen den TV Kirchzell folgte eine vernichtenden 20:27-Pleite bei der HSG Dutenhofen-Münchholzhausen II. Durch die beiden nicht einkalkulierten Niederlagen hat sich der TuS Dansenberg, der punktgleich mit Kirchzell auf Rang acht liegt (je 23:27 Punkte) vor dem Saisonfinale in eine prekäre Situation manövriert.

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Unausgewogen

Der Vorsprung auf Relegationsrang elf, den aktuell die mHSG Friesenheim-Hochdorf II (21:29) belegt, beträgt zwei Punkte. Dazwischen liegt Dutenhofen (22:28). Sollte es nach dem letzten Spieltag aufgrund von Punktgleichheit zu einem Dreier-, beziehungsweise Vierervergleich unter den besagten Mannschaften kommen, hätte der TuS Dansenberg das Nachsehen und müsste in der Abstiegsrunde mit den Relegationsteilnehmern aus den vier anderen Staffeln um den Klassenerhalt kämpften. „So weit würde es nur kommen, wenn Dutenhofen unentschieden spielt, Friesenheim gewinnt und wir unser letztes Spiel verlieren sollten“, erläutert Teammanager Alexander Schmitt.

Sechs Spieler verlassen den Verein

Die Wahrscheinlichkeit, dass es zu dieser Konstellation kommen könnte, ist eher gering. Ausgeschlossen, dass es so kommt, ist es allerdings nicht. Dass Schlusslicht Waldbüttelbrunn (4:46 Punkte) vom Papier her der denkbar einfachste Gegner ist, um den Klassenverbleib in eigener Halle klarzumachen, ist nicht von der Hand zu weisen. Der Aufsteiger konnte seine Wettbewerbsfähigkeit bislang nur selten unter Beweis stellen, das Hinspiel entschied der TuS Dansenberg klar für sich. Beim 34:26 Ende November stachen Kapitän Sebastian Bösing, Spielmacher Jan Claussen und der letztjährige Oberliga-Torschützenkönig Luca Steinführer hervor. Ein Trio, auf das man bei den Westpfälzern auch in der kommenden Spielzeit setzen wird.

Sechs Spieler werden den Verein verlassen. Mit Bennet Löhmar (18) steht der erste Neuzugang fest: Der 1,90 Meter große Linkshänder kommt von der HSG Eckbachtal, wo er bereits fester Bestandteil des Oberligateams war und in der laufenden Saison mit einem Zweitspielrecht in der A-Jugend-Bundesliga für das HLZ Friesenheim/Hochdorf aufgelaufen ist.

Kommentar

Unausgewogen

Der TuS Dansenberg hat seine hohen Ziele verpasst. Schuld daran ist auch die Personalpolitik. So fehlt dem Team unter anderem ein echter Spielmacher.

Der TuS Dansenberg hat sich verzockt. Die Annahme, ohne gelernten Spielmacher eine erfolgreiche Saison absolvieren zu können, war blauäugig. Routinier Jan Claussen füllte die für ihn ungewohnte Spielmacherposition zwar bravourös aus, fehlte dafür jedoch auf seiner angestammten Position im linken Rückraum. Dass der Toptorjäger seinen Vertrag um ein weiteres Jahr verlängert hat, kann für die Westpfälzer nur gut sein.

Obwohl das Wort Aufstieg vor Saisonbeginn tunlichst vermieden wurde, war der Kader vom Papier zu Höherem berufen. Dafür, dass der TuS Dansenberg vor Saisonbeginn zum Kreis der Aufstiegskandidaten gezählt wurde, hatte auch der überregional beachtete Transfer von Ex-Bundesligaspieler Gunnar Dietrich gesorgt.

Die Verpflichtung von Trainer Frank Müller, dem langjährigen Co-Trainer der Eulen Ludwigshafen, erwies sich als beidseitiges Missverständnis. Nachfolger Thomas Weber übernahm einen unausgewogenen Kader, ein Trainerwechsel stehe laut Teammanager Alexander Schmitt nicht zur Debatte. Klar ist aber auch: Wird der Klassenerhalt verpasst, muss bei den Schwarz-Weißen jede Position hinterfragt werden.

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