Obrigheim Sozialdemokraten: AsF blickt zurück und hat neues Angebot

Doris Christ (rechts) und andere fleißige Helferinnen der ASF häkelten wochenlang für alle Gäste des Jubiläums Schlüsselanhänger
Doris Christ (rechts) und andere fleißige Helferinnen der ASF häkelten wochenlang für alle Gäste des Jubiläums Schlüsselanhänger.

Dreimal standen bei der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen in Obrigheim in den vergangenen Jahren Jubiläen an, dreimal wurden sie verschoben. Jetzt endlich konnte gefeiert werden. Und Vorsitzende Doris Christ hat noch viel vor.

1995 ist die Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (AsF) in Obrigheim gegründet worden, ein Jahr später übernahm Doris Christ die Leitung und 1997 wurde zum ersten Mal zum Frauen-Frühstück eingeladen: drei Jubiläen, die wegen Corona ausgefallen sind und jetzt nachgeholt wurden. Doris Christ hat noch immer große Freude an ihrem Job. „Die AsF Obrigheim ist mein größtes Hobby“, sagt die Vorsitzende. Auch in Zukunft wolle die Organisation einen Ort bieten, an dem Frauen sich treffen, Gemeinschaft erleben, neue Bekanntschaften machen und Freundschaften schließen können.

Als das Frauenfrühstück ins Leben gerufen wurde, hätten einige Frauen befürchtet, dass niemand kommen würde – weil eine „ordentliche Hausfrau vormittags einfach zu viel zu tun hat“, erinnert sich die Vorsitzende. Immerhin kamen zwölf Frauen – „was für den Anfang ein kleiner Erfolg war“. Seither findet die Veranstaltung alle zwei Monate statt, und seit Jahren kommen „so um die 25 Frauen“, nicht nur aus Obrigheim, sondern auch aus Grünstadt und anderen Gemeinden der Verbandsgemeinde Leiningerland.

Malu Dreyer zu Gast

In den vergangenen 28 Jahren organisierte die Gemeinschaft jeden Monat mindestens eine Veranstaltung, manchmal auch zwei oder drei. Es gibt Vorträge zu allen möglichen Themen, vom Gedächtnistraining bis zum Enkeltrick. Beliebt sind außerdem die Tagesausflüge. Alle zwei Jahre steht eine Dreitagesfahrt an. Zweimal wurde das Europaparlament in Brüssel besucht. Gemeinsam mit der rheinland-pfälzischen AsF wurden 2011 und 2015 in Obrigheim die Feiern zum Internationalen Frauentag ausgerichtet, beide Male war Ministerpräsidentin Malu Dreyer zu Gast. Die Arbeitsgemeinschaft ist kein Verein, sie versteht sich als Frauenorganisation innerhalb der SPD.

1999 in Berlin und 2013 in Leipzig präsentierte sich die AsF Obrigheim mit einem Stand im Rahmen des Wettbewerbs um den Wilhelm-Dröscher-Preis bei der SPD-Bundeskonferenz. Mit der Darstellung des Frauenfrühstücks in Miniaturausgabe, mit Puppen nachgebaut, konnte in Berlin ein Geldpreis ergattert werden, berichtet Christ, die noch heute von den Großstädten und den vielen Begegnungen mit bekannten Politikern schwärmt. Die 68-jährige Obrigheimerin nimmt jährlich eine Autorinnenlesung ins Programm mit auf – bei freiem Eintritt. Nach der Comedy-Lesung Anfang 2020 mit July Sjöberg und Yvonne Schwegler folgte allerdings erst einmal nichts mehr. Da war der Titel des Putzfrauenkrimis sozusagen Programm. Er hieß: „Eiskalt weggewischt“.

Vermehrt dem Schreiben gewidmet

„Tatsächlich waren danach alle unsere Termine, die wir für 2020 im Kalender stehen hatten, durch die Pandemie eiskalt weggewischt“, berichtet Christ. Für „ihre“ AsF war es eine harte Zeit: ohne Begegnungen, ohne Veranstaltungen. Sie selbst widmete sich in dieser Zeit vermehrt dem Schreiben von Versen und Gedichten in Pfälzer Mundart, einem seit jeher weiteren Lieblingshobby der Obrigheimerin. Dazu gehört, dass sie viele Jahre die „Millemer Kerweredd“ verfasste. Die damals noch existierende Mühlheimer Kerwe wurde von der Christ-Familie organisiert (zusammen mit Ehemann Karlheinz und Sohnemann Sascha als „die Millemer Barfießler“).

Nach Ende der Pandemie-Zwangspause ist die AsF wieder in alter Frische unterwegs. Und es wurde etwas Neues ausprobiert, das ein Erfolgsschlager wurde: Die „Brauch-Bar“, ein Treff zum Tausch von gebrauchten Deko-, Nutz- und Haushaltsgegenständen.

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