Grünstadt Sieg steht auf Messers Schneide

Kurz vor Schluss wäre bei einem Freistoß aus 22 Metern Alexander Simon (rechts hinten) der Treffer zum 5:2 gelungen. Doch Oppaus
Kurz vor Schluss wäre bei einem Freistoß aus 22 Metern Alexander Simon (rechts hinten) der Treffer zum 5:2 gelungen. Doch Oppaus Keeper Marvin Gebhard klärte mit Glanzparade, beobachtet von Grünstadts Michael Bechtel (links) und Leon Lampert (rechts).

«OPPAU/GRÜNSTADT.» Das erste von insgesamt fünf Endspielen hat der abstiegsgefährdete Fußball-Landesligist VfR Grünstadt am Samstag beim Tabellenschlusslicht BSC Oppau erfolgreich überstanden: 4:2 siegte die Mannschaft von Chefcoach Alexander Schott. Allerdings: Der Sieg stand auf Messers Schneide und war alles andere als überzeugend.

Die Gastgeber spielten nicht wie ein Absteiger, sondern bereiteten den Grünstadter Gästen vor 80 Zuschauern im Stadion an der Edigheimer Straße gehörige Probleme. Deutlich war nämlich der Wille der Oppauer Akteure zu erkennen, ihr erstes Spiel im neuen Jahr, und das ausgerechnet gegen den VfR Grünstadt, zu gewinnen. Spielertrainer Christian Schmalenberger hatte diese Forderung im Vorfeld auf diese bedeutende Begegnung bekannt gegeben. Es sollte dann doch anders kommen. Die erste „Hundertprozentige“ besaßen die Gäste, als der durchgestartete Nico Müller präzise auf Michael Bechtel passte und dieser völlig freistehend das Leder hauchdünn am Pfosten vorbei ins Aus setzte (8.). Das sollte sich rächen. Christoph Jacob zog aus 18 Metern unbedrängt ab. Der Flatterball zappelte plötzlich im Grünstadter Netz und überraschte selbst Schlussmann Mischa Mayer (19.). Die Gäste schienen in dieser Phase unkonzentriert, wobei auch eine Portion Unsicherheit nicht zu übersehen war. Trotz einiger Leichtsinnsfehler gab die Schott-Elf nicht auf und kämpfte. Immer wieder waren es Müller und der gut aufgelegte Christopher Lampert, die alles mögliche nach vorne versuchten. Dort lauerten Nico Tschirschke, der sich – ähnlich wie Fabrizio Moncada – oft in Zweikämpfe verstrickte, manchmal zu eigensinnig agierte, und Tobias Fath sowie Michael Bechtel. Doch das Traumtor von Tschirschke zum 1:1 konnten auch die Abwehrstrategen der Platzherren nicht verhindern. Lampert ging rechts auf und davon, seine weite Flanke nahm Tschirschke direkt aus der Luft und hämmerte das Leder ins lange Eck, unhaltbar für Keeper Marvin Gebhard (28.). Vier Minuten später war es Müller, der die 2:1-Führung besorgte. Doch Oppau gab nicht auf und nahm die Einladung von Grünstadt dankend an. Denn die VfR-Cracks ließen ihren Gegnern viel Platz und mit einem Sonntagsschuss sorgte Dennis Leising für den verdienten 2:2-Pausenstand (42.). Wieder war die Grünstadter Defensive (Ricardo Oetken, Uwe Rebholz, Jochen Gillmann und Marcel Czekalla) nicht aufmerksam. Nach der Pause, für Oetken kam Alexander Simon, schien die Grünstadter Equipe stabiler und aufmerksamer. So sorgte Abräumer Simon für die bislang vermisste Spielkultur, war hinten und vorne zu finden. Trotzdem wäre den Platzherren beinahe die Führung gelungen, als nämlich Göran Garlipp und VfR-Torwart Mayer zusammenprallten, beide liegen blieben und das Leder hauchdünn am Pfosten vorbei ins Aus kullerte (56.). Schiedsrichterin Katharina Menke (Studernheim), die die Partie fehlerfrei leitete, sah in dieser Aktion trotz Oppauer Proteste kein Foulspiel. Nachdem beide Akteure wieder auf ihren Beinen standen, gab es Abstoß. Die Begegnung verlief fair, besaß allerdings nur in wenigen Szenen Landesliganiveau. In den Schlussminuten schienen die Oppauer mit ihren Kräften am Ende und Grünstadt drückte auf den Sieg. So gelang Fath der Treffer zum 3:2 (81.) und Bechtel setzte mit dem Tor zum 4:2 (84.) den Schlusspunkt in einer für Grünstadt sehr schweren Begegnung. „Mit dem Spiel und der Einstellung meiner Akteure kann ich überhaupt nicht zufrieden sein, mit dem Ergebnis schon“, meinte VfR-Coach Schott. Hinsichtlich der Nachholbegegnung beim FSV Schifferstadt am Mittwoch müsse sich sein Team deutlich steigern, um nicht mit leeren Händen die Heimreise anzutreten. So spielten sie Mayer – Oetken (46. Simon), Rebholz, Gillmann, Czekalla – Christopher Lampert – Tschirschke (85. Haffke), Müller, Moncada (75. Leon Lampert) – Bechtel, Fath.

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