E-Mail aus Ruanda Grünstadter Gymnasiasten in Afrika: Pausenhof wird zur Tanzfläche
Auf steinigen, straßenähnlichen Pfaden bahnten wir uns den Weg vorbei an Teeplantagen, Bananenstauden und unzähligen Ziegeleien in Richtung unserer Partnerschule. Sie liegt hoch oben auf einem der riesigen Berge, wo sich die Schlaglöcher häufen. Schließlich wird die Straße so steil, dass wir aussteigen müssen. Schon weit vor dem Schultor schallt uns ein lautes „welcome, welcome“ entgegen. Wir betreten unter lautem Jubel den Schulhof.
Mittendrin im Geschehen
Als die 1400 Schülerinnen und Schüler anfangen zu singen, herrscht Gänsehaut-Atmosphäre – und ich sehe viele glückliche Gesichter und Freudentränen bei meinen Schülerinnen und Schülern. Trommelgeräusche, traditionelle Tanzgruppen und die „modern dance“-Truppe heizen die Stimmung an. Wir sind mittendrin im Geschehen und der Schulhof wird zu riesigen Tanzfläche. Nachdem Offizielle und Amtsträger ihre Reden gehalten haben, bedankt sich Schulleiter Emmanuel für unser Kommen, die zahlreichen Projekte und unsere Freundschaft.
Auch unsere Schulleiterin Kerstin Hanisch findet die passenden Worte, bevor ich die Spendenübergabe moderiere. Insgesamt 15 Laptops sowie unzählige Fuß-, Hand-, Volley- und Basketbälle werden übergeben. Danach bekommen die bedürftigen Kinder von uns finanzierte Schuluniformen sowie Hefte und Stifte für den Schulstart. Glücklich schaue ich in die fröhlichen Gesichter und bin mir schon jetzt sicher, dass wir großartige Schultage erleben werden.
Erklärungen zu Menstruationstassen
In den Folgetagen gehören wir zum Schulleben dazu und besuchen wie selbstverständlich den Unterricht. Emotional wird es für mich, als ich endlich die von Emmanuel und mir initiierte Schulküche sehen und ausprobieren kann. Mittlerweile isst hier die gesamte Schulgemeinschaft – die Projektidee unserer vorherigen Reise im Jahr 2017 ist ein voller Erfolg.
Aber auch Team Ruanda 2023 hat viele kreative Ideen: Während Arvika mit ihrem Team Erste-Hilfe-Kurse anbietet, kümmert sich unsere Technik-AG um die Laptops und den Computerraum. Und Annie und ihre Mitstreiterinnen führen in die Benutzung der Menstruationstassen ein. Aber auch gemeinsame Sport-Events fördern das Zusammengehörigkeitsgefühl. Beim Schulrundgang entstehen verschieden neue Projektideen, etwa für den Sanitärbereich. Und dann ist da noch die neunjährige Anitha, die mit mir bei der Eröffnungsfeier getanzt hat.
Sie ist in unserem Mittagessensprojekt und bekam von mir die eigene Schuluniform. Ihren dankbaren Blick und ihr Lächeln werde ich nie vergessen – Ansporn, um unser Projekt weiter voranzutreiben!
