Grünstadt Kunst, Musik, Literatur und Spektakel satt

In jedem Jahr setzt ein optisches Spektakel an der Paulskirche den markanten Schlusspunkt der Kulturnacht. Im letzten Jahr waren
In jedem Jahr setzt ein optisches Spektakel an der Paulskirche den markanten Schlusspunkt der Kulturnacht. Im letzten Jahr waren es die »Ladies of fire«, diesmal gibt es die LED-Show »Cyber Lights«

28 Stationen stehen bei der Kulturnacht der Stadt Kirchheimbolanden heute auf dem Programm – nochmal eine mehr als im Vorjahr. Mit fünf Veranstaltungen ist die Stadthalle Zentrum des kulturellen Geschehens, doch auch der Rest der Stadt zeigt, wie lebhaft der Kulturbetrieb hier geworden ist. Im Anschluss folgt bis zum 14. August das Residenzfest.

Neues gibt es vor allem bei der Eröffnung der Kulturnacht durch Stadtbürgermeister Klaus Hartmüller (CDU). Da Hermann und Christine Hoormann, in deren Galerie seit 2003 die Eröffnung sonst stattfand, sich aus Alters- und Gesundheitsgründen zurückgezogen haben, ist sie aus Bolanden in den Westflügel der Stadthalle umgezogen (17 Uhr). Dennoch ist Kunst stark im Programm präsent, und die Hoormanns sind auch irgendwie dabei: Arbeiten des Künstlerehepaars sind im Rathaus zu bewundern. „Art-Kibo“ mit Uwe Holzmann, dem Hotel Braun und Lydia Thorn Wickert ist auch wieder prominent vertreten, fünf Künstler sind diesmal im Hotel Braun und im Kunstraum Holzmann zu entdecken. Ae Ran Kim, Johannes Kithil, Linda Nadji, Katharina Wackermann und Elisabeth Windisch. Günter Minas, Publizist, Psychologe und Kunstmanager aus Mainz, führt um 18 Uhr bei Holzmann in die Ausstellung ein, die hier bis Sonntag, 13. August, zu sehen ist. Um 20 Uhr beginnt dann die Ausstellung im Hotel Braun, die dort bis Ende Januar besichtigt werden kann. Die Fotografie wird durch Bernd Zerger von der TU Kaiserslautern vertreten, dessen Bilder aus dem vermeintlichen Reich des „Bösen“ – Aufnahmen einer Rundreise durch den Iran – das Land ganz anders und fernab von „böse“ porträtieren. Aktionskunst oder „Sack-Weise-Kunst“ stellt Gabriele Jahnke von 18 bis 19 Uhr am Römerplatz vor, dann zieht sie ins Weiße Ross weiter und präsentiert mit Harald Glatte ihre Arbeiten, zum Teil werden diese versteigert. Im Rathaus stellen neben den Hoormanns Andrea Hemmerle und die Kunstfreunde der französischen Partnerstadt Louhans aus, Das Angebot an Kunst ist damit noch lange nicht erschöpft, in unterschiedlichsten Spielarten ist sie an zwei Stationen in der Langstraße (Groth-Art, Haus Benz) zu entdecken, bei der Lebenshilfe in der Bahnhofstraße, im Café Bahnhof oder im „Farbenreich“ Philipp Webers in der Schlossstraße. Nach einer Pause 2016 ist Amnesty wieder dabei und bringt im unteren Foyer der Stadthalle ab 18.30 Uhr Kunst unter den Hammer. Dazu gibt es Musik, Literatur und Theater. So sorgt die Klezmer-Gruppe Triolin für Musik. Das Figurentheater „Borzelkaschde“ ist bei Amnesty zu Gast und spielt das Stück „Flucht“ – in der Karl-Ritter-Schule ist es zudem mit „Rapunzel“ zu erleben. Literatur und Kleinkunst findet man ebenfalls: Das Duo „Spitz und Stumpf“ gibt in der Stadthalle Glanzlichter aus seinen Programmen zum Besten. Humorvoll wird es auch im alten Stadthaus. Die Literaturgruppe Wachtenburg/Donnersberg führt dort in Geschichten und Gedichten „mit Sprachwitz durch die Sommernacht“. Musik spielt in der Kulturnacht auch 2017 eine große Rolle. Im Café Mandala tritt um 19 Uhr das Akustik-Trio Melanie Wiescher, Uwe Fauß und Hajo Homm auf. Ins „Haus Vergissmeinnicht“ bringen Gabi Treiber (Lesung) und Pfarrer Michael Mai (Gitarre, Gesang) ab 19 Uhr Lieder und Texte des Chansonniers Klaus Hoffmann mit. Pfälzisches gibt es zur selben Zeit in der Vorstadt: Die Googs aus Marnheim, konzertieren in der Sparkasse. Später können sich Besucher auf eine musikalische Reise durch Deutschland, Finnland und Irland begeben. „Reiseführer“ sind Ninette Mayer, Marianneli Spratte, Angelika Tropf und Bernd Knell. Auch die Kirchen glänzen mit Kunst und Kultur, so ist die mit Musik verfeinerte Installation „All you need is love – Pop meets Gott“ von Gemeindediakon Gerhard Jung in der Peterskirche vertreten. Unweit laufen ab 22 Uhr die Wege der Kulturnachtbesucher zusammen, um Musik, Kunst und Tanz in der Paulskirche zu erleben. Auf Ausstellungen Ariane Terbovens und der Flüchtlingshilfe Kibo mit dem Kunstverein Donnersberg treffen eine Performance der Ballettschule Flex & Point und musikalische Einschübe des Flötenquartetts Reinhardt. Der Schlussakkord kommt von Bezirkskantor Martin Reitzig, der das Werk „Faust für Orgel“ des tschechischen Komponisten Petr Eben aufführt. Danach schließt das LED-Spektakel „Cyber Lights“. das Tanz, Artistik und Jonglage verbindet, die Kulturnacht ab.

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