Grünstadt Mann aus der Mitte

„Neue Gedanken auf den Weg bringen“: Kay Kronemayer vor dem Vereinsheim des SV Kirchheim.
»Neue Gedanken auf den Weg bringen«: Kay Kronemayer vor dem Vereinsheim des SV Kirchheim.

„Generationenwechsel ist in aller Munde. Ich würde mich freuen, wenn die Kirchheimer die Chance nutzen, neue Gedanken auf den Weg zu bringen.“ Das sagt der 39-jährige Kay Kronemayer (FWG), der bei der Kommunalwahl als Ortsbürgermeisterkandidat gegen Amtsinhaber Robert Brunner (74, CDU) antritt. Als Mann „aus der Mitte des Lebens“ zwischen den eigenen Kindern und Eltern habe er die Interessen aller Altersstufen im Blick.

Auf die Frage, ob er als Krankenkassen-Betriebswirt und Systemischer Businesscoach, der für die Personalentwicklung bei der AOK zuständig ist, genügend Zeit aufbringen kann, um die Geschicke Kirchheims zu leiten, sagt er: „Bürgermeister zu sein, ist nicht das Privileg eines Rentners.“ Zum einen habe er bei seinem Arbeitgeber gewisse Freiräume, zum anderen sollen auch in Zukunft die beiden Beigeordneten Geschäftsbereiche haben. „Ich möchte die Verantwortung delegieren. Es gibt Leute mit dem nötigen Können und Fachwissen“, so Kronemayer. Rückblickend auf die vergangenen fünf Jahre, die er dem Dorfparlament angehört – von Anfang an als Erster Beigeordneter –, bezeichnet er die Zusammenarbeit zwischen den Fraktionen überwiegend als positiv. Seit er allerdings im November bei der Nominierung des Bürgermeisterkandidaten im CDU-Ortsverband die Kampfabstimmung gegen Brunner verlor, läuft es nicht mehr so rund. „Der Informationsfluss von Seiten des Bürgermeisters ist so schlecht, dass ich ihn im Falle eines Falles nicht hätte vertreten können“, so der zweifache Vater. Wie berichtet, war Kronemayer dann aus der CDU, bei der er seit 2006 Mitglied war, ausgetreten und hatte sich der FWG angeschlossen. Ob schwarz oder orange sei letztendlich egal, meint der gebürtige Grünstadter, der 2003 nach Kirchheim zog, „es geht darum, unser Dorf sachorientiert vorwärts zu bringen“. Er findet, dass sich zwar um den Ort herum viel bewegt habe („die Westumgehung ist ein absoluter Gewinn“), aber nicht im Dorf selbst („beim Schwarzen Platz tut sich nichts“). Auf dem zentral gelegenen Areal, auf dem einst das Gasthaus „Zum Leininger Land“ stand, sollten sich die Bürger wiederfinden, mit Ausschankstelle, Infotafel, Park- und Sitzgelegenheiten, sagt Kronemayer, auf dessen Agenda die „für alle Generationen attraktive“ Neugestaltung der Dorfmitte oben steht. Dazu würde er eine Einwohnerversammlung einberufen, um die Kirchheimer mitzunehmen, beim Umbau der Ortsdurchfahrt seien unbedingt die Gewerbetreibenden einzubinden. Es lägen wohl schon von einem Ingenieurbüro ausgearbeitete Ideen in der Schublade. Leider sei ihm nichts Näheres bekannt. Kronemayer ist es sehr wichtig, den Schulstandort in Kirchheim zu sichern. Für Jugendliche müsse auch mehr getan werden. Stärker als bisher seien zudem die rund 15 örtlichen Vereine zu unterstützen. Anstoßen möchte der 39-Jährige, der Tischtennis spielt und die Kicker der F-Jugend trainiert, einen runden Tisch zwischen Vereinen und Ortsgemeinde. Auch die Anzahl und Verweildauer von Touristen würde Kronemayer gern erhöhen. Über das Wie könne man sich mit anderen Gemeinden austauschen.

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