Grünstadt Mit neuer Technik schneller zum Einsatzort

Sollen den Feuerwehren insbesondere beim Auffinden von Waldbränden helfen:
Sollen den Feuerwehren insbesondere beim Auffinden von Waldbränden helfen:

Zwei Drohnen unterstützen die Wehren der Verbandsgemeinden Leiningerland und Deidesheim künftig bei ihren Einsätzen. Die Fluggeräte wurden im Zusammenhang des Modulären Waldbrandkonzeptes des Landkreises kurzfristig beschafft und helfen der Feuerwehr nun bei der Lokalisierung von Brandherden, insbesondere bei Waldbränden.

Der Kreisbeigeordnete Sven Hoffmann (CDU) überreichte die neuen Arbeitsgeräte an die beiden Wehren und sagte bei der Übergabe in der VG-Verwaltung Leiningerland: „Der zeitliche Vorsprung, der durch die moderne Technik nun gewonnen wird, kann verhindern, dass sich ein Feuer im Wald zu einem ausgedehnten Waldbrandszenario entwickelt.“ Die Einsatzorte könnten dank der Drohnen mit GPS-Technik schneller ausgemacht werden, da die aktuelle Position dem Bediener via Satellit übermittelt werde. Somit könnten die Mitarbeiter die Brandbekämpfung zielgerechter angehen. Zudem seien die Drohnen mit Wärmebild- und Restlichtkameras ausgestattet, die es ermöglichten, Glutnester auch in der Dunkelheit zu finden. Dies selbst dann, wenn Baumkronen eine direkte Sicht auf den Boden verhinderten. Bei den beiden Drohnen des Typs Yuneek H20 handelt es sich um sogenannte Hexacopter, die mit sechs Rotoren und Motoren ausgerüstet sind. Da das Fluggewicht unter zwei Kilogramm liegt, ist kein Kenntnisnachweis, also ein Führerschein nach der Drohnenverordnung, notwendig. Das bedeutet, dass die Wehren ihre Einsatzkräfte selbst schulen können. Markus Ittel, Wehrleiter der Verbandsgemeinde Leiningerland, erklärte: „Einige Feuerwehrleute von uns besitzen privat Drohnen, die sie vorher immer mit zum Einsatz gebracht haben. Das heißt, sie können ihren Kollegen den Umgang mit den Geräten erklären.“ Die Wärmebildkamera ermögliche es auch, die Drohne bei einer Personensuche einzusetzen. „Das ist sozusagen jetzt unser Polizeihubschrauber in Kleinformat“, lobte Ittel die Technik des rund 4500 Euro teuren Gerätes. Bei Gebäudebränden könne ebenfalls auf eine Drohne zurückgegriffen werden. Bei Großeinsätzen im Landkreis sollen beide Fluggeräte gleichzeitig im Einsatz sein. Mit einer Spitzengeschwindigkeit von rund 70 Kilometern in der Stunde, einer Reichweite von 1,6 Kilometern und einer Flughöhe von 500 Metern seien die Geräte für Feuerwehreinsätze ideal, so Ittel. Momentan werde noch überlegt, bei welcher Wehr in der Verbandsgemeinde Leiningerland die Drohne aufbewahrt wird. „Schließlich muss sie 24 Stunden und 365 Tage im Jahr schnell einsatzbereit sein“, stellte der Wehrleiter fest. Verbandsbürgermeister Frank Rüttger (CDU) zeigte sich mit der frühzeitigen Auslieferung der Drohne für die VG Leiningerland zufrieden. Ursprünglich war diese – ebenso wie für die VG Freinsheim – erst 2019 geplant. „Wir haben somit ein unerlässliches Hilfsmittel hinzubekommen. Leider gab es in den vergangenen Wochen einige Waldbrände im Leiningerland. Künftig werden die Einsatzkräfte noch schneller vor Ort sein“, erklärte Rüttger. Die Flugdaten der Drohne sowie die aufgenommenen Bilder könnten in mehreren Einsatzwagen nun sogar gleichzeitig ausgewertet werden, so der Verbandsbürgermeister. Da es sich bei den Bildaufnahmen um Feuerwehreinsätze, also um Notfälle handele, greife die Datenschutzverordnung für private Drohnen nicht und die Aufnahmen seien erlaubt, ergänzte Hoffmann.

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